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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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eingesperrt werden. Also hauen Sie ab. Fort mit Ihnen!«
    Â 
    In einer Reflexbewegung griff Burke nach McCuen, als der andere zusammenbrach. »Mac!«
    Aber Mac würde nie mehr antworten; er war tot. Obwohl Burke das wußte, wiederholte er noch mehrmals seinen Namen, während er Mac auf die Planken gleiten ließ.
    Er blickte auf, als er Schritte hörte, und sah Douglas Patout über den Steg auf die Fischerhütte zustürmen. »Ist er tot?«
    Â»Verdammt noch mal, Doug«, sagte Burke aufgebracht. »Er hatte ja keine Chance.«
    Â»Du hättest auch keine gehabt, wenn er dir aus nächster Nähe in die Brust geschossen hätte.«
    Patout kniete nieder und tastete nach Macs Halsschlagader. Nach einigen Sekunden stand er mühsam auf, als lastete eine schwere Bürde auf seinen Schultern. Er murmelte einen halblauten Fluch und fuhr sich mit der linken Hand über das abgehärmte Gesicht. Dann legte er Burke eine Hand auf die Schulter und musterte ihn besorgt. »Alles in Ordnung mit dir?«
    Â»In Ordnung? Mein Gott, Doug. Natürlich nicht. Gerade ist wieder einer meiner Männer vor meinen Augen erschossen worden.«

    Â»Mac wollte seine Waffe ziehen. Wenn ich nicht geschossen hätte, wärst du jetzt tot.«
    Tatsächlich hatte Mac seine Pistole aus dem Gürtelhalfter hinter seinem Rücken gezogen. Sie lag jetzt ganz in der Nähe seiner erschlafften rechten Hand. Trotz dieses eindeutigen Beweises mochte Burke nicht glauben, daß McCuen ihn eiskalt erschossen hätte.
    Â»Er war korrupt«, fuhr Patout fort. »Er hat sich auf einen Deal mit Duvall eingelassen.«
    Â»Das hat er sogar zugegeben.«
    Â»Hat er die Bedingungen genannt?«
    Â»Seine fünfzigtausend Dollar Schulden sollten ihm im Tausch gegen mich erlassen werden.«
    Â»Das ist nicht die ganze Wahrheit. Tatsächlich wollte man ihm seine Schulden erlassen, wenn er dich umlegt, aber dazu sollte er noch einen Anteil am Gewinn bekommen.«
    Â»Am Gewinn?«
    Patout nickte zu Mac hinunter. »Das ist der Kerl, den du aufspüren wolltest. Wir haben unwiderlegbare Beweise dafür, daß McCuen für Duvall gearbeitet hat.«
    Burke starrte Patout ungläubig an. »Mac ist ein Witzbold, ein lästiger Schwätzer, ein Taugenichts.«
    Â»Alles nur gespielt. Er war klüger, als er sich hat anmerken lassen. Er hat sich überall beliebt gemacht und brauchbare Arbeit geleistet, ohne jemals zu glänzen. Und er hat nicht lockergelassen, bis er schließlich ins Drogen- und Sittendezernat versetzt worden ist. Gehörte alles zum Plan. Er war Duvalls Informant, seit er bei uns angefangen hat.«
    Â»Irgendwas hat bei ihm wirklich nicht gestimmt«, überlegte Burke laut. »Macs Lebensstandard hat nicht zu seinem Gehalt gepaßt. Ich habe immer gedacht, er sei ein verdammt erfolgreicher Glückspieler oder der größte Glückspilz, den ich kenne.«
    Â»Heute hat sein Glück ihn verlassen.«

    Â»Du sagst, du hast Beweise dafür, daß Mac für Duvall gearbeitet hat?«
    Â»Unsere Innenrevision hat seit Monaten geheime Ermittlungen angestellt. Ich habe als einziger im Dezernat davon gewußt. Mir war klar, wie frustriert du warst, weil anscheinend niemand daran interessiert war, den Verräter aufzuspüren, aber ich wurde zur Geheimhaltung verpflichtet und durfte nicht einmal dich einweihen. Allerdings«, fuhr er fort, »hätte ich es am liebsten getan, damit du deine Kündigung zurücknimmst.
    Jedenfalls hat die Innenrevision nach monatelangen gründlichen Ermittlungen die fehlgeschlagenen Razzien zu McCuen zurückverfolgt.« Etwas leiser fügte er hinzu: »Auch die eine in der Nacht, in der Kevin umgekommen ist.«
    Burke warf ihm einen scharfen Blick zu.
    Patout nickte. »Es stimmt. Du wolltest den Kerl finden, der damals die Dealer gewarnt und Kevins Tod verschuldet hat. Hier liegt der Schuldige.«
    Burke, der seinen Ohren nicht trauen wollte, starrte Patout durchdringend an. Als er endlich begriff, was er da gehört hatte, bekam er weiche Knie, lehnte sich an die Hüttenwand und rutschte langsam daran hinunter, bis er in die Hocke gegangen war.
    Patout ließ ihm einen Augenblick Zeit, diese Nachricht zu verarbeiten. Dann fragte er: »Alles in Ordnung mit dir?«
    Â»Ja. Klar.« Burke mußte sich räuspern, bevor er weitersprach. »Ich dachte … ich dachte, mir wäre anders

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