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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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aufgetankt werden. Im hinteren Teil gab es eine Kabine mit Stahlwänden, die das Sonnenlicht von den Dark Huntern fernhielten. Mit einem Schalter ließen sich Fenster öffnen, durch die ein Passagier bei Einbruch der Dunkelheit hinausschauen konnte, falls er das wollte.
    Ein paar Dark Hunter besaßen, ebenso wie Acheron, ihre eigenen Helikopter, die sie notfalls selber steuerten.
    In dieser Nacht brachte Mike Callahan, ein doreanischer Knappe, was bedeutete, dass er keinem speziellen Dark Hunter diente, Zarek aus Alaska hierher.
    Dank der Knappen-Mailbox hatte Nick zahlreiche Gerüchte über Zarek von Moesia gehört. Angeblich war das ein Psychotiker. Ob diese Information stimmte, wusste er nicht. In wenigen Minuten würde er es feststellen.
    »He, Mike!«, rief er ins Funkgerät. »Wie schlimm ist er?«
    »Sagen wir’s mal so«, schnaufte Mike. »Falls du eine Waffe hast, nimm die Kugeln raus.«
    »Warum?«
    »Wenn du’s nicht tust, wirst du das Arschloch erschießen, und dann wird Zarek noch unausstehlicher. Ausnahmsweise tun mir die Daimons leid.«

    Allzu ermutigend klang das nicht.
    »Was? Ist er noch schlimmer als Acheron?«
    »Glaub mir, Nick. So einen Typ hast du noch nie gesehen. Keine Ahnung, warum Artemis und Ash ihn nach Alaska verbannt haben. Ich verstehe auch nicht, warum Artemis ausgerechnet Zarek in eine dicht bevölkerte Großstadt beordert. Genauso gut könnte sie eine Granate in eine Tankstelle werfen.«
    O Gott, dachte Nick, und sein Magen krampfte sich zusammen
    Nick wartete, bis der Hubschrauber auf dem privaten Rollfeld landete, das Acheron zu benutzen pflegte. An einem Ende der Bahn erhob sich ein Gebäude, das wie ein verfallener Schuppen aussah. Aber in Wirklichkeit war es ein moderner Hangar mit einer Alarmanlage und so dicken Türen, dass der Raum als bombenfester Bunker dienen konnte. Darin standen Acherons Achtundzwanzig-Millionen-Dollar-MH- 60k-Helikopter und sein Buell-Motorrad, eine Spezialanfertigung.
    Am Vortag war Ash stilvoll angekommen.
    Und jetzt Zarek... Uff, der Mardi Gras warf düstere Schatten voraus.
    Nick stieg aus dem Auto, verstaute das Funkgerät im Kofferraum und schloss ihn ab. Dann trat er an den Rand des Rollfelds, während Mike den Motor des Hubschraubers abschaltete und die Flügelblätter zu rotieren aufhörten. Der schlanke, schon etwas ältere Knappe kletterte aus dem Helikopter und nahm seinen Helm ab.
    Allzu freundlich war er nie gewesen. Aber an diesem Abend wirkte er mürrischer denn je. »Darum beneide ich dich nicht«, seufzte er und warf seinen Helm auf den Pilotensitz.

    »Mach mir bloß keine Angst«, erwiderte Nick und ging zu ihm. »So schlimm kann’s doch gar nicht sein.«
    Als Mike die Tür zum Passagierraum öffnete und Zarek von Moesia erschien, wurde Nick eines Besseren belehrt.
    Wie Luzifer aus dem tiefsten Höllengrund tauchte der Mann auf, so groß und kräftig gebaut, dass Nick nicht verstand, wie der Knappe den Hubschrauber vom Boden hochgekriegt hatte. Ganz in Schwarz gekleidet, trug Zarek Jeans, Harley-Biker-Stiefel und ein langärmeliges T-Shirt. Die kalte, feuchte Luft der Winternacht in New Orleans schien ihn nicht zu stören. An seinem linken Ohr hing ein kleines Silberschwert mit einem Griff in der Form eines Totenschädels mit gekreuzten Gebeinen. Ein schwarzer Ziegenbart verstärkte die bedrohliche Wirkung seines höhnischen Grinsens, glattes, schwarzes Haar fiel auf seine Schultern. In den pechschwarzen Augen glühten Hass und Verachtung. Nick war an eine solche Aura gewöhnt. Verdammt, damit war er aufgewachsen. Aber ein solches Monstrum hatte er noch nie gesehen.
    Ein bisschen erinnerte Zarek ihn an die Killer, die sein Vater nach Hause mitgebracht hatte. Kaltschnäuzig. Emotionslos. Tödlich. Wenn dieser Mann einen anschaute, entstand der Eindruck, er würde für einen Sarg Maß nehmen.
    Die linke Hand gegen die Hubschrauberwand gestützt, nahm Zarek einen großen, schwarzen Seesack aus dem Passagierraum.
    Ehrfürchtig inspizierte Nick diese riesige Hand. An allen Fingern, auch am Daumen, steckten Silberklauen mit scharfen Spitzen. Wahrscheinlich Zareks Lieblingswaffen. Offenbar zog er es vor, seine Opfer möglichst grausam zu töten. Scheiße, »Psychotiker« war eine eher milde Bezeichnung.

    Ehe er sich vom Helikopter entfernte, zischte er den Knappen an und entblößte beängstigende Fangzähne. Ausnahmsweise verzichtete Mike auf einen Kommentar, das warnte deutlich genug vor Zareks bösartigem Charakter. Noch nie hatte

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