Im Herzen der Nacht - Roman
amüsierte.
Um ihn mit einer weiteren verhassten Geste zu ärgern, kniete sie sich auf seinen gebeugten Rücken und berührte den tätowierten Vogel an seinem Arm. »Mmmm«, gurrte sie und vergrub ihr Gesicht in seinem Haar. »Woran liegt es nur, dass ich dich so sehr begehre?«
»Keine Ahnung. Wenn du’s herausfindest, gib mir Bescheid, damit ich es abstellen kann.«
»Ach, mein Acheron, ständig musst du dich gegen mich auflehnen...« Sie bohrte ihre Fingernägel in das Tattoo, dann riss sie ihm das T-Shirt vom Leib und strich aufreizend über seine nackte Brust. Wie üblich verriet ihn sein Körper, der auf die Berührung reagierte. Seine Haut prickelte, sein Verlangen wuchs.
Als ihre Zunge über sein Schlüsselbein glitt, streifte ihr heißer Atem seinen Hals. Ungeduldig öffnete sie seine Lederhose, befreite seine Erektion und umfasste sie mit beiden Händen. Dann streichelte sie ihn, bis sich seine Männlichkeit noch stärker erhärtete.
»So groß und kraftvoll bist du gebaut«, wisperte sie heiser und beschleunigte den Rhythmus der intimen Liebkosungen. »Oh, ich liebe es, wie du dich in meinen Händen anfühlst und wie du riechst, und ich liebe den Klang deiner Stimme, wenn du meinen Namen aussprichst, wie sich deine Wangen röten, wann immer du dich überanstrengst...« Sie knabberte an seinem Ohr. »Ich liebe deinen verschleierten Blick, wenn du deine Erfüllung in mir findest...« Betörend rieb sie ihre Brüste an seinem Rücken. »Aber vor allem liebe ich deinen Geschmack.«
Ash spannte sich an, als sie ihre langen Zähne in seinen Hals grub. Bald ging der momentane Schmerz in physisches Entzücken über. Den Kopf an seinem Nacken, stimulierte
sie ihn noch schneller, und er spürte, wie ihre Macht in seinen Körper strömte und ihn so eng mit ihr verband, wie es nicht einmal hemmungsloser Sex vermochte.
In seinem Gehirn ballten sich glühende Nebel, bis er nichts mehr sah. Jetzt spürte er nur noch Artemis, ihre fordernden Hände, ihren brennenden Atem, ihr Herz, das im gleichen Takt wie seines pochte. Ihre Lust war seine. Sie verschmolzen zu einem einzigen Geschöpf, auf einer Ebene, die das menschliche Fassungsvermögen überstieg.
Er fühlte ihre Sehnsucht nach ihm, das Bestreben, alles von ihm zu besitzen, seinen Geist, den Körper, das Herz. In diesem Augenblick glaubte er zu ertrinken, so als würde sie ihn von sich selbst wegzerren, in eine dunkle, kalte Zelle, in der er für immer gefangen wäre. In seinem Kopf hörte er ihr Flüstern.
»Komm für mich, Acheron. Gib mir deine Macht. Deine Kraft. Alles, was du bist.«
Letzten Endes hatte er keine Wahl, er musste gehorchen. Den Kopf in den Nacken geworfen, schrie er auf, wilde Ekstase erschütterte seinen ganzen Körper. Und Artemis saugte seine Essenz immer weiter aus ihm heraus.
Er gehörte ihr. Was er auch denken, wünschen oder empfinden mochte - er würde immer ihr gehören.
Erschöpft und atemlos lehnte er an ihr und sah eine dünne Blutspur über seine Brust rinnen.
Epilog
DREI MONATE SPäTER
Lächelnd trug Sunshine den kleinen Kasten mit ihren Ölfarben ins Wohnzimmer. Sie wollte ihn in ihr neues Atelier bringen, das eine schöne Aussicht auf Talons Sumpf bot. Aber sobald sie ihren Mann sah, der ihre Bilder von seiner alten Hütte an die Wand hängte, blieb sie stehen.
Aus der Gesäßtasche seiner Hose ragte ein Hammer. Ohne Sunshines Ankunft zu bemerken, hielt er eine gerahmte Landschaftsszene an die Wand.
Nach dem Mardi Gras hatte er beschlossen, ein Haus zu bauen. Gemeinsam hatten sie es geplant - einen überdimensionalen Computerraum, eine Garage für sein Spielzeug, ein helles Atelier für Sunshine. Es gab sogar ein Spielzimmer mit einem Regal für Talons umfangreiche Pez-Spender-Sammlung, Snoopy nahm den Ehrenplatz in der Mitte ein.
Aber Sunshines Lieblingsraum grenzte an das Schlafzimmer und würde hoffentlich schon bald als Kinderzimmer fungieren.
»Hängt es in der Mitte?«, fragte er zu ihrer Verblüffung. Also wusste er, dass sie hinter ihm stand.
»Sieht gut aus.«
Er warf einen Blick über die Schulter und ertappte sie, als sie seine wohlgeformte Kehrseite bewunderte. »Eigentlich meine ich das Bild.«
»Und ich deinen Hintern. Aber das Bild ist auch okay.«
Lachend lehnte er das Gemälde an die Wand, ging zu Sunshine und nahm ihr den Farbenkasten aus den Händen. Er küsste sie, und sie strich verführerisch über seine Hüften.
»Wenn du so weitermachst, sind wir morgen immer noch nicht mit dem
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