Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
schien ins Leere zu starren, aber sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Erst nach einiger Zeit merkte er, daß Dixie noch da war, mit verschränkten Armen an der Wand lehnte und ihn forschend anstarrte. »Was hast du, Burke?«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Du siehst wie ein Schuljunge aus, dem die Ballkönigin eben ein Rendezvous versprochen hat – aufgeregt und ein bißchen ängstlich.«
    Â»Wohl kaum ein Rendezvous, Dixie«, sagte er geistesabwesend. Dann gab er sich einen Ruck und bedankte sich nochmals für ihre Hilfe. »Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.«
    Â»Was denn eigentlich?«
    Â»Schon gut.« Impulsiv klopfte er seine Taschen nach einem Zettel ab, auf den er etwas schreiben konnte. »Paß auf, ich gebe dir eine Adresse. Heb sie gut auf. Falls du jemals einen sicheren Zufluchtsort brauchst, geh dorthin.«
    In einer Hosentasche fand er eine alte Tankrechnung, auf die er eine Adresse kritzelte. Dixie warf nur einen flüchtigen Blick darauf, bevor sie den Zettel in eine ihrer Jackentaschen steckte. »Zufluchtsort? Mir passiert nichts.«
    Â»Red keinen Stuß. Mädchen wie du haben keine hohe Lebenserwartung.
« Er tippte auf die Tasche, in die sie den Zettel gesteckt hatte. »Nicht vergessen!«
    Â 
    Burke lehnte den Kopf an die Kopfstütze seines neuen Wagens. Na ja, nicht gerade neu, bloß anders als der Wagen, den er bisher gefahren hatte. Obwohl ihm das schwerfiel, widerstand er der Versuchung, kurz die Augen zu schließen. Hätte er das getan, wäre er vielleicht vor Erschöpfung eingeschlafen und hätte irgend etwas verpaßt.
    Nach all der Mühe, die es gekostet hatte, die Wanze anzubringen, konnte er nur hoffen, daß das verdammte Ding funktionierte.
    Duvall ließ sein Haus vermutlich regelmäßig nach Abhörmikrofonen absuchen, und obwohl er nicht ahnen konnte, daß Burke Basile diese winzige Wanze unter seinem Nachttisch angebracht hatte, würden die beiden geistlichen Besucher zu den Verdächtigen gehören.
    Da hochmoderne Geräte teuer waren und Burke sparen mußte, hatte er sich an einen Cop gewandt, der im Asservatenraum arbeitete und ihm einen Gefallen schuldig war. Der Sohn dieses Polizeibeamten war vor einigen Jahren in schlechte Gesellschaft geraten und von Burkes Leuten wegen Drogenbesitzes verhaftet worden. Mit Einverständnis des Vaters hatte Burke sich den Jungen vorgeknöpft und ihm derartig Angst eingejagt, daß er auf den rechten Weg zurückfand. Dafür waren ihm die Angehörigen noch heute dankbar.
    Das winzige Abhörmikrofon war bei einer Durchsuchungsaktion beschlagnahmt worden; niemand würde es vermissen, deshalb hatte der Cop es mitgehen lassen. Basile und er hatten es ausprobiert. Das Ding funktionierte, aber die Tonqualität war nicht überragend.
    Heute abend hatte er noch keine Gelegenheit gehabt, das Gerät zu testen. Nach eineinhalb Stunden Überwachung war es im Schlafzimmer der Duvalls immer noch dunkel. Er sah auf
seine Armbanduhr: 23.12 Uhr. Wie lange konnte er noch warten? Er war völlig übermüdet. Seit Mrs. Duvall heute ihren Besuch angekündigt hatte, war er sehr beschäftigt gewesen.
    Â»Vater Kevin« hatte keine Mühe gehabt, Duvalls Barscheck bei der bezogenen Bank einzulösen. Mit diesem Geld hatte er einen preiswerten Kleinbus gekauft, den ein Privatmann in einer Anzeige angeboten hatte. Den Bus hatte er sofort in eine Hinterhofwerkstatt mit Lackiererei gefahren, um einen Eilauftrag zu erteilen, der bis morgen mittag ausgeführt wäre. Dann war er in seine Zimmer zurückgekehrt und hatte eine Pappschablone zurechtgeschnitten, mit der er die Türen des frischlackierten Busses mit dem Logo von Jenny’s House verzieren konnte.
    Die Limousine glitt an ihm vorbei.
    Bis Burke merkte, daß der Wagen den Duvalls gehörte, hatte er bereits die Schlußleuchten vor sich. Er hielt den Atem an, bis die Limousine durch das Tor der rückwärtigen Grundstückseinfahrt gerollt war. Wenig später wurde im Schlafzimmer der Duvalls Licht gemacht.
    Er setzte den Kopfhörer auf und hörte sofort Stimmen.
    Â»â€¦ in der Oper … hab’ sie gehört … und null Talent.« Das war Pinkie.
    Burke rückte seinen Kopfhörer zurecht und hörte Mrs. Duvall sagen: »… beide stolz darauf, daß sie übers Probesingen hinausgekommen ist. Sie ist ihre einzige

Weitere Kostenlose Bücher