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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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dem Pavillon Pinkie Duvalls Frau war.
    Warum war er nach dieser Entdeckung nicht vernünftig genug gewesen, sich eine nette, gefällige Frau zu suchen und eine Nacht mit ihr zu verbringen, nur um etwas ruhiger zu werden?
In den letzten Monaten ihrer Ehe waren Barbara und er nicht mehr intim gewesen, so daß sich eine Menge in ihm angestaut hatte. Er hätte Dixies Angebot annehmen sollen. Oder Ruby Bouchereaux’ Angebot. Eine Stunde mit einem ihrer talentierten Mädchen hätte ihm bestimmt gutgetan. Aber er hatte dankend abgelehnt. Wie konnte man nur so dämlich sein?
    Allerdings hätte wohl selbst eine erfahrene Nutte, die alle bekannten Sextricks praktizierte, dieses ganz bestimmte Feuer nicht löschen können.
    Wo zum Teufel blieb Duvall?
    War die Macht, die er angeblich besaß, maßlos übertrieben – Bestandteil einer Imagekampagne, die seinen Feinden Angst einjagen sollte? Existierte sein Heer von Söldnern gar nicht? Oder waren seine Leute – falls es sie tatsächlich gab – alle unfähig? Oder war Burke Basile als Entführer eine Ausnahmeerscheinung? Besaß er ein bisher unentdecktes Talent für solche Straftaten?
    Wie auch immer, das entscheidende war, daß er jetzt den vierten Tag mit seiner Geisel begann, und es wurde schwieriger, nicht leichter, objektiv über den Ausgang seines Vorhabens zu urteilen.
    Er beförderte seinen Kaffeesatz in den Regen hinaus. »Haben Sie Hunger?«
    Â»Ja. Wir sind gestern abend nicht dazu gekommen, etwas zu essen.«
    Er warf ihr einen Blick zu, der zu fragen schien: Und wessen Schuld war das? Tatsächlich sagte er jedoch: »Ich sehe mal nach, was wir haben.«
    Burke sichtete ihre Vorräte an Konservendosen, die er aus Dredds Laden mitgebracht hatte. »Außer Brot und Crackern haben wir Sardinen, gesalzene Nüsse, Thunfisch, Senfkraut, Chili, Tomatensuppe, verschiedene Fleischkonserven, weiße Bohnen, Beefaroni, Ananas, noch mehr Bohnen und Erdnußbutter.«

    Â»Senfkraut?«
    Â»Auch wer in der Wildnis lebt, braucht Ballaststoffe, denke ich.«
    Â»Für mich bitte ein Erdnußbutterbrot und ein bißchen Ananas.«
    Während sie aßen, erkundigte er sich nach ihren Schußwunden. »Ich habe sie mir auf der Toilette im Spiegel über dem Waschbecken angesehen«, erklärte sie. »Sie scheinen ganz gut abzuheilen. Glauben Sie, daß es nötig ist, sie nochmals zu behandeln?«
    Â»Dredd würde mir ewig Vorwürfe machen, wenn ich zuließe, daß sie sich entzünden. Ich versorge sie lieber noch ein bißchen – zumindest heute noch.«
    Â»Vielleicht kann ich die Salbe selbst auftragen.«
    Burke, der nach ihrem leeren Pappteller gegriffen hatte, ließ ihn auf den Tisch fallen. »Ach, ich verstehe! Ihnen ist nicht die Salbe, sondern meine Berührung zuwider.«
    Â»Ich habe nicht gesagt, daß …«
    Â»Meine Hände sind so sauber wie Bardos, und Sie hatten offenbar nichts dagegen, sich von ihm begrapschen zu lassen, also hören Sie auf mit dem Scheiß.«
    Â»Bardo?« rief sie aus.
    Â»Na klar. Ich habe Sie am Abend nach seinem Freispruch draußen im Pavillon in heißer Aktion mit ihm beobachtet. Duvall hat die Party gegeben, aber Bardo und Sie haben Ihre eigene kleine Siegesfeier veranstaltet.«
    Â»Ich weiß nicht, was Sie gesehen zu haben glauben, Mr. Basile, aber Sie irren sich.«
    Â»Ich habe genug gesehen. Ich bin gegangen, bevor die Sache echt peinlich wurde.« Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Und glauben Sie ja nicht, daß ich nicht merke, wie Sie die Arme über der Brust verschränken, als hätten Sie Angst, ich könnte heimlich Ihre Titten anstarren. Ich habe sie schon aus ihrem Ausschnitt quellen sehen, deshalb weiß ich, daß dieser
plötzliche Anfall von Sittsamkeit nichts als Komödie ist. Damit erreichen Sie bei mir nicht viel, Mrs. Duvall. Es macht mich bloß sauer.«
    Burke drehte auf dem Absatz um und marschierte aus der Hütte.
    Ob Regen oder Sonnenschein, er mußte sein verdammtes Boot reparieren.
    Â 
    Bevor Gregory die Augen öffnete, versuchte er sich einzureden, er habe lediglich einen wüsten Alptraum gehabt. Er hatte gestern abend zuviel getrunken, allzu starkes Gras geraucht oder irgendwas getan, das sein Unterbewußtsein dazu veranlaßt hatte, ein bizarres Abenteuer zu erfinden, in dem Burke Basile, Pinkie Duvall, ein

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