Im Haus meines Feindes
dem Pavillon Pinkie Duvalls Frau war.
Warum war er nach dieser Entdeckung nicht vernünftig genug gewesen, sich eine nette, gefällige Frau zu suchen und eine Nacht mit ihr zu verbringen, nur um etwas ruhiger zu werden?
In den letzten Monaten ihrer Ehe waren Barbara und er nicht mehr intim gewesen, so daà sich eine Menge in ihm angestaut hatte. Er hätte Dixies Angebot annehmen sollen. Oder Ruby Bouchereauxâ Angebot. Eine Stunde mit einem ihrer talentierten Mädchen hätte ihm bestimmt gutgetan. Aber er hatte dankend abgelehnt. Wie konnte man nur so dämlich sein?
Allerdings hätte wohl selbst eine erfahrene Nutte, die alle bekannten Sextricks praktizierte, dieses ganz bestimmte Feuer nicht löschen können.
Wo zum Teufel blieb Duvall?
War die Macht, die er angeblich besaÃ, maÃlos übertrieben â Bestandteil einer Imagekampagne, die seinen Feinden Angst einjagen sollte? Existierte sein Heer von Söldnern gar nicht? Oder waren seine Leute â falls es sie tatsächlich gab â alle unfähig? Oder war Burke Basile als Entführer eine Ausnahmeerscheinung? Besaà er ein bisher unentdecktes Talent für solche Straftaten?
Wie auch immer, das entscheidende war, daà er jetzt den vierten Tag mit seiner Geisel begann, und es wurde schwieriger, nicht leichter, objektiv über den Ausgang seines Vorhabens zu urteilen.
Er beförderte seinen Kaffeesatz in den Regen hinaus. »Haben Sie Hunger?«
»Ja. Wir sind gestern abend nicht dazu gekommen, etwas zu essen.«
Er warf ihr einen Blick zu, der zu fragen schien: Und wessen Schuld war das? Tatsächlich sagte er jedoch: »Ich sehe mal nach, was wir haben.«
Burke sichtete ihre Vorräte an Konservendosen, die er aus Dredds Laden mitgebracht hatte. »AuÃer Brot und Crackern haben wir Sardinen, gesalzene Nüsse, Thunfisch, Senfkraut, Chili, Tomatensuppe, verschiedene Fleischkonserven, weiÃe Bohnen, Beefaroni, Ananas, noch mehr Bohnen und ErdnuÃbutter.«
»Senfkraut?«
»Auch wer in der Wildnis lebt, braucht Ballaststoffe, denke ich.«
»Für mich bitte ein ErdnuÃbutterbrot und ein biÃchen Ananas.«
Während sie aÃen, erkundigte er sich nach ihren SchuÃwunden. »Ich habe sie mir auf der Toilette im Spiegel über dem Waschbecken angesehen«, erklärte sie. »Sie scheinen ganz gut abzuheilen. Glauben Sie, daà es nötig ist, sie nochmals zu behandeln?«
»Dredd würde mir ewig Vorwürfe machen, wenn ich zulieÃe, daà sie sich entzünden. Ich versorge sie lieber noch ein biÃchen â zumindest heute noch.«
»Vielleicht kann ich die Salbe selbst auftragen.«
Burke, der nach ihrem leeren Pappteller gegriffen hatte, lieà ihn auf den Tisch fallen. »Ach, ich verstehe! Ihnen ist nicht die Salbe, sondern meine Berührung zuwider.«
»Ich habe nicht gesagt, daàâ¦Â«
»Meine Hände sind so sauber wie Bardos, und Sie hatten offenbar nichts dagegen, sich von ihm begrapschen zu lassen, also hören Sie auf mit dem ScheiÃ.«
»Bardo?« rief sie aus.
»Na klar. Ich habe Sie am Abend nach seinem Freispruch drauÃen im Pavillon in heiÃer Aktion mit ihm beobachtet. Duvall hat die Party gegeben, aber Bardo und Sie haben Ihre eigene kleine Siegesfeier veranstaltet.«
»Ich weià nicht, was Sie gesehen zu haben glauben, Mr. Basile, aber Sie irren sich.«
»Ich habe genug gesehen. Ich bin gegangen, bevor die Sache echt peinlich wurde.« Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Und glauben Sie ja nicht, daà ich nicht merke, wie Sie die Arme über der Brust verschränken, als hätten Sie Angst, ich könnte heimlich Ihre Titten anstarren. Ich habe sie schon aus ihrem Ausschnitt quellen sehen, deshalb weià ich, daà dieser
plötzliche Anfall von Sittsamkeit nichts als Komödie ist. Damit erreichen Sie bei mir nicht viel, Mrs. Duvall. Es macht mich bloà sauer.«
Burke drehte auf dem Absatz um und marschierte aus der Hütte.
Ob Regen oder Sonnenschein, er muÃte sein verdammtes Boot reparieren.
Â
Bevor Gregory die Augen öffnete, versuchte er sich einzureden, er habe lediglich einen wüsten Alptraum gehabt. Er hatte gestern abend zuviel getrunken, allzu starkes Gras geraucht oder irgendwas getan, das sein UnterbewuÃtsein dazu veranlaÃt hatte, ein bizarres Abenteuer zu erfinden, in dem Burke Basile, Pinkie Duvall, ein
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