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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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sie auswendig.
    Ich träume, dass ich Dich umarme und festhalte. Dass wir uns lieben, zärtlich und leidenschaftlich. Dass wir uns in den Armen liegen, uns eng aneinanderschmiegen und uns nie wieder loslassen. Nach diesen Augenblicken voller Liebe und Glück sehne ich mich am meisten. Aber wenn ich aufwache, bist Du nicht da, und ich bin traurig. Verzweifelt versuche ich, mich an jeden Augenblick mit Dir zu erinnern, an Dein Lachen und Dein Weinen, an Deine Lebensfreude, aber auch an Deine Traurigkeit, als Dein Bruder mit dem Tod rang – diese Momente haben unserer Liebe eine Tiefe verliehen, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Was habe ich alles verloren, als Du mich verlassen hast! Was habe ich mit meinen Worten zerstört! Es tut mir alles so leid! Verzeih mir!
    Ich hoffe, Du bist glücklich. Ich bin es nicht. Du fehlst mir so. Ich liebe Dich, Shania. Ich werde Dich immer lieben.
    J.
    »Ich bin nicht glücklich, Jay. Aber unser Sohn ist mir ein großer Trost«, murmelte sie an Ronans Schulter. Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen war kein Gemütszustand, sondern eine körperliche Empfindung, ein Schmerz, der nicht heilbar war, eine Leere, die nur durch schöne und tröstende Erinnerungen gefüllt werden konnte. »Ich liebe dich, Jay. Ich werde dich immer lieben.«
    Verträumt tanzte sie mit Ronan, der ungestüm den Kopf zurückwarf, grinste und sabberte, als sie den Hufschlag eines herantrabenden Pferdes hörte. Sie drehte sich um. »Skip!«
    Ihr Bruder sprang aus dem Sattel und führte Chevalier am Zügel durch den Garten. Wie immer war er am Strand entlanggeritten, um sie zu besuchen.
    »Shannon.« Skip hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, nahm ihr behutsam Ronan, der ihm mit einem begeisterten »Wawawawa« beide Hände entgegenreckte, aus dem Arm und drückte ihn. »Ronny, du süßes Mäuschen.« Skip schmatzte seinem Neffen einen Kuss auf die Wange, und Ronan knallte ihm vor lauter Freude seinen Kopf gegen das Kinn.
    Ihr Butler hatte Skips Ankunft gesehen. Mr Portman ergriff die Zügel von Chevalier, um ihn durch den Garten zum Stall zu führen. »Guten Tag, Sir.«
    Skip nickte ihm zu. »Mr Portman.«
    »Soll ich Chevalier absatteln lassen, Sir? Wollen Sie zum Abendessen bleiben?«
    Skip rieb seine Nase an Ronans Wange. »Ist Rob zu Hause?«
    Shannon schüttelte den Kopf. »Er spielt Polo. Er wird im Clubhaus essen. Ich bin heute Abend allein.«
    Skip wandte sich an den Butler. »Ich bleibe zum Essen.«
    »Sehr wohl, Sir.« Shannons Butler führte das Pferd zurück zum Strand und verschwand zwischen den blühenden Büschen.
    Skip sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Sissy?«
    Sie nickte. »Sie liebt Polo. Ihr Bruder ist Mitglied in demselben Poloclub wie Rob. Sie wird ihm vom Spielfeldrand aus zujubeln.«
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Skip behutsam.
    In Sydney und Kapstadt hatte Rob Dutzende Verehrerinnen, die sich ihm nach einem Polospiel oder einem Pferderennen an den Hals geworfen hatten. Es war nicht nur sein umwerfendes Aussehen: attraktiv, sportlich durchtrainiert und sonnengebräunt. Es war auch seine mitreißende Art. Rob stand überall im Mittelpunkt und wurde von jungen Damen umschwärmt, auf dem Spielfeld, am Strand, im Restaurant, in der Oper. Jetzt drängte Sissy sich ungestüm in die erste Reihe seiner Verehrerinnen. War es so verwunderlich, dass ein Mann wie Rob schwach wurde, wenn es ihm so leicht gemacht wurde? Aber lieber Sissy, die er von Herzen liebte und zu der er sich vor Shannon aufrichtig bekannte, als drei oder vier Geliebte gleichzeitig, mit denen er herumtändelte.
    Wenn wir scheitern, dachte sie, scheitern wir wenigstens an der großen Liebe, die er nicht aufgeben kann und will, nicht an einer hastigen Affäre für eine Nacht, wildem, leidenschaftlichem Sex und einem verschämten Abschied am nächsten Morgen. Das könnte ich nicht ertragen.
    Sie seufzte. »Es geht mir gut, Skip.«
    Ihr Bruder atmete langsam aus. »Ich bewundere dich, wie du bei all dem deine Haltung und deine Würde bewahren kannst.«
    Shannon lachte. »Mir sind nur die Tränen ausgegangen.«
    »Denkst du über eine Scheidung nach?«
    Langsam schüttelte sie den Kopf.
    »Und über eine Trennung?«
    »Ich denke darüber nach, ihn zu verlassen.«
    »Oh, Shannon …«
    »Für Rob ist die Situation auch nicht leichter als für mich. Er liebt Sissy, obwohl er weiß, wie sehr er mir damit wehtut. Und ich liebe Jay, obwohl ich weiß, wie eifersüchtig er ist. Ich weiß nicht, ob unsere Ehe

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