Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
Vom Netzwerk:
Mafioso?«
    »O nein.« Selenas Stimme nahm einen warnenden Klang an. »Neben diesen Leuten würden die Mafiosi wie Pfadfinder aussehen. Diesen Typen stellt man sich nicht ungestraft in den Weg.«
    Schlimmer als die Mafia? »Wer sind sie?«
    »Sagen wir einfach, er ist in Tabithas Branche tätig. Okay?«
    »Damenwäsche?« Verwirrt runzelte Sunshine die Stirn. »So sieht er eigentlich nicht aus.«
    »Nein, dummes Ding! Ich meine, was er nachts macht.«
    Nun ging Sunshine ein Licht auf, und ihre Lippen formten ein kleines O. »Also ein Vampir-Töter?«

    »Ja, und ein verdammt guter.«
    Das erklärte, warum sie sich in der dunklen Gasse begegnet waren. Aber Sunshines Angreifer hatten nicht wie Vampire ausgesehen, eher wie Yuppies. »Da gibt’s noch mehr zu erzählen, nicht wahr?«
    Selena nickte, und Sunshine lächelte teuflisch.
    »Und du, meine beste Freundin auf Erden, meine Seelenschwester, die Chunky-Monkey-Eis mit mir isst und im Handumdrehen meine versehentlich gelöschten E-Mails hervorzaubert, die mich zwingt, ein rüschenbesetztes lindgrünes Brautjungfernkleid zu tragen und fünfzehn zusätzliche Pfunde auf meine Hüften zu packen - diese Frau wird mir jetzt alles sagen, nicht wahr?«
    »Das ist unfair«, klagte Selena. »Und das Kleid war nicht lindgrün, sondern minzgrün.«
    »Nein, eindeutig lindgrün. Darin habe ich wie eine kranke Pistazie ausgesehen. Aber das ist jetzt egal. Fang endlich zu reden an! In der Liebe ist alles fair.« Sunshine wusste nicht, wen sie mit diesen letzten Worten mehr verblüffte - die Freundin oder sich selber.
    »Was?« Selena neigte sich verwirrt zu ihr. »Heißt das, du liebst ihn?«
    Sunshine versuchte ihre Gefühle zu analysieren. Zu viel an Talon fand sie liebens- und begehrenswert. Doch sie wusste viel zu wenig über ihn. Nur dass er ihr Herz erwärmte, wann immer sie ihn anschaute. Und dass sie am liebsten nach Hause laufen würde, um den Tag mit ihm zu verbringen. »Um ehrlich zu sein, Selena, ich habe keine Ahnung. Jedes Mal, wenn ich mit ihm zusammen bin, fühle ich mich so - lebendig, so beschützt und geborgen. Als könnte nichts auf der Welt mein Glück zerstören oder mir schaden. Er passt
einfach zu mir. Klar, das klingt verrückt...« Sie unterbrach sich und betrachtete Selenas Waren, den esoterischen Trödel, die Runensteine und Tarotsymbole.
    Nein, Selena würde gar nichts für verrückt halten.
    Eindringlich schaute Sunshine die Freundin an, mit einem beschwörenden Blick, der um Verständnis flehte. »In einem früheren Leben war ich mit Talon verheiratet.«
    In Selenas Augen erschien ein düsteres Licht, ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Weiß er es?«
    Sunshine nickte. »Letzte Nacht nannte er mich sogar seine Frau, als ich ihn zwang, auf dem Sofa zu schlafen.«
    »Oh - auf dem Sofa?«
    »Eine lange Geschichte.«
    Selena drehte eine der Karten um, die sie auf den Tisch gelegt hatte, und inspizierte die Todeskarte. »Hat er bestätigt, dass er in seinem früheren Leben dein Ehemann war?«
    »Nein. Wenn ich von ihm träume, sehe ich anders aus, aber er nicht. Er hat sogar dieselben Tattoos. Das finde ich unheimlich. Ich erinnere mich sogar, wie diese Tätowierungen entstanden sind. Bin ich übergeschnappt?«
    »Nein, Schätzchen«, versicherte Selena. Beruhigend drückte sie Sunshines Hand. »Wenigstens nicht, was diese Sache angeht.«
    »Was geht hier vor?«
    Selena sah sich wieder um, als fürchtete sie, jemand würde sie belauschen, und wisperte noch leiser: »Sag’s mir offen und ehrlich, Sunny, was hast du mit ihm vor?«
    »Wer bist du denn?«, fragte Sunshine irritiert. »Seine Mom? Okay, ich werde ihn auch noch am Morgen danach respektieren.«
    Ungeduldig verdrehte Selena die Augen. »Das meine ich
wirklich ernst. Dein Liebhaber fordert gefährliche Mächte heraus. Keine Sekunde lang würden sie zögern, ihn oder dich oder euch beide zu töten, wenn sie glauben müssten, ihr würdet sie hintergehen.«
    Selenas warnender Blick erschreckte Sunshine. O Gott, das war gar nicht gut. »Also ist er ein Vampir? Ich wusste es ja!«
    »Nicht direkt.«
    »Genau das hat er mir auch erzählt. Also stelle ich dir die gleiche Frage wie ihm. Was ist ein indirekter Vampir?«
    »Ein Dark Hunter.«
    Endlich eine Antwort - die natürlich keinen Sinn ergab. Aber immerhin ein Anfang. »Und das wäre...«
    »Ein unsterblicher Vampir-Töter, der seine Seele für einen Racheakt verkauft hat.«
    Über Sunshines Rücken rann ein Schauer. »Und wem hat er seine

Weitere Kostenlose Bücher