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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Mike so eine Beleidigung einfach wortlos toleriert.
    »Wenn Sie den armen Mike zur Genüge geärgert haben, können wir fahren?«
    Diese Frage bereute Nick, sobald Zarek ihn anschaute. Dieser eisige, feindselige Blick ließ ihn noch heftiger frösteln als der Nachtwind. »Wenn du frech bist, Kleiner, wird so wenig von dir übrigbleiben, dass der Rest durch ein Sieb rieselt.«
    Normalerweise war Nick nicht leicht zu erschrecken. Aber diese Stimme klang so gefährlich, dass er tatsächlich zurückwich und ganz gegen seine Gewohnheit den dreisten Mund hielt.
    Ohne ein weiteres Wort eilte Zarek mit langen Raubtierschritten zum Auto, die Zähne immer noch gefletscht, warf seinen Seesack auf den Boden, stieg ein und knallte die Tür zu.
    In diesem Moment bereute Nick bitter, dass er ein Auto ohne Rücksitz gekauft hatte. Andererseits wusste er den bösartigen, unberechenbaren Kerl lieber neben als hinter sich.
    Erleichtert seufzte Mike auf und schlug ihn auf den Rücken. »Möge dir der Allmächtige gnädig sein, Kleiner. Heute Nacht möchte ich wirklich nicht in deinen Schuhen stecken.«
    Nick war niemals übertrieben religiös gewesen, aber auf dem Weg zu seinem anthrazitgrauen Jaguar begann er zu beten. Er stieg ein, startete den Motor und steuerte die Stadt an. In einer halben Stunde sollten sie Talon, Valerius und Acheron
am Jackson Square treffen. Verdammt, das würde die längste Fahrt seines Lebens. Entschlossen trat er das Gaspedal durch. Je schneller, desto besser.
    Immer wieder schweifte sein Blick zu Zareks linker Hand mit den silbernen Klauen hinüber, die auf dem linken Knie lag.
    Die Stille wirkte ohrenbetäubend, nur durchbrochen von diesen Krallen, die hin und wieder über den schwarzen Jeansstoff glitten. Nach einer Weile zerrte dieses metallische Geräusch an Nicks Nerven, und er schaltete das Radio ein. »Mögen Sie Rockmusik?«
    Sofort verstummte das Radio, und Nick schluckte, als er sich an die telekinetischen Fähigkeiten der Dark Hunter erinnerte. »Kleiner Junge, ich bin nicht dein Freund. Weder dein Dark Hunter noch eins deiner verdammten Dates. Du sprichst nur, wenn ich dir eine Frage stelle. Ansonsten hältst du den Mund, schaust mich nicht an, und du wirst vielleicht lange genug leben, um mich im French Quarter abzuliefern.«
    Krampfhaft umklammerte Nick das Lenkrad. Okay, allmählich wurde er stinksauer - aber nicht so sehr, dass ihn selbstmörderische Gelüste erfüllen würden. Nur ein Narr würde sich mit diesem tödlichen Mann anlegen.
    Zareck öffnete seinen Seesack und zog einen kreditkartengroßen MP3-Player und eine dunkle Brille hervor. Die setzte er auf, stülpte seine Kopfhörer über die Ohren und lehnte sich zurück.
    Flüsternd drang Nazareths »Hair of the Dog« aus dem Kopfhörer, eine echte antisoziale Hymne. Wie passend, dachte Nick. Als das Radio unerwartet zu plärren anfing, zuckte er zusammen. O ja, Zarek war zweifellos ein psychotischer
Hurensohn. Je schneller er dieses Auto verließ und Acheron anvertraut wurde, desto glücklicher würde Nick sich fühlen.

    In Gedanken immer noch bei Sunshine, durchquerte Talon die Fußgängerzone, um Ash zu treffen. Er spähte in die Straße, wo er Sunshine am letzten Abend begegnet war, und sein Herz pochte schneller. Schon jetzt vermisste er sie. Total verrückt. Er kannte sie kaum. Wie ein Hurrikan war sie in sein Leben gestürmt, chaotisch und zerstörerisch, und trotzdem …
    Seufzend schüttelte er den Kopf. Klar, sie war eine nette Abwechslung gewesen. Aber nun hatte er zu tun. Dieses Zwischenspiel war beendet, er würde sie nie wiedersehen, und damit basta. Jetzt existierte sie nicht mehr.
    Ach, tatsächlich? Talon ignorierte die höhnische innere Stimme. Natürlich musste er sie vergessen, er hatte keine Wahl. Vor Jahrhunderten hatte er einen Pakt geschlossen. Daran würde er sich bis in alle Ewigkeit halten. Für ihn gab es kein Zuhause, keine Familie, eine feste Freundin oder Ehefrau schon gar nicht. Selbst wenn er Artemis keinen Eid geschworen hätte,würde ihm dies alles für immer verwehrt bleiben.
    Außerdem gefiel ihm das Leben, das er führte. Er konnte sich frei bewegen und fand genug Zeit, um zu tun, was er wollte. Da er im Geld schwamm, kaufte er alles, was ihm gefiel.
    O ja, einem Dark Hunter ging es wirklich gut.
    Als er den Platz betrat, sah er Acheron Parthenopaeus an einer Mauer lehnen, die Arme vor der Brust verschränkt. Etwas
abseits vom Gedränge, lauschte der hochgewachsene atlantäische Krieger einem

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