Im Haus meines Feindes
können â und schon das allein störte ihn.
Als er merkte, daà Barbara wieder schlief, stand er auf, ging in die Küche und machte sich ein Sandwich. Dann saà er am Küchentisch, stützte seinen Kopf in die Hände und starrte blicklos das Sandwich an, das ungegessen blieb.
5. Kapitel
»Ich wette zehn zu eins, daà sie vor uns stehenbleibt und uns Gelegenheit gibt, sie aus nächster Nähe zu bewundern. Na was ist, gilt die Wette?«
»Nein.« Burke rieb sich die Schläfen, hinter denen sich vor einer Stunde Kopfschmerzen eingenistet hatten, die bisher lauter als das Schlagzeug der Jazzband dröhnten und zwei Kopfschmerztabletten widerstanden hatten. Vielleicht hätte er Patouts Angebot, ihm eine Woche bezahlten Urlaub zu gewähren, annehmen sollen, aber er war lieber im Dienst, als zu Hause herumzuhängen, da er dort zuviel Zeit zum Nachdenken hatte. »Ich habe diese Spielchen satt, Mac. Jetzt ist Pause, okay?«
Mac McCuen lieà sein unwiderstehliches Grinsen aufblitzen. »Du sollst bloà âne Chance bekommen, einen Teil deines verlorenen Geldes zurückzugewinnen.«
»Nein, danke.«
McCuen setzte auf alles: darauf, wer die Baseball-Weltmeisterschaften gewann, bis darauf, welche Kakerlake als erste die Doughnutschachtel erreichen würde. Jetzt wandte er sich, enttäuscht von Burkes Desinteresse, ab und konzentrierte sich auf die Oben-ohne-Tänzerin, die sich tatsächlich direkt vor ihm aufbaute. Während ihre Brüste hüpften, blinzelte sie dem gutaussehenden jungen Drogenfahnder zu, der sich wie ein Dressman kleidete, selbst wenn er nicht als gaffender Tourist auftrat, der sich ins Nachtleben auf der Bourbon Street stürzte.
Im Vergleich zu ihm sah Burke müde, zerzaust und übelgelaunt aus â und genauso fühlte er sich auch. Er hatte letzte Nacht kaum geschlafen, sondern sich abwechselnd in Selbstmitleid gesuhlt und seinen Zorn über Barbaras Zurückweisung rasiermesserscharf zugeschliffen. Heute morgen hatten sie sich
beide damit begnügt, feindselig »Morgen« und »Wiedersehn« zu murmeln, und Burke war den ganzen Tag rekordverdächtig sauer gewesen.
Burke beobachtete mit finsterer Miene, wie Mac die barbusige Tänzerin beobachtete. Wie hieà er eigentlich wirklich mit Vornamen? Alle kannten ihn nur als Mac. McCuen hatte sich wiederholt bemüht, zum Drogen- und Sittendezernat versetzt zu werden, bevor es vor gut einem Jahr mit der Versetzung geklappt hatte. Aber Burke fand, für einen guten Drogenfahnder sei der Kerl zu auffällig und redselig.
»Ich wette fünf Dollar, daà sie ihre Titten hat vergröÃern lassen«, sagte McCuen, als die Tänzerin fortstolzierte. »Na, was sagst du?«
»Ich wäre blöd, wenn ich darauf wetten würde. Wie willst du das feststellen? Indem du sie fragst?«
McCuen lieà sich nicht provozieren. Er grinste weiter gewinnend, als er sein Glas Club Soda hob, um einen Schluck zu trinken. »Ich quatsche nur mit dir, Basile. Ich will, daà du mal lächelst. AuÃerdem würde meine Alte mich umbringen, wenn ich mich mit so âner Mieze einlieÃe. Sie ist eifersüchtig wie der Teufel. Dabei habe ich ihr nie Anlaà dazu gegeben. Ich sehe mich um, klar, aber ich war ihr nie untreu, und wir sind jetzt schon seit fast drei Jahren verheiratet.« Seine vorbildliche eheliche Treue schien ihn selbst zu überraschen. »Hast du mal rumgebumst, Basile?«
»Nein.«
»Niemals?«
»Nein.«
»Gott, das ist ja toll! Bei all den Frauen, die du kennengelernt hast ⦠Und du bist schon lange verheiratet, stimmtâs? Wie lange?«
»Lange genug.«
»Glücklich?«
»Spielst du jetzt Eheberater oder was?«
»Brauchst nicht gleich sauer zu sein«, sagte Mac gekränkt. »Ich fragâ doch bloÃ.«
»Laà das gefälligst. Wir sind dienstlich hier â nicht um Tänzerinnen anzugaffen oder über unser Privatleben zu diskutieren. Sich nicht auf die Arbeit zu konzentrieren kann sehr schnell tödlich sein, wenn â¦Â«
»Eben ist unser Mann reingekommen«, unterbrach Mac ihn. Er sah Burke weiter an, lächelte weiter. Vielleicht war er ein besserer Cop, als Burke ihm zugestehen wollte. »Kommt auf uns zu. Trägt ein scheuÃliches gelbes Sportsakko.«
Burke drehte sich nicht um, aber er spürte den vertrauten Adrenalinschub, der
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