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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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nach deiner Person zu beantworten.«
    Unmöglich, solange Artemis mich nicht von meinem Eid entbindet.

    »Wenn ich dir verrate, wer ich bin, gefährde ich dein Leben.«
    »Ich wohne über einem beliebten Nachtclub, und mein Auto parkt in einer Gasse, wo letzte Nacht zwei Menschen ermordet wurden. Also ist mein Leben bereits in Gefahr.«
    »Gestern Abend - das waren keine Menschen. Und sie wurden auch nicht ermordet.« Warum er das ausplauderte, wusste er nicht.
    »Was waren sie dann?«
    Sag es ihr. Ein machtvoller Befehl. Noch nie hatte er gegen das Gesetz des Schweigens verstoßen. Die Daimons wollten eine Party mit deiner Freundin feiern, Kelte. Deshalb musst du sie schützen.
    War es nicht ihr gutes Recht zu erfahren, wer es auf sie abgesehen hatte?
    »Talon...« Ihre warme Hand strich besänftigend über seine Wange. Beinahe gelang es ihr, seinen Widerstand zu brechen. »Vertrau mir. Ganz egal, was es ist, ich werde es niemandem erzählen.«
    »Nein, ich kann nicht...«
    »Weil du nicht willst!« Frustriert ließ sie ihre Hand sinken und trat zurück. »Okay. Behalt deine Geheimnisse für dich. Geh und vergiss mich. Genieße dein Leben, was immer du auch damit anfängst.«
    »Sunshine...« Unglücklich streckte er eine Hand nach ihr aus.
    »Rühr mich nicht an!«
    »Bitte, sei mir nicht böse!«
    »Oh, dieser treue, flehende Hundeblick. Bemüh dich nicht, darauf falle ich nicht mehr herein. Geh jetzt!«
    Die schroffe Aufforderung und ihre schmerzliche Miene
schnitten mitten in sein Herz. Und da erkannte er, dass er Acheron und Zarek recht geben musste. Ja, er hatte Angst, fürchtete fortzugehen, fürchtete hierzubleiben. Nynia noch einmal zu verlieren, war das Letzte, was er wollte.
    Aber als er Sunshine betrachtete, gewann er eine neue Erkenntnis. Ihre Brust mochte die Seele seiner Frau bergen. Trotzdem war sie nicht seine Frau, sondern jemand anderer, der ihn irritierte. Niemals hätte Nynia ihm gezürnt. Nicht einmal, wenn er ihren Groll verdient hätte. Immer war sie scheu und zurückhaltend gewesen, nicht kühn und fordernd wie Sunshine. Wenn er seiner Gemahlin befahl, ein Thema fallen zu lassen, nickte sie und gehorchte. Und sie hätte es gewiss nicht gewagt, zwischen die Schenkel eines Daimons zu treten oder Krokodile zu bekämpfen.
    Zu seiner eigenen Verblüffung gefiel ihm Sunshines feuriges Temperament, ihr Mut, ihm zu trotzen, sogar der ganzen Welt zu trotzen.
    »Bist du immer noch hier?« Sie blinzelte, als würde sie ihren Augen nicht trauen. »Habe ich nicht gesagt, du sollst gehen?«
    Wider Willen lächelte er. »Ich möchte dich nicht verlassen, Sunshine. Kannst du mich wirklich nicht so akzeptieren, wie ich bin?«
    Seufzend wich sie seinem Blick aus. »Obwohl ich nicht viel über dich weiß, mag ich dich. Leider weiß ich zu wenig, darin liegt das Problem. Du wohnst im Sumpf, hast viel Geld, keinen Nachnamen und eine Schwäche für große, gruselige Alligatoren, ein gewisser Nick arbeitet für dich. Das ist auch schon alles, was ich über Talon weiß - eine ziemlich kurze Liste.« Jetzt schaute sie ihn an. »Für mich kommt eine Beziehung zu einem Mann, der mir seinen Lebenslauf vorenthält,
nicht infrage. Wenn du nur mit mir schlafen willst - da ist die Tür. Und falls ich dir erlauben soll hierzubleiben - erzähl mir was von dir. Etwas Wichtiges.«
    »Zum Beispiel?«
    »Wie heißt dein bester Freund?«
    »Wulf Tryggvason.«
    Sunshine riss die Augen auf. »Oh, mein Gott! Soeben hast du eine Frage beantwortet. Und die Welt stürzt nicht ein?«
    »Hör mal, du bist nicht witzig. Darf ich hierbleiben.«
    Die Lippen gekräuselt, gab sie vor, eine Zeit lang nachzudenken. »Also gut.« Entschlossen, Distanz zu wahren, solange er keine weiteren Fragen beantwortete, ging sie hinter den Vorhang, der den Schlafbereich abteilte. Als sie zurückkam, hielt sie Talon eine rosa Steppdecke und ein passendes Kissen hin.
    »Was soll das?«, fragte er entgeistert.
    »Solange du mir nicht etwas mehr erzählst, schläfst du auf dem Sofa.«
    »Ist das ein Scherz?«
    »Keineswegs. Ich lasse dich erst wieder in mein Bett, wenn ich dich besser kenne.«
    Fassungslos beobachtete er, wie sie die Jalousien herunterließ. »Aber - ich habe dir soeben von Wulf erzählt.«
    Nicht im Mindesten amüsiert, wandte sie sich zu ihm. »Oh, wie fabelhaft! Du hast mir einen ganzen Namen verraten, das sagt sehr viel über dich aus. Nun, meine besten Freundinnen heißen Tina Devereaux und Selena Laurens. Was sagt dir das über mich?

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