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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Styroporkühlbox – hier gab es keinen Kühlschrank – und gab sie ihr.
    Â»Ich hab’ gedacht, du meinst ’nen richtigen Drink …«
    Â»Nichts da. In deinem Alter darfst du noch keinen Alkohol trinken.«
    Sie fand das sehr witzig, riß die Dose auf und schlürfte einen Schluck Limonade. »War das vorhin dein Ernst?«
    Â»Was denn?«
    Â»Daß ich wie ’ne Nonne geredet hab’. Vielleicht hab’ ich den Beruf verfehlt.«
    Â»Vielleicht.«
    Â»Aber wenn man darüber nachdenkt, bin ich eigentlich wie ’ne Nonne.«
    Burke zog skeptisch die Augenbrauen hoch.
    Dixie stützte sich auf beide Ellbogen. In dieser Stellung quoll ihr Busen fast aus dem tief ausgeschnittenen schwarzen Spitzenbüstenhalter unter ihrer offenen Jeansjacke. »Ich mein’s ernst!«
    Â»Nonnen tragen keine knallroten Miniröcke aus Kunstleder und schweres Parfüm, Dixie.« Der Gardenienduft war ihr Markenzeichen.
Wenn das Sittendezernat sie suchte, brauchten die Beamten nur ihrer Nase zu folgen. In dem kleinen Raum, in dem bestimmt schon tausend anrüchige Transaktionen stattgefunden hatten, lag der süßliche Duft dick wie Sirup und erregte bei Burke leichte Übelkeit.
    Â»Nonnen dienen ihren Mitmenschen. Das tue ich doch auch?«
    Â»Ich glaube, daß der Unterschied darin liegt, wie man ihnen dient.«
    Â»Na ja, klar, wenn du es so genau nimmst …« Sie schlürfte ihre Limonade. »Bist du katholisch, Burke?«
    Â»Jedenfalls so aufgewachsen.«
    Â»Schwer, sich vorzustellen, wie du betest und so weiter.«
    Â»Das ist schon lange her«, murmelte er.
    Selbstverständlich würde Pinkie Informationen über Jenny’s House einholen – zumal seine Frau um Erlaubnis gebeten hatte, es besuchen zu dürfen. Von dieser Annahme ausgehend, hatte Burke einem notleidenden Künstler zwanzig Dollar für den Entwurf eines Logos für das nichtexistierende Kinderheim gezahlt. Damit war er in eine Schnelldruckerei mit Selbstbedienung gegangen und hatte sich ein Dutzend Visitenkarten mit diesem Logo und der Nummer des Münztelefons auf dem Flur gegenüber seinem Zimmer gedruckt. Eine dieser Karten hatte er dann Mrs. Duvall gegeben.
    Heute morgen hatte er sich auf die Suche nach einer »Sekretärin« gemacht und war dabei auf Dixie gestoßen. Sie war eine gute Nutte und eine noch bessere Informantin. Was ihre Fähigkeiten im Bett betraf, hatte er keine persönlichen Erfahrungen, aber er hatte sie schon mehrmals für Tips bezahlt, die sich immer als zutreffend erwiesen hatten. Dixie arbeitete seit ihrem dreizehnten Lebensjahr als Straßenmädchen. Burke erschien es fast wie ein Wunder, daß sie das reife Alter von siebzehn Jahren erreicht hatte.
    Â»Weißt du, ich hab’ dich heute morgen kaum wiedererkannt«, stellte sie fest, während sie mit dem kalten Dosenrand
über ihre stark geschminkten Lippen fuhr. »Seit wann hast du keinen Schnurrbart mehr?«
    Â»Seit ein paar Tagen.«
    Â»Warum hast du ihn abrasiert?«
    Â»Er hat mir nicht mehr gefallen.«
    Â»Arbeitest du jetzt als verdeckter Ermittler?«
    Â»Könnte man sagen.«
    Â»Die Kuh am Telefon hat mir erklärt, daß sie im Auftrag von Pinkie Duvall anruft. Wie kommt das?«
    Â»Das brauchst du nicht zu wissen.«
    Â»Mein Gott, sei doch nicht so zugeknöpft.«
    Â»Ich hab’ nur keine Lust, mich zu unterhalten, Dixie.« Er streckte sich neben ihr auf dem Bett aus und schob das flache Kissen unter seinem Kopf zusammen.
    Dixie wälzte sich zu ihm hinüber und legte ein Bein über seine. »Das ist mir auch recht, Schätzchen. Wir brauchen nicht zu reden.«
    Ihre Hand glitt über seine Brust zu seiner Gürtelschnalle hinunter und machte sich daran, sie zu öffnen. Er bedeckte ihre Hand mit seiner. »Nein, das hab’ ich nicht gemeint. Du hast dir deine vierzig Dollar schon verdient, und ich muß mein Geld zusammenhalten.«
    Sie dachte kurz nach. Dann fuhr sie mit einem langen Fingernagel über seine glattrasierte Oberlippe. »Hol’s der Teufel, du kriegst es als kostenlose Dreingabe.«
    Â»Danke, lieber nicht.«
    Â»Warum nicht? Bist du der letzte treue Ehemann der Welt?«
    Â»Nicht mehr.«
    Â»Du bist nicht mehr treu?«
    Â»Ich bin nicht mehr verheiratet.«
    Â»Wo liegt denn das Problem? Los, komm schon, Burke! Ich hab’ schon andere Cops

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