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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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allem meine Zeit verschwendet«, erwiderte Jordan ärgerlich. »Zehn Pfund zahle ich höchstens einem Rekordarbeiter. Für mich seid ihr keinen müden Penny wert!«
    »Sie scheinen eine etwas seltsame Vorstellung von guten Leuten zu haben«, meinte Dermot. »Ihr so genannter Aufseher ist ein Tattergreis und macht’s nicht mehr lange, und Ihre Köchin ist ein Krüppel. Kein Wunder, dass hier alles in Trümmern liegt.«
    Jordan dachte an Eve und sah rot. Er machte einen Schritt auf Dermot zu, um den Kerl an der Kehle zu packen, doch Ryan O’Connor hielt ihn am Arm zurück.
    »Verschwindet!«, stieß Jordan zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Die Männer wechselten wieder einen Blick und bildeten dann langsam einen Halbkreis um Jordan, Ryan und den am Boden liegenden Nebo. Jordan sah, dass sie es auf einen Kampf anlegten, und er war bereit. Obwohl die Kerlezahlenmäßig weit überlegen waren, dachte er gar nicht daran, zurückzustecken.
    Plötzlich wurde die Hintertür langsam geöffnet, und Frankie erschien. »Alles in Ordnung, Jordan?«, erkundigte er sich, in der Hand einen Splitthammer. Hinter ihm standen Eve und Gaby. Eve umklammerte eine lange, zweizinkige Bratgabel, mit der sie sonst das Fleisch in der Pfanne wendete, und Gaby hielt ein Nudelholz in der Hand.
    Lockes und Fletchers Gesichter leuchteten auf; sie rechneten mit einem Kampf, und die Erfahrung sagte ihnen, dass sie diesen Kampf nicht verlieren würden. Ihre Augen blickten starr, und sie hatten die Fäuste geballt.
    »Da kommen wir wohl gerade rechtzeitig, Master Jordan«, war plötzlich eine tiefe, grollende Stimme von der dem Fluss zugewandten Hausseite zu vernehmen. »Ich liebe Boxkämpfe!«
    Die Männer aus Babinda wandten sich halb um und wurden blass. Zwei hünenhafte Polynesier standen nur ein paar Meter von ihnen entfernt, große Stücke Bauholz in den riesigen Händen. Ihre Arme waren muskelbepackt, ihre Nacken so dick wie der Oberschenkel eines kräftigen Mannes. Jordan war ebenso überrascht wie erleichtert, Saul und Noah zu sehen, doch er bemühte sich, seine Freude nicht zu deutlich zu zeigen.
    Erst jetzt bemerkte er die Brüder Zangh und Ting yan, die hinter einer wilden Zuckerrohrpflanze standen und herüberspähten. Sie wirkten verängstigt, doch sie hatten ihre Forken und Spaten in der Hand für den Fall, dass es Ärger gab. Trotz der ernsten Lage boten sie einen komischen Anblick.
    »Worauf wartet ihr noch? Ich habe gesagt, ihr sollt verschwinden!«, sagte Jordan.
    »Wir gehen nicht ohne einen Tageslohn«, beharrte Ned und blickte wieder zu Saul und Noah hinüber, als versuchte er, seine Chancen einzuschätzen.
    Noah war der größere der beiden kanakas , und seine Miene verfinsterte sich zusehends. Plötzlich stieß er einen guturalen Schrei aus und zerbrach das dicke Stück Holz in der Hand, als wäre es ein dünner Ast. Es war ein ebenso beeindruckender wie beängstigender Beweis seiner Kraft. Freund und Feind starrten ihn offenen Mundes an. Jordan war vor allem deshalb überrascht, weil er keinen der beiden kanakas jemals wütend gesehen hatte. Noah hob ein weiteres Stück Holz auf, das von Frankies Arbeiten übrig geblieben war, und ließ es mit einem zischenden Laut durch die Luft sausen.
    Ned Fletcher warf Dermot Locke aus dem Augenwinkel einen Blick zu. Keiner der beiden fand den Gedanken verlockend, zum Ziel solcher Schläge zu werden. Fletcher erkannte, dass die Chancen nun gegen sie standen, und sagte: »Kommt, Leute, machen wir, dass wir wegkommen!«
    Dermot Locke starrte Jordan noch einen Moment finster an, bevor er zu seinem Pferd ging, gefolgt von Fletcher und den anderen. Nachdem Locke aufgestiegen war, starrte er noch einmal auf Jordan und schoss dann einen hasserfüllten Blick auf Nebo ab.
    »Sieh dich vor!«, drohte er, an Jordan gewandt, bevor er mit den anderen im Gefolge davonritt.
    »Und du auch, du verdammter Ire!«, rief Fletcher Ryan zu.
    »Ihr macht mir keine schlaflosen Nächte, verdammtes Pack!«, rief Ryan hinter den Männern her.
    Jordan stieß erleichtert den Atem aus und schaute Ryan O’Connor an. »Danke für Ihre Hilfe.«
    »Wir hatten Glück. Die Kerle hätten uns windelweich geprügelt«, murmelte Ryan.
    Jordan blickte zu Saul und Noah hinüber, und ein Lächeln erschien auf seinem gebräunten Gesicht. »Da bin ich mir nicht so sicher.«
    Lachend kamen die beiden Männer aus Tonga heran, um Jordan zu begrüßen, der beeindruckt feststellte, wie viel sie anGewicht zugelegt hatten. Er

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