Im Herzen der Nacht - Roman
nicht mehr dreizehn, und dein Verbot ist mir egal. Das geht nur ihn und mich was an.«
»Ich will dich nicht noch einmal sterben sehen«, sagte Talon langsam und betonte jede einzelne Silbe.
»Und ich lasse mich nicht manipulieren. Übrigens, ich gebe dich nicht auf.«
Wortlos wandte er sich ab und stürmte aus dem Club. Er musste sich von ihr trennen. Zu ihrem und seinem eigenen Wohl. Ohne einen einzigen Blick zurückzuwerfen, schwang er sich auf sein Motorrad.
Ehe er die Harley starten konnte, packte Sunshine seinen Arm. »So leicht wirst du mich nicht los.«
Erbost fletschte er seine Fangzähne. »Begreifst du nicht, was ich bin?«
Sunshine schluckte. Plötzlich ergab alles, was Psyche ihr erklärt hatte, einen Sinn. Er war nicht Speirr , der Clanführer, der verängstige kleine Junge, der sein Herz verhärtet hatte, um zu überleben, der Mann, der Nynia geliebt hatte, das von allen verachtete Mädchen. Nein, das war Talon, der Dark Hunter, der die Menschen bis in alle Ewigkeit vor den bösen Mächten der Nacht schützte.
Bei dieser Erkenntnis liebte sie ihn inniger denn je. Eine Zukunft ohne ihn konnte sie sich nicht vorstellen. Wie sie die Barrieren niederreißen sollte, die zwischen ihnen standen, wusste sie nicht. Aber sie würde um ihn kämpfen, das war er ihr wert. »Was du bist, Talon? Da gibt es keinen Zweifel - der Mann, für den ich geschaffen wurde, der einzige .«
»Nein, ich bin kein Mann mehr.«
»Doch, mein Mann. Und ich lasse dich nicht kampflos gehen.«
Der Klang ihrer Stimme drang in die Tiefe seines Herzens. Was kann ich tun? Er wollte sie an sich pressen und für immer festhalten, und er wollte sie gleichzeitig wegstoßen und verfluchen.
Ehe er sich zu entscheiden vermochte, sank sie in seine Arme und küsste ihn leidenschaftlich. Stöhnend genoss er den Geschmack ihres Mundes. Obwohl er wusste, dass er es nicht tun durfte, zog er sie auf seinen Schoß und startete die Harley.
Von Liebe und Zorn erfüllt, fuhr er aus der Stadt, zum Rand des Bayous. Die ganze Zeit atmete er Sunshines Duft ein, spürte ihren warmen Körper an seinem. Er musste mit ihr verschmelzen. Unfähig, noch länger zu warten, steuerte er die Harley in den Wald und schaltete den Motor ab.
Beinahe fürchtete Sunshine die wilde Glut in seinem Blick. Er küsste sie, heiß und fordernd, sein Hunger entfachte ihr Verlangen. Er neigte sie nach hinten über den Tank, und sie umfing seine Schultern.
Noch nie hatte sie ihn so gesehen. Seine Emotionen gerieten außer Kontrolle. Als würde er nur für diese verzehrende Gier leben. Während er ihr Gesicht und ihren Hals mit Küssen bedeckte, knöpfte er ihre Bluse auf und streichelte ihre Brüste. Irgendwie gewann sie den Eindruck, er würde nicht nur zwei Hände besitzen. Überall schien er sie zu berühren, und sie begehrte ihn genauso verzweifelt wie er sie. Sie zog das T-Shirt über seinen Kopf, liebkoste seine muskulöse Brust. Ungeduldig rieb sie sich an der harten Wölbung in seiner Hose, und er streifte ihren weiten Rock zu ihren Hüften hinauf.
»O Talon, ich brauche dich, Talon«, wisperte sie.
Alles in ihm schrie nach ihr. Solche Gefühle hatte er nie zuvor empfunden, er musste sich mit ihr vereinen, ihre Hände auf seiner Haut spüren, ihren Atem an seinem Hals.
Mit bebenden Fingern öffnete sie seine Hose und befreite seine Erektion. Leise stöhnte er. Wie wundervoll sich die intimen Zärtlichkeiten anfühlten. »Bring mich nach Hause, Sunshine«, flüsterte er. Da schob sie ihren Slip nach unten und führte seine Männlichkeit in ihre feuchte Wärme.
So heißblütig wie nie zuvor liebte er sie. Von süßer Qual geschwächt, umklammerte sie seinen Nacken, und er bewegte sich so vehement in ihr, dass ihr vor lauter Entzücken schwindlig wurde. Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, verbarg er seine Fangzähne nicht und zeigte ihr sein ganzes unverhülltes Wesen - das ungezähmte Tier im Körper eines Mannes. Mit beiden Händen hielt sie sein Gesicht fest, beobachtete fasziniert die Ekstase in seinen Augen.
Ihr Leben lang hatte sie Geschichten über unsterbliche Geschöpfe gehört, über Vampire, die ihre Opfer ganz und gar besaßen. In dieser Nacht wollte sie von ihm besessen werden.
Nur vage nahm er den Verlust seiner Beherrschung wahr, konnte nicht mehr klar denken, nur fühlen, vollkommen auf sie konzentriert. Ihr Duft schärfte seine Sinne, und er hörte das Blut in seinen Adern rauschen. An seiner Brust pochte Sunshines Herz, die Hitze ihrer weichen
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