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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Verurteilung nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft, eine Haftstrafe auf Bewährung ausgesetzt.« Er wandte sich an einen seiner im Hintergrund wartenden Leute. »Stellen Sie fest, wo der Kerl sich im Augenblick aufhält.«
    Â»Er ist mit Burke Basile und Mrs. Duvall zusammen«, sagte Errol, als der Mann hinausging, um Pinkies Auftrag auszuführen.
    Â»Du hast Basile nicht erkannt, obwohl du ihn bei der Verhandlung gegen Bardo gesehen hast. Warum soll ich dir glauben, daß du Pater Gregory identifizieren kannst?«
    Â»Ich hatte Basile nur aus der Ferne gesehen. Und außerdem hat er anders ausgesehen als Pater Kevin. Ich weiß bestimmt, daß das Pater Gregory ist. Er hat sogar seinen eigenen Vornamen benutzt.«
    Pinkie wollte sich nicht festlegen. »Warten wir’s ab.«
    Errol schwitzte Blut und Wasser, bis der andere Mann zurückkam. »Scheint zu stimmen, Mr. Duvall. Gregory James ist vor ein paar Monaten zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Im Augenblick hat er Bewährung.«
    Â»Sehen Sie, ich hab’s Ihnen gesagt!«
    Â»Nun, ich muß mich anscheinend bei dir entschuldigen, Errol. Dir ist zu verdanken, daß Pater Gregorys Identität kein Geheimnis mehr ist.«
    Errol grinste erleichtert in die Runde. Pinkie ließ ihn gehen, forderte ihn aber auf, sich für den Fall, daß er noch gebraucht
wurde, in der Nähe aufzuhalten. Als Errol praktisch mit einer Verbeugung das Chefbüro verließ, kam Bardo herein. »Del Ray macht draußen alle verrückt. Er ist seit einer Stunde hier. Hat angeblich wichtige Informationen, will aber nur mit Ihnen sprechen. Können Sie ihn jetzt empfangen?«
    Pinkie nickte ohne große Begeisterung und forderte Bardo auf, den Mann hereinzuschicken.
    Del Ray Jones betätigte sich auf vielen Gebieten als Ganove, aber in erster Linie war er ein Kredithai. Seit es in New Orleans legale Spielkasinos auf Mississippidampfern gab, florierte sein Geschäft und steigerte sein Selbstbewußtsein noch, dabei war es im Verhältnis zum wahren Wert dieses Mannes ohnehin schon übergroß.
    Er war ein gemeiner, bösartiger, aalglatter kleiner Kerl, der sehr gut mit dem Messer umgehen konnte. Eines Nachts hatte er bei einem Schuldner, der mit seinen Zahlungen im Rückstand war, die Beherrschung verloren und ihm die Kehle durchgeschnitten. Das war sein erster und bisher einziger Mord gewesen. Danach war er in panischer Angst zu seinem Anwalt gelaufen, um bei ihm Rat zu suchen.
    Pinkie hatte ihm geraten, für ein paar Wochen unterzutauchen, und ihm versichert, das Verschwinden eines kleinen Spielers werde in der Unterwelt von New Orleans nicht sonderlich viel Aufsehen erregen. Er hatte recht behalten. Das Verbrechen blieb unaufgeklärt. Unterdessen wußte Pinkie, wo die Leiche vergraben war. Buchstäblich.
    Da Pinkie gegenwärtig eine Krise durchmachte, war Del Ray begierig, sich für den damals erwiesenen Gefallen zu revanchieren und zugleich seine Loyalität und Nützlichkeit zu beweisen. Bardo führte ihn herein. Um die Sache kurz zu machen, sagte Pinkie mit drohendem Unterton in der Stimme: »Ich will hoffen, daß Sie meine Zeit nicht vergeuden.«
    Del Rays Grinsen entblößte seine spitzen Zähne. »Nein, Sir, Mr. Duvall. Was ich zu erzählen habe, wird Ihnen gefallen.«
    Das bezweifelte Pinkie. Del Ray war nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht, ein gerissener Ganove, ein Sachel ohne dessen Ungeniertheit. Er hätte den Zuhälter seiner Mutter gespielt, wenn damit Geld zu verdienen gewesen wäre.
    Ãœberraschenderweise wuchs Pinkies Interesse jedoch, während er sich Del Rays Geschichte anhörte, die mit hoher, einschmeichelnder Stimme vorgetragen wurde. Als der andere fertig war, sah Pinkie fragend zu Bardo hinüber, der lakonisch sagte: »Klingt gut.«
    Â»Es ist gut, Mr. Duvall«, versicherte Del Ray ihm.
    Â»Dann also los.«
    Â»Ja, Sir.« Del Ray grinste wie eine zufriedene Ratte und hastete aus dem Raum. Bardo folgte ihm.
    Als Pinkie allein war, stand er auf, reckte sich und rieb sich das schmerzende Kreuz. Am frühen Morgen hatte er im Bad neben seinem Arbeitszimmer geduscht. Roman hatte ihm von zu Hause frische Sachen gebracht, damit er sich umziehen konnte. Er fühlte sich erfrischt, aber keineswegs ausgeruht. Seine Augen waren vom Schlafmangel gerötet.
    Er goß sich einen Drink ein. Ohne darauf zu achten, ob er sich damit seinen

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