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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Unternehmen hatten ihn abgestoßen. »Denken Sie einmal darüber nach, Eve. Letitia hätte auch zu ihren Eltern und in das privilegierte Leben flüchten können, das sie früher geführt hat. Stattdessen ist sie bei Max geblieben, und dafür bewundere ich sie. Denn ich glaube, sie hat es nur für ihre Töchter getan.«
    Eve starrte ihn ungläubig an. Sie hätte ihn am liebsten angeschrien, um ihm klar zu machen, dass er im Irrtum war und dass Letitia sie, Eve, im Stich gelassen hatte. Aber das konnte sie nicht, ohne sich zu verraten.
    Zum ersten Mal wurde Eve bewusst, dass sie über ihre Großeltern mütterlicherseits so gut wie nichts wusste, außer dass sie in Neuseeland lebten. Eves Onkel und ihre Tante Cornelia hatten selten von Letitia gesprochen, und auch Max hatten sie aus unerfindlichen Gründen kaum einmal erwähnt, obwohl er der einzige Bruder Cornelias war. Eve war in einer behüteten Welt aufgewachsen, in der es nur sie, ihre Tante und ihren Onkel gegeben hatte. Es war ihr immer so erschienen, als wolle man sie vor irgendetwas schützen, doch sie hatte nie herausgefunden, was es war.
    »Hat Letitia Ihnen von ihrem Familienleben erzählt?«, fragte sie Jordan.
    »Nein. Aber ich habe viele Frauen kennen gelernt, und Letitia ist eine elegante und gebildete Frau aus besten Verhältnissen. Ich glaube, Max hat sie geheiratet, weil sie eine perfekte und sehr dekorative Ehefrau abgab. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ihr ein guter Mann ist, aber ich schätze Letitia als treue und aufopferungsvolle Frau ein, die versucht hat, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Aber man sieht ihr an, dass sie nicht glücklich ist. Sie wirkt einsam. Und ich bezweifle, dass sie ihren Töchtern sehr nahe steht, obwohl sie sich aufgeopfert hat, um die Mädchen großzuziehen.«
    Eve staunte über Jordans Schlussfolgerungen, vor allem, weil er Letitia kaum kannte. Sie selbst hatte immer gedacht, ihre Mutter sei eigensüchtig und habe sie abgeschoben, weil sie nicht in die »perfekte Familie« passte. »Wie kommen Sie darauf, dass sie ihren Töchtern nicht nahe steht?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ich hatte kürzlich Gelegenheit zu einem Gespräch mit Alexandra und habe dabei Frankie erwähnt. Sie wusste gar nichts über ihn – dabei hatte ich Letitia am Tag zuvor erzählt, was den Malloys zugestoßen war. Ist das nicht seltsam? In einer so kleinen Stadt war der Brandanschlag auf Frankies Hausdoch sicher Anlass zu Mutmaßungen und Gerede. Ich bin überzeugt, dass jeder darüber gesprochen hat.«
    »Das denke ich auch. Aber Max hatte seiner Familie sicherlich eingeschärft, sich von Ihnen fern zu halten«, gab Eve zu bedenken. »Deshalb hat Letitia wahrscheinlich gezögert, ihren Töchtern zu erzählen, dass sie mit Ihnen gesprochen hat – damit Max es nicht erfährt.«
    »Ich zweifle nicht daran, dass Letitia Alexandra und Celia zum Schweigen verpflichtet hätte, aber wenn sie einander nahe stünden, hätte sie mit ihnen bestimmt über den Brandanschlag und die Malloys gesprochen.«
    Eve hatte nie die Möglichkeit in Betracht gezogen, ihre Mutter und die Schwestern könnten einander nicht nahe stehen.
    »Glauben Sie, die Mädchen würden Letitia erzählen, wenn sie mit Ihnen gesprochen hätten?«, fragte Eve, um festzustellen, ob Jordan Lexies nächtliches Auftauchen in Eden erwähnte.
    »Alexandra war kürzlich spätabends hier, und sie hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie sich aus dem Haus geschlichen hatte, ohne dass jemand davon wusste. Ich glaube nicht, dass sie ihrer Mutter oder ihrer Schwester später etwas davon gesagt hat. Es scheint Alexandra Spaß zu machen, sich so geheimnisvoll und rebellisch zu geben.«
    Eve fand das stark untertrieben. »Ich kann mir nicht vorstellen, was sie hier wollte, aber Sie haben ihr hoffentlich geraten, sich nie mehr blicken zu lassen.« Zwar war Eve fast sicher, dass Jordan genau das nicht getan hatte, doch sie hatte noch einen Funken Hoffnung.
    Jordan hob eine seiner dunklen Brauen. »Sie kommt wieder, da bin ich mir sicher.«
    Für Eve wurde es immer schwieriger, ihre Gefühle gegenüber Lexie zu verbergen. »In der Stadt hat sie einen gewissen Ruf ...«
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Warum gestatten Sie ihr dann, ohne Einladung hierher zu kommen? Sie haben doch nicht etwa Mitleid mit ihr?« Obwohl Nebo es für möglich hielt – Eve konnte nicht glauben, dass Jordan Lexie attraktiv fand. Der Gedanke war zu schrecklich.
    »Sie hat auch eine verletzliche Seite, Eve«, sagte

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