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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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femininen Haut betörte ihn.
    Nimm sie!
    Ein primitiver, animalischer Befehl, dem er nicht gehorcht hätte, wäre er bei Verstand gewesen. Aber jetzt war er das Biest, das durch die Nacht schlich. So tief wie nur möglich
drang er in sie ein, seine spitzen Zähne gruben sich in ihren Hals. Nur sekundenlang spürte er ihre Verblüffung, bevor sie beide von brennender Lust überwältigt wurden. Ihre Körper und Herzen waren vereint, Sunshines Emotionen durchströmten seine, ihr ganzes Glück, ihre ganze Angst.
    In der Tiefe ihrer Seele las er die Sorge, er würde sie nicht so lieben wie Nynia, ihre Zweifel, aber auch ihre Entschlossenheit. Und vor allem ihre Liebe. Begierig ließ er ihre Essenz in sich eindringen, in sämtliche Fasern seines Seins. Nun gab es keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen, keinen Ort, wo er sich verstecken konnte.
    Sie offenbarte ihm ihr Wesen genauso wie er ihr seines. Noch nie hatte er eine so starke Macht gespürt wie ihre Liebe. Von explosiven Orgasmen erschüttert, stürzten sie vom Motorrad. Ehe ihm bewusst wurde, was geschehen war, lagen sie eng umschlungen auf dem weichen Waldboden. Allmählich kehrte sein Verstand zurück.
    Sunshine betrachtete ihn im Mondschein und las seine Gedanken - seine Angst, sie zu verlieren, das Bedürfnis, sie zu schützen. Die Gewissensqualen, die ihn unentwegt verfolgten, weil er seine Schwester nicht gerettet hatte. Das Bestreben, das Unrecht wiedergutzumachen, das Nynia widerfahren war. Vor allem erkannte sie seinen inbrünstigen Wunsch, sie festzuhalten und nicht zu enttäuschen.
    Sie fühlte seine unbändige Kraft.
    Dies war der Mann, den sie liebte, der sie liebte, der bereit war, sein Leben für sie hinzugeben.
    »Ich liebe dich, Talon«, flüsterte sie.
    Was er getan hatte, konnte er nicht fassen, als er die verräterischen Blutspuren von ihrem Hals wischte. Nun musste er Zarek recht geben, es war der unglaublichste Sinnenrausch,
den er je genossen hatte. Nachdem er in Sunshines Seele geblickt hatte …
    Heilige Götter, was tat ich?
    In einem kurzen Moment unbedachter Leidenschaft hatte er die Saat für Sunshines und seine eigene Vernichtung gestreut.

16
    Schweigend brachte er sie in seine Hütte, wusste nichts zu sagen. Zum Glück nahm sie ihm den Biss nicht übel. Aber er konnte jenen Moment nicht vergessen. Ihren Geschmack. Ihre Gefühle. Ihre Liebe.
    Für immer würde ihn dies alles verfolgen.
    Sunshine ging ins Bad, um sich frisch zu machen, während er die Schreibtischlampe anknipste. Ein paar Sekunden später klopfte jemand an die Tür. Talon zog seinen Dolch aus dem Stiefel. Nur ganz selten kamen Besucher zu seinem Haus. »Wer ist da?«
    »Ash! Ich habe keinen Leichenbeschauer bei mir.«
    »Acheron oder Styxx?«
    »T-Rex. Und ich trage keine Sonnenbrille.«
    Auf einen Trick vorbereitet, öffnete Talon ganz vorsichtig die Tür. Tatsächlich, das alte unheimliche Silberauge, er sah nicht sonderlich erfreut aus.
    »Was machst du hier?«, fragte Talon.
    »Nun, ich bekämpfe Daimons. Und du?«
    Der sarkastische Unterton in Ashs Stimme entging Talon nicht. »Waren Daimons hier? Wo denn?«
    »Bedauerlicherweise griffen sie den Katagaria-Bau an, ich musste Vane und Fang helfen.«
    Als Talon diese Neuigkeit hörte, zuckte er zusammen. Auch er hätte den Katagaria beistehen müssen. Verdammt,
in dieser Nacht hatte er ziemlich viel vermasselt. »Sind sie okay?«
    »Nein. Ihre Schwester und die Brut wurden getötet.«
    Nur zu gut kannte Talon einen solchen Schmerz. Gewiss wären die Brüder in tiefer Verzweiflung versunken. »O Mann, tut mir leid.«
    »Wo warst du?« Ehe Talon antworten konnte, fuhr Ash fort: »Im Sanctuary, nicht wahr? Dort hast du einer Busladung japanischer Touristen, mit Digitalkameras und Camcorders bewaffnet, deine Talente vorgeführt. Herzlichen Glückwunsch, Kumpel, so langsam nehmen wir an der Globalisierung teil.«
    Seufzend strich Talon über seine Stirn. »Meinst du das ernst?«
    »Sehe ich so aus, als würde ich Witze machen?«
    Nein, eher stinksauer. »Das glaube ich einfach nicht.«
    »Was glaubst du denn nicht? Ich war bei Artemis, um deinen Arsch zu retten, und sie ärgerte sich maßlos über Zarek. Wie zum Teufel soll ich ihr erklären, Mr Cool and Calm hätte in einer Bar voller Touristen seine Spiderman-Nummer abgezogen, würde in Tokio Schlagzeilen machen und die Frage aufwerfen: Was ist aus der amerikanischen Kultur geworden? Sag mal, wie viele Gesetze hast du eigentlich in einer Minute gebrochen? Und dann rief

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