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Im Hauch des Abendwindes

Im Hauch des Abendwindes

Titel: Im Hauch des Abendwindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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geht nicht! Auf keinen Fall!«, rief sie. Aber als sie aufstehen wollte, warf eine Welle von Übelkeit und Schwindel sie auf das Bett zurück. »Vielleicht sollte ich mich doch noch einen Moment ausruhen.«
    Ruby versuchte vergeblich, es sich am Fußende bequem zu machen. Schließlich rutschte sie wieder nach oben und legte sich neben Rick. Rücken an Rücken lagen sie da. Nach einer Weile knipste Rick die Nachttischlampe aus.
    »Nur ein kleines Weilchen, bis mir nicht mehr so schlecht ist«, flüsterte Ruby.
    Plötzlich drehte sich Rick zu ihr, legte ihr seinen Arm um die Taille und rückte näher an sie heran. Ruby schob seinen Arm energisch weg.
    »Lass das! Ich hab deinetwegen schon genug Ärger«, schimpfte sie.
    »Meinetwegen? Was hab ich denn gemacht?«
    »Ich habe meinem Partner erzählt, ich hätte dich als Jockey für das Rennen morgen engagiert«, murmelte Ruby mit schläfriger Stimme.
    »Warum hast du das getan?«
    »Ich weiß, das war falsch. Aber unser Jockey fiel aus, und dann habe ich deinen Namen in der Zeitung gelesen, und er hat sich irgendwie toll angehört, und …«, Ruby zog die Stirn in Falten, »… und Jed war ganz aufgeregt, weil du anscheinend ein besonders guter Jockey bist. Ich habe ja keine Ahnung von Jockeys.«
    »Ja, das stimmt, ich bin ein guter Jockey«, bestätigte Rick selbstbewusst. »Dieser Jed ist dein Partner?«
    »Hmm.«
    »Ist da mehr zwischen euch?«
    »Nein«, sagte Ruby schnell. »Warum fragst du?«
    »Nur so.« Rick schmiegte sich wieder näher an sie, und Ruby rutschte ein Stück von ihm weg.
    »Als ich ihm von dir erzählt hatte und dass du auf Silver Flake an den Start gehen würdest, konnte ich nicht mehr zurück, verstehst du? Es hätte ihm das Herz gebrochen, wenn ich ihm die Wahrheit gesagt hätte. Ich meine, er hat schon so viel durchgemacht mit seinen angeknacksten Rippen und allem, was Silver Flake passiert ist.«
    Rick runzelte verwirrt die Stirn. »Willst du mir nicht alles der Reihe nach erzählen?«, sagte er gähnend.
    Ruby versuchte es, aber müde und angeheitert, wie sie war, wollte es ihr nicht recht gelingen, und so dauerte es eine Weile, bis Rick verstand, was passiert war.
    »Das ist wirklich eine unglaubliche Geschichte«, meinte er. Vor allem der Teil mit den beiden Brüdern, die Jed überfallen und das Pferd schwer verletzt hatten, klang wenig glaubhaft. »Tja, ich kann dir leider nicht helfen, weil ich morgen auf Wild Blue Yonder an den Start gehe.«
    Ruby drehte sich zu ihm um. Eine Straßenlaterne warf ausreichend Licht in das Zimmer, sodass sie sein Gesicht sehen konnte. Sie sah ihm tief in seine blauen Augen.
    »Ich wünschte so sehr, du würdest morgen auf Silver Flake starten. Gibt es denn gar nichts, womit ich dich umstimmen kann?«, flüsterte sie mit schmeichelnder Stimme.
    Rick grinste anzüglich. »Ich wüsste da schon etwas …«
    Als Ruby aufwachte, fiel Tageslicht durchs Fenster. Für einen Sekundenbruchteil dachte sie, sie sei im Wohnmobil, aber dann bemerkte sie die fremden Vorhänge. Das Zimmer kam ihr gänzlich unbekannt vor.
    »Gütiger Himmel!«, murmelte sie. »Wo bin ich?«
    Ruby fuhr hoch und griff sich im nächsten Moment stöhnend an ihren Kopf, in dem es hämmerte und pochte. Ihr war speiübel, und ihr Mund fühlte sich so trocken an wie die Simpsonwüste.
    Es dauerte eine Weile, bis ihr, zumindest bruchstückweise, wieder einfiel, was passiert war. Die feuchtfröhliche Party mit Rick Paget, ein paar anderen Jockeys und den Mädchen. Und dann dämmerte ihr, wo sie sich befand: in Rick Pagets Bett. Ruby warf einen panischen Blick auf die andere Bettseite. Sie hatte nicht allein geschlafen, so viel stand fest.
    »O mein Gott, was hab ich getan?«, wimmerte sie.
    Sie beugte sich vor und entdeckte ihre Jeans und ihr T-Shirt mitsamt ihren Schuhen auf dem Fußboden neben dem Bett. Kopfschüttelnd schlug sie die Hände vors Gesicht. Ruby wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken. Als sie die Bettdecke zurückschlug, stellte sie fest, dass sie wenigstens ihre Unterwäsche trug.
    In aller Eile zog sie sich an, öffnete leise die Zimmertür und vergewisserte sich, dass niemand auf dem Flur war. Auf Zehenspitzen schlich sie durch den Gang und atmete schon auf, weil sie die Treppe ungesehen erreicht hatte, als plötzlich die letzte Zimmertür aufgerissen wurde. Ruby blieb wie angewurzelt stehen. Sie war ertappt! Langsam drehte sie sich um und sah sich Richard und Roger gegenüber, die sie verdutzt anstarrten.
    »Ruby!«,

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