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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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seinen fast kahlen Schädel strich. »Sind kaum noch welche da.«
    Das hätte Jordan niemals für möglich gehalten, doch es war so.
    Jimmy stellte ihn den anderen Männern vor. Der Älteste war John Kingston, ein Engländer.
    »Ich bin ein entlassener Sträfling aus Port Arthur. Falls Sie irgendetwas dagegen haben, dass ich auf Ihrem Land arbeite, sagen Sie es am besten gleich«, erklärte er.
    Jordan war einen Moment verwirrt über Kingstons direkte Art; dann aber schüttelte er dem Engländer die Hand und erwiderte: »Wenn Sie bereit sind, für einen Mann zu arbeiten, den Sie nicht kennen, bin ich mehr als dankbar für Ihre Hilfe.« Er sah die Erleichterung im Blick des anderen und ahnte, dass John Kingston nicht oft so problemlos akzeptiert wurde.
    Der jüngere und kräftigere der beiden Männer hieß Hannes Schmidt. Er war ein deutscher Einwanderer, der eine Zuckerrohrplantage gepachtet hatte.
    »Wenn ich einen guten Preis für meine Ernte bekäme,könnte ich mir eine eigene Plantage kaufen«, sagte er zu Jordan.
    Von Jimmy erfuhr Jordan, dass beide Männer Gegner Max Courtlands waren. Er deutete an, dass beide schon ihren Preis dafür bezahlt hatten, jedoch aus Prinzip gegen Max standen. Die drei Jungen auf dem Wagen entpuppten sich als ein Teil von Albertos großer Nachkommenschaft: Pasquale war sieben, die Zwillinge Luigi und Pedro neun Jahre alt.
    Ein Blick in den Wagen zeigte Jordan, dass dieser mit Setzlingen beladen war. Er war Alberto und Jimmy von Herzen dankbar, brauchte aber doppelt so viele Leute, um all seine Felder zu bepflanzen.
    »Ich danke euch sehr, dass ihr mir die Setzlinge besorgt habt, aber ...«
    »Ich weiß, du hast zu wenig Leute«, unterbrach ihn Jimmy. »Aber bis heute Abend werden wir deine Felder bepflanzen, selbst auf die Gefahr hin, dass es uns umbringt!« Jimmy warf Alberto, der ein wenig besorgt dreinschaute, einen Blick zu.
    »Ich sehe mal nach, ob Ting yan den Teekessel schon aufgesetzt hat«, meinte Ryan, denn er spürte, dass irgendetwas nicht stimmte und dass die alten Freunde etwas zu besprechen hatten. »Wir haben hier ein paar Jungen in eurem Alter«, fügte Ryan hinzu, an Albertos Söhne gewandt. »Vielleicht würdet ihr sie gern kennen lernen ...?«
    Nach einem zustimmenden Nicken ihres Vaters sprangen die Jungen vom Wagen und gingen mit Ryan zur Rückseite des Hauses.
    Jordan blickte stirnrunzelnd von Alberto zu Jimmy. »Versteht mich bitte nicht falsch ... ich bin euch sehr dankbar, dass ihr mir helfen wollt. Aber ich wüsste gern, woher ihr die Setzlinge habt.«
    Jimmy brach als Erster das Schweigen. »Die erste Fuhre ist aus unseren Beständen.«
    »Was meint ihr damit – erste Fuhre? Kommen noch mehr, von jemand anderem?«
    »Sie müssten schon hier sein«, sagte Alberto schlicht.
    »Was sagst du da?« Jordan war völlig durcheinander. »Es sind aber keine Setzlinge hierher geliefert worden!«
    »Sei dir nicht zu sicher«, meinte Jimmy. »Komm mit!« Er ging zum Flussufer, und die anderen folgten ihm.
    Am Fluss angelangt, stieß Jimmy einen Pfiff aus und starrte angestrengt zum gegenüberliegenden Ufer, als warte er auf etwas. Jordan folgte seinem Blick, konnte aber nichts erkennen, da die Sonne soeben über dem Horizont erschien und der Schatten der überhängenden Bäume das Flussufer verdeckte.
    »Was geht hier vor, Jimmy? Auf was wartest du?«
    »Das wirst du gleich sehen.«
    Doch Jordan war nicht in der Stimmung zu rätseln. »Um Himmels willen, Jimmy ...«
    Plötzlich erschienen zwischen den riesigen Rohrkolben auf der gegenüberliegenden Flussseite drei große Ruderboote, von kanakas gesteuert. Jordan glaubte seinen Augen nicht trauen zu können, denn die Ladung der drei Boote bestand aus Setzlingen. Jimmy wandte sich mit strahlender Miene zu Jordan und Alberto um; auf seinen Zügen malten sich Freude und Erleichterung.
    »Ich frag lieber nicht, woher ihr die Setzlinge habt ...«, murmelte Jordan.
    Jimmy grinste, und Jordan fühlte sich an frühere Zeiten erinnert, als sie noch Jungen gewesen waren und unbeschwert über ihre Streiche gelacht hatten.
    »Es ist doch nur recht und billig, dass Max Courtland seinen Beitrag leistet, auch wenn er nichts davon weiß. Schließlich waren es ja nicht seine Setzlinge!«
    Jordan grinste ebenfalls. »Ich bin ganz deiner Meinung, aber ich bezweifle, dass Max es auch so sieht«, sagte er.
    »Bestimmt nicht«, sagte Jimmy. »Aber das ist uns egal, oder?«
    »Wie dein Vater immer sagte – du bist ein Teufelskerl,

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