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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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verhindern. »Warum sind Sie hier?«, fragte sie den Gott.
    Camulus brach in boshaftes Gelächter aus. »Um Speirr zu martern, indem ich Sie töte, Ma’am. Aus welchem anderen Grund sollte ich mir die Mühe machen?«
    Entsetzt wich sie zurück. Mit dem Mann zu verhandeln, der das Böse so vollendet personifizierte, wäre völlig sinnlos.
    Talon sprang vor, die Klingen zielten auf den Hals des Gottes. Geschickt fing Camulus ein Schwert aus der Luft auf. »Wie ich dich vermisst habe, Speirr! Wie du kann keiner kämpfen.«
    Ungläubig beobachtete Sunshine, wie die beiden fochten. So etwas hatte sie noch nie in ihrem Leben gesehen. Vergiss Hollywood... Nicht einmal die legendärsten Actionszenen konnten sich mit diesem kunstvollen Duell messen. Talons Dolche wehrten Camulus’ Schwert ab. Dann duckte er sich, um weitere Attacken zu parieren. Während der Gott zum nächsten Schwerthieb ausholte, traf Talon seinen Arm mit einer der Klingen. Wütend fauchte der Gott, als Blut aus der Wunde floss.

    »Niemals werde ich dir gestatten, diese Frau anzurühren!«, stieß Talon hervor. »Eher werde ich dich töten!«
    Da griff Camulus ihn noch verbissener an. Aber Talon verteidigte sich gegen jeden mörderischen Schwertstreich.
    »Niemals hast du gelernt, welchen Platz du in dieser Welt einnimmst, Speirr!«, zischte der Gott. »Niemals wusstest du, wann es besser gewesen wäre, deine Waffe niederzulegen und dein Los hinzunehmen!«
    Talon umklammerte das Schwert seines Widersachers zwischen zwei Klingen. »Meinen Feinden gehorche ich nicht, ich pflege sie hinzurichten.« Dann trafen die Schneiden den Kopf des Gottes, der zurücktaumelte.
    »Oh, du hast deinen Kampfstil verbessert.«
    »Um meine Fechtkunst zu vervollkommnen, hatte ich fünfzehnhundert Jahre Zeit.« Talon stürzte sich erneut auf ihn.
    In diesem Moment stürmten sechs Männer zur Tür herein. Zwei richteten grelle Taschenlampen in seine Augen. Fluchend duckte er sich, hielt seine Hände vors Gesicht, um sich vor dem blendenden Licht zu schützen, das seine Sinne zu benebeln drohte.
    »Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit, um dich zu peinigen, Speirr«, seufzte Camulus. »Leider beginne ich mich zu langweilen.«
    Talon drehte sich zu Sunshine um, die ihre Tischlampe ergriff und auf den Kopf des ersten Mannes schmetterte, der auf sie zukam. »Verdammt, Camulus!«, rief er.
    »Aber, aber, Speirr - du bist es, der verdammt ist.«
    Talon versuchte Sunshine zu erreichen. Aber einer der Männer eröffnete das Feuer auf ihn. Wenn die Kugeln auch nicht tödlich waren, sie bohrten sich schmerzhaft in seine
Brust, in den Rücken, in die Arme. Schwankend fiel er zu Boden.
    Aus Sunshines Kehle rang sich ein Schreckensschrei. Sie wollte zu ihm laufen, da spürte sie ein Geschoss in ihrer Schulter. Nur ein einziger Gedanke beherrschte sie - ich muss Talon und mich selbst retten. Sie besaß keine Waffe. Aber in ihrer Schlafkammer verwahrte sie einen Baseballschläger. Den würde sie holen. Eine armselige Verteidigung gegen einen Gott, doch eine kleine Chance war besser als gar keine.
    Auf dem Weg zu ihrem Bett merkte sie, dass sie nicht von einer Kugel getroffen worden war, sondern von einem starken Tranquilizer. Vor ihren Augen begann alles zu verschwimmen, ihre Beine wurden schwer und ließen sich kaum bewegen, als würde sie in schlammigem Beton waten. Dann färbte sich ihre Umgebung schwarz.
    Blutend und verletzt, kämpfte Talon, so gut er es vermochte. Wann immer er aufsprang, stach ein neues Licht in seine Augen, noch mehr Kugeln durchlöcherten seinen Körper. Seine Augen brannten wie Feuer, und er konnte sie kaum offen halten. Mit letzter Kraft versuchte er Sunshine zu erreichen.
    Da traf Camulus ihn mit einem Götterblitz und schleuderte ihn gegen die Wand. Talon starrte ihn an, vor Schmerzen halb von Sinnen. Lässig bückte sich der Gott, hob Sunshine hoch und musterte sie. »Was für ein hübsches kleines Ding! Fast noch schöner als beim ersten Mal.« Er wandte sich zu Talon, ein bösartiges Grinsen verzerrte seine Lippen. »Was ich mit ihr vorhabe, ahnst du nicht«, fügte er hinzu und küsste ihre Wange. »Aber ich verspreche dir, du wirst es erfahren.«
    »Bei allem, was mir heilig ist, Camulus!«, schrie Talon. »Wenn du ihr etwas zuleide tust, bringe ich dich um!«

    Lachend warf Camulus den Kopf in den Nacken, dann schlenderte er aus dem Zimmer, Sunshine auf den Armen.
    Vor lauter Schmerzen bekam Talon kaum noch Luft, als der Gott ihn mit einem letzten Blick in

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