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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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vom falschen Kerl schwanger. Caitlin und ich, wir haben auch unsere kleinen Geheimnisse – so wie du.« Er sah sie eindringlich an. »Shannon, ich habe dich auf die Welt geholt, genau wie deinen Vater, deine Onkel, deine Brüder und Cousins. Ich habe zwei Generationen Tyrells ins Leben geholfen. Ich werde keinen Tyrell umbringen.«
    Sie atmete tief durch, aber es fiel ihr schwer, denn die Brust war ihr schmerzhaft eng, und ihr Herz pochte wie wild.
    »In ein oder zwei Wochen wird dein Kind schon wie ein kleiner Mensch aussehen. Shannon, von allen Tyrells, die ich auf die Welt geholt habe, hast du am heftigsten um deinen Platz gekämpft. Wie hast du gekämpft, um überhaupt geboren zu werden – deine Geburt war wirklich nicht leicht für Alannah! Achtzehn Stunden! Und wie hast du dich danach gegen all die ungestümen Lausebengel um dich herum durchgesetzt! Fünf Jungs gegen ein Mädchen – ich würde sagen, sie hatten ihre Chance!« Alistair lächelte milde. »Shannon, du wirst eine gute Mutter sein, die für ihr Kind einsteht und nur das Beste für es will.«
    »Und was ist das?«, quälte sie hervor.
    »Ein Vater. Eine Familie.«
    Shannon nickte stumm.
    »Du weißt, wer der Vater des Kindes ist.«
    »Ja.«
    »Erzähl ihm von seinem Kind und heirate ihn.«
    Tränen rannen ihr über das Gesicht, und sie schniefte, als sie ihm die Situation mit Jay und Rob erklärte. Sie hatten zuvor schon darüber gesprochen, als sie Alistair um ein Verhütungsmittel gebeten hatte.
    Wie immer reagierte er besonnen. »Caitlin darf nicht wissen, dass du schwanger bist. Hat jemand mitbekommen, wie oft du dich übergibst? Wie schlecht es dir geht?«
    »Skip … Eoghan … alle wissen es.«
    »Du warst jahrelang in der ganzen Welt unterwegs. In der Wüste und im Dschungel. Hattest du schon mal Malaria?«
    »Nein, ich habe immer Chinin genommen.«
    »Na ja, jetzt hast du sie.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin kein Tropenarzt, aber so viel weiß ich: die Symptome passen. Leichtes oder starkes Fieber, Schweißausbrüche, Erbrechen, Müdigkeit, Erschöpfung. Ich werde Caitlin vorflunkern, dass du einen schweren Malariaschub hast. Du kannst also jederzeit ins Bett kriechen und dir die Decke über den Kopf ziehen, wenn’s dir zu viel wird mit Caitlins Launen, Skips Opiumsucht oder Eoghans Wahlkampf. Du gewinnst damit Zeit zu entscheiden, ob du Jay oder Rob heiraten und wen von beiden du zum Vater machen willst.«
    »Wie lange?«, presste sie mühsam hervor, denn sie rang schon wieder mit der Übelkeit.
    »Höchstens sechs Wochen, Kindchen. Malaria verursacht nun mal keinen dicken Bauch. Und den wirst du ab der zwölften Woche haben«, sagte er ernst. »Wenn ich Caitlin erzähle, dass du Malaria hast, wird sie dir verbieten, jemals wieder auf Reisen zu gehen. Aber dazu wirst du nun ohnehin keine Gelegenheit mehr haben. Tut mir leid, Shannon. Ich weiß, wie viel es dir bedeutet hat, deine Freiheit zu genießen, aber damit ist es jetzt vorbei.«
    Shannon kämpfte mit den Tränen.
    »Schhht! Nicht weinen, Kindchen. Ich werde dir helfen, so gut ich kann. Als Freund und als Arzt. Ich werde dein Kind im Dezember auf die Welt holen. Und ich werde es seinem Vater in den Arm legen, wen auch immer du dazu machen wirst.« Er legte ihr liebevoll die Hand auf den Arm. »So, und nun schlaf ein bisschen. Komm zur Ruhe, fasse dich, und denke ganz gelassen darüber nach, was du tun willst. Ruf mich an, wenn du mich brauchst. Wenn du reden willst … oder ein bisschen weinen … Ich bin immer für dich da!«
    »Danke, Alistair.«
    »Schon gut, Kindchen.« Er erhob sich. »Ich komme morgen wieder, um nach dir zu sehen. Soll ich Skip reinschicken, damit er bei dir bleibt? Es täte ihm gut, wenn er sich ein bisschen um dich kümmern könnte.«
    Shannon schüttelte matt den Kopf. »Nein, Alistair, ich möchte jetzt lieber allein sein.«
    Mit jeder Kehre der Straße hinauf zum Conroy-Anwesen auf Oahu ließen sie die Zuckerrohr- und Ananasplantagen rings um Honolulu weiter unter sich liegen. Rob genoss den spektakulären Blick auf den Strand von Waikiki und die Weite des Pazifiks. Nach der wochenlangen Seereise atmete er tief den Duft der exotischen Blüten und der roten Vulkanerde von Hawaii ein. Zwei Jahre lang war er nicht hier gewesen.
    Fast bedauerte er es ein wenig, dass er den Kapitän gebeten hatte, Rocky nicht auszuschiffen. Rob wollte ihm die panische Angst ersparen, wenn er am Ladekran über den Kai schwebte, schließlich wollten sie morgen Mittag

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