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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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wirksamen Schutz gab. Niemand  – nicht einmal ein Staatsoberhaupt – war unverwundbar.
    Burke Basile war irgendwo dort draußen: ein schießwütiger Kerl mit cholerischem Temperament, der Pinkie Duvall abgrundtief haßte. Er wäre ein Dummkopf gewesen, wenn ihn das nicht etwas nervös gemacht hätte.
    Das System, auf das Basile vertraut hatte, hatte ihn enttäuscht, deshalb hatte er sich von ihm abgewandt. Seine jetzigen Aktivitäten richteten sich nicht mehr nach Gesetzen und den Vorschriften für den Polizeidienst. Das machte ihn doppelt gefährlich.
    Gewiß, Basile konnte ihm nicht schaden, ohne selbst in Mitleidenschaft gezogen zu werden, aber das war kein richtiger Trost. Wie verrückt war dieser Mann eigentlich? Wie weit würde er gehen, um sich zu rächen? Was hatte er zu verlieren? Keine Karriere. Weder Frau noch Familie. Keine materiellen Besitztümer. Nicht einmal seine Integrität oder seinen guten Ruf, denn den hatten die Medien bereits zertrampelt.
    Das beunruhigte Pinkie am meisten, denn er wußte aus Erfahrung, daß Menschen um so gefährlicher waren, je weniger sie zu verlieren hatten.
    Â»Ich verlange, daß er aufgespürt wird«, erklärte er Bardo nachdrücklich.
    Â»Was tue ich, wenn ich ihn gefunden habe?«
    Pinkies Antwort bestand aus einem vielsagenden Blick.
    Bardo nickte grinsend. »Wird mir ein Vergnügen sein.«
    Pinkies Sekretärin klopfte an. »Entschuldigen Sie, daß ich störe, Mr. Duvall, aber Sie wollten diese Informationen haben, sobald ich sie bekäme.«
    Da Bardo seinen Auftrag bereits hatte, entließ Pinkie ihn und griff nach dem getippten Bericht über Jenny’s House, den seine Sekretärin ihm hinlegte. Als er gestern abend heimgekommen
war, hatte Remy fast wieder so unbefangen wie früher gewirkt. Sie hatte aufgeregt von der Wohltätigkeitsorganisation berichtet, die dieser Pater Gregory leitete, und von seiner Einladung, das zukünftige Kinderheim zu besichtigen. Pinkie hatte ihr versprochen, darüber nachzudenken. Die Sache schien harmlos zu sein – und sogar nützlich, wenn sie Remy aus dem Stimmungstief holen konnte, in dem sie in letzter Zeit steckte.
    Er hatte Errol eingehend nach dem Besuch des Geistlichen befragt und zu seiner Überraschung erfahren, daß zwei Priester an der Besprechung teilgenommen hatten. Einer, hörte er, war älter und geschäftsmäßiger gewesen. Der jüngere Priester hatte gut ausgesehen, war aber nach Errols Einschätzung schwul. Dieser Pater Gregory hatte den größten Teil der Unterhaltung bestritten. Errol berichtete, er sei während ihres Besuchs im Wintergarten geblieben und die beiden Geistlichen hätten über nichts anderes als über ihr Heim für obdachlose Kinder gesprochen.
    Pinkie spielte mit der Visitenkarte, die Remy von einem der Priester bekommen hatte, und fragte seine Sekretärin, ob sie die darauf angegebene Nummer angerufen habe. »Ja, Sir. Am Telefon hat sich eine Frau gemeldet.«
    Â»Mit welchen Worten?«
    Â»Jenny’s House.«
    Â»Der Laden ist also in Ordnung?«
    Â»Oh, ganz sicher, Mr. Duvall. Ich habe Pater Gregory verlangt. Sie hat geantwortet, weder er noch Pater Kevin seien im Haus, aber sie sei gern bereit, ihnen etwas auszurichten.«
    Die Sekretärin lachte. »Sie hat geglaubt, ich riefe an, weil ich vorhabe, dem Heim etwas zu spenden. Sie hat mir viel mehr erzählt, als ich eigentlich wissen wollte. Ich habe nicht alles wörtlich mitgeschrieben, aber wie Sie sehen, habe ich mir ausführlich Notizen gemacht.«

    Â 
    Â»Klasse gemacht, Dixie.« Burke nahm der jungen Frau den Hörer aus der Hand und legte auf. Das Münztelefon hing auf dem Flur im ersten Stock einer billigen Absteige, in der es nach schlechter Sanitärinstallation stank.
    Â»Das ist vierzig Dollar wert gewesen.«
    Obwohl Burke im voraus gezahlt hatte, folgte Dixie ihm in das Zimmer, in dem er sich unter falschem Namen eingemietet hatte. Sie stieg aufs Bett, wobei sich die Bleistiftabsätze ihrer weißen Lacklederstiefel in die schmuddelige Tagesdecke gruben. Wenn sie wie jetzt lächelte, sah er den Klumpen apfelgrünen Kaugummis zwischen ihren Backenzähnen. »Findest du echt, daß ich wie ’ne Nonne geredet habe?«
    Â»Ich wäre darauf reingefallen. Was zu trinken?«
    Â»Klar doch.«
    Burke angelte eine Limonadendose aus der

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