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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Richtung. Der Drache schwebte zur Decke empor und verschwand. Die entfesselte Energie schien in Acherons Körper zurückzugleiten, sein Gesicht nahm wieder die Züge an, die Talon seit Jahrhunderten kannte.
    Die vertrauten Silberaugen blinzelten. Langsam schaute Ash sich um und schien aus einem Albtraum zu erwachen. Einige Sekunden später kehrte er Talon kommentarlos den Rücken, verschränkte die Arme und durchquerte den Raum, als wäre nichts geschehen. Er ging an Artemis vorbei, die eine Hand nach ihm ausstreckte. Doch er schob sie beiseite und setzte seinen Weg fort.

    Erbost fauchte die Göttin ihren Bruder an: »Warte nur, bis Dad dich zwischen die Finger kriegt!«
    »Mich?«, zischte Dionysos. »Was ich für diese Nacht geplant hatte, wusste er. Warte nur, bis ich ihm von Acheron erzähle!«
    Verächtlich kräuselte sie die Lippen. »Ach, halt doch den Mund, du weinerlicher kleiner Junge!«, seufzte sie, schnippte mit den Fingern und ließ ihn verschwinden. »Und du !« Angewidert wandte sie sich zu Styxx, der zurückzuckte und vernehmlich schluckte.
    »Wie kannst du so was wie Acheron schützen? Nach meinem Tod wurde ich nach Elysion geschickt. Während er …«
    »Das geht dich nichts an«, unterbrach sie ihn. »Du und deine kostbare Familie - ihr habt ihn verdammt wegen eines Ereignisses, an dem er keine Schuld trug.«
    »Wie, bitte? Keine Schuld?« Styxx wollte weitersprechen, aber seine Stimme versagte.
    »So ist es schon besser«, meinte Artemis. »Komisch, ihr beide habt die gleichen Stimmen. Aber du winselst. Zeus sei Dank, Acheron nervt mich nicht mit diesem Wimmern. Er war schon immer ein Mann. Du bist und bleibst ein jämmerliches kleines Kind.« Verächtlich warf sie Styxx an eine Wand. »Das glaube ich einfach nicht. Ich habe dir ein perfektes Leben geschenkt, eine eigene Insel mit allem, was du dir nur wünschen konntest. Und was hast du getan? Du hast die halbe Ewigkeit damit verbracht, Acheron zu hassen und seine Ermordung zu planen. Du verdienst meine Gnade nicht.«
    »Du darfst mich nicht töten!«, quietschte Styxx. »Sonst würde auch Acheron sterben.«

    »Oh, ich verfluche den Tag, an dem die Schicksalsgöttinnen sein Los mit deinem verknüpften.« Mit schmalen Augen starrte sie ihn an, als würde sie ihn am liebsten zerschmettern. »Du hast recht, ich darf dich nicht töten. Aber ich werde dir das Leben zur schlimmsten Hölle machen, die du dir vorstellen kannst.«
    »Was wirst du mir antun?«, würgte er hervor.
    »Das wirst du schon noch sehen, kleiner Mensch«, erwiderten sie mit einem boshaften Lächeln, und Styxx verschwand. Dann beruhigte sie sich mit einem tiefen Atemzug und schaute Talon an. »Pass gut auf deine Seele auf, Speirr, und bedenk, sie wurde um einen hohen Preis für dich erkauft.«
    Auch Artemis löste sich in Luft auf.
    »Offenbar haben dich deine Freunde verlassen, Camulus«, bemerkte Talon.
    »Wie bedauerlich...«, seufzte Camulus. »Exzesse, Krieg und Verderben... In Freundschaft vereint, hätten wir den Himmel auf Erden. Nun ja, ich begnüge mich mit deiner Frau. Immerhin hat sie mir ihre Seele überlassen. Die möchte ich jetzt beanspruchen. Und das ist das Komische mit den Seelen - man kann sie nur einem toten Körper wegnehmen.«
    Als er zu Sunshine eilte, zog Talon seine Dolche hervor.
    Aus dem Nichts erhellte ein greller Blitz den Raum und verfestigte sich zu einer Gestalt, die Sunshine fast genauso viel bedeutete wie Talon. »Grammy?«, fragte sie ungläubig.
    Ihre Großmutter postierte sich vor dem keltischen Gott und musterte ihn mit strenger Miene. »So nicht, Schätzchen.«
    Entsetzt zuckte Camulus zurück. »Morrigán? Was machst du hier? Das alles geht dich nichts an.«
    »O doch.« Die alte Lady verwandelte sich in die schöne
Kriegsgöttin, der Talon während seines ersten sterblichen Lebens begegnet war.
    Er begann zu frösteln, und Sunshine stotterte: »Entschuldige bitte, Grammy - was soll das?«
    »Tut mir leid, meine Kleine.« Seufzend wandte sich die Großmutter zu ihr. »Ich wollte nicht, dass du’s auf diese Weise herausfindest. Aber Acheron und ich wollten Apollymis Befreiung verhindern. Um Talon zu retten, musstet ihr beide hierherkommen und Camulus gegenübertreten.«
    Talon schnappte nach Luft. Also hatte Ash alles gewusst und nichts verraten.
    Nun drehte sich Morrigán wieder zu Camulus um. »Ausnahmsweise hast du vergessen, das Kleingedruckte zu lesen. Um deine Machenschaften zu fördern, sollte Nynia als Tochter menschlicher Eltern

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