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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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Warenlager von Tyrell & Sons im Hafen erklärte, wo sie sich für eine neue Stampede nach Alaska ausrüsten wollten. Die Nachricht von den neuen Goldfunden verbreitete sich offenbar wie ein Lauffeuer.
    Ian trank sein Glas leer. »Josh, wenn du darüber reden …«
    »Nein.«
    »Josh, wir haben alles getan, um sie zu finden.«
    Er antwortete nicht.
    Ian atmete langsam aus. »Guck dir dein neues Spielzeug an, probier es aus, und komm auf andere Gedanken.«
    Er nickte stumm.
    »Es geht dir nicht gut, Josh. So verzweifelt kenne ich dich gar nicht. Hör mal, ich kann meine Abreise nach Valdez um ein paar Tage verschieben und bei dir …«
    »Nein, Ian. Ich komm schon zurecht.«
    Ian schwieg eine Weile. »Willst du lieber allein sein?«
    Lass mich einfach hier sitzen, dachte er. Lass mich endlich zur Besinnung kommen.
    »Dann gehe ich jetzt ins Büro. Es gibt noch viel zu tun, bevor ich wieder in die Wildnis verschwinde.« Ian sprang auf. »Sehen wir uns heute Abend?«
    Er nickte.
    »B & B?«
    »Ich bring das Bier mit. Und das Essen aus Chinatown.«
    »Das ist ein Wort. Bis heute Abend, Josh.«
    Sobald er allein war, überwältigte ihn wieder die stille Traurigkeit. Die Sehnsucht nach ihr nahm ihm den Atem, jedes Mal wenn er an sie dachte. Und er dachte oft an sie, beinahe jede Stunde. Bei ihrem Abschied hatte sie etwas hinterlassen – einen leisen Schmerz, der nicht mehr verging und der in den letzten Tagen, als er sie so verzweifelt gesucht hatte, immer stärker geworden war.
    Ein Kellner kam, um das Geschirr abzuräumen, und er bestellte noch einen Cappuccino mit Amaretto, um noch ein wenig hier zu sitzen und von ihr zu träumen. Es war sinnlos, das wusste er. Aber es war schön, in seiner Fantasie noch einmal das Gefühl zu erleben, sie zu berühren, sie zu umarmen und sie zu küssen. Noch einmal die Erregung zu spüren, die sie in ihm entfacht hatte, die Leidenschaft, die Sehnsucht nach mehr.
    Schließlich trank er seinen Amaretto aus, ließ einen Schein auf dem Tisch liegen und ging zum Portal hinüber. Vor der Glastür zog er seine Sonnenbrille hervor und setzte sie auf, weil das grelle Sonnenlicht ihn blendete. Er nickte dem Straßenwerber zu, der noch immer von aufgeregten Cheechakos umringt war, und wandte sich zur Seitenstraße, wo der Duryea parkte. Er wollte gerade um die Ecke biegen, als er plötzlich Schritte hinter sich hörte. »Einen Augenblick, Sir!«
    Er drehte sich um und nahm die Sonnenbrille ab.
    Der Straßenwerber blieb vor ihm stehen und tippte sich an die Mütze. »Guten Tag, Sir!«, keuchte er noch ganz außer Atem, weil er mit seiner schweren Ausrüstung gerannt war. »Ich habe etwas für Sie, Sir.«
    Er kramte nach einer Hand voll Münzen für ein Päckchen Chesterfields, aber der Straßenwerber winkte ab. »Keine Zigaretten. Ich habe einen Brief für Sie.«
    »Einen …« Er stockte. »Von ihr? «
    Der Straßenwerber nickte. Er wirkte erleichtert, als freute er sich, Josh getroffen zu haben. »Ja, Sir. Vor vier Tagen hatte sie mir einen Brief für Sie gegeben. Aber gestern Abend hat sie ihn zurückerbeten und zerrissen. Sie war sehr traurig, dass ich keine Gelegenheit hatte, Ihnen den Brief zu geben.«
    Sein Herz sank. »Sie hat ihn zerrissen?«
    »Ja, Sir. Aber es tat mir leid, denn es war ein sehr schöner Brief.« Der Straßenwerber zog ein Schokoladenpapier aus seiner Tasche, entfaltete es und gab es ihm.
    Verwirrt betrachtete er das Papier der Ghirardelli Chocolate Company, Ghirardelli Square, San Francisco.
    »Auf der Rückseite, Sir.«
    Er drehte das Papier um. Seine Hände begannen zu zittern, sein Herz klopfte wie wild, und sein Verstand setzte aus.
    »Das ist meine Handschrift, Sir«, sagte der Straßenwerber. »Die Lady hat ihren Brief ja zerrissen. Aber ich dachte, Sie würden gern wissen, was sie geschrieben hatte. Ich habe den Brief aus dem Gedächtnis …«
    »Wissen Sie, wer sie ist?«, unterbrach Josh ihn aufgeregt.
    »Nein, Sir, tut mir leid.«
    »Und sie hat ihren Brief zerrissen?«
    »Sie war sehr traurig, weil sie dachte, sie würde Sie nie wiedersehen. Sie hat … na ja, ich glaube, sie hat geweint.«
    »Und wann war das?«
    »Gestern Nachmittag.«
    Langsam atmete er aus. »Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, Mr …«
    »Nur Hamish, Sir.«
    »Danke, Hamish.« Seine Stimme klang heiser vor Aufregung.
    »Ich hab’s gern getan, Sir. Ich fand’s so romantisch.«
    Er nickte, immer noch wie benommen.
    Mit weichen Knien rannte er zurück in die Lobby, ließ sich in einen

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