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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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zog die Tür hinter sich zu.
    Shania,
    ich bin auf dem Weg nach Alaska. Sobald ich den Brief beendet habe, werde ich zum Hafen hinuntergehen, um das Schiff nach Valdez zu nehmen.
    Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich Dich, wie Du an unserem ersten Abend am Strand entlanggegangen bist. Der Wind zerzauste Dein Haar, und Deine Augen leuchteten im Licht des Sonnenuntergangs. Du warst so unglaublich schön, und diese Erinnerung an eine unbeschwerte Zeit voller Liebe und Glück werde ich mit nach Alaska nehmen. In der Einsamkeit der unendlichen Weite unter der Mitternachtssonne werde ich an Dich denken. Ich werde mich an wunderschöne Augenblicke erinnern, die wir gemeinsam erlebt haben. Aber ich werde auch von Dingen träumen, die wir niemals getan haben, weil die Zeit für unsere Liebe zu kurz war. Ein ganzes Leben hätte dafür nicht ausgereicht.
    Ich liebe Dich, Shania. Ich liebe Deine Schönheit, Deine Lebensfreude, Deine Leidenschaft, Deinen Mut. Ich werde Deine Liebe vermissen. Für den Rest meines Lebens.
    Ich hoffe, dass Du den Mann gefunden hast, der sich Deiner Liebe als würdig erweist und der Dich so liebt wie ich. Ich wünsche Dir so sehr, dass Du glücklich wirst – mit ihm.
    Unser Liebestraum ist zu Ende, und die schöne Melodie unserer Liebe verhallt im Schweigen. Ich würde mich freuen, wenn Du hin und wieder die Platte auflegst, um Dich an mich und an die herrliche Zeit zu erinnern, die wir miteinander verbracht haben. Ich werde sie nie vergessen.
    Ich denke an Dich, ich träume von Dir, und ich vermisse Dich, Shania, jeden Tag und jede Stunde.
    In Liebe, J.
    Mit Tränen in den Augen ließ Shannon die Papierhülle von Liszts Liebestraum sinken. Mit dem Abschiedsbrief in der einen und der Schallplatte in der anderen Hand blieb sie regungslos sitzen. Sie war zu spät gekommen. Er war fort.
    Schluchzend barg sie ihr Gesicht in den Händen, krümmte sich vor Schmerz und weinte mit zuckenden Schultern.
    Verzeih mir, Jay. Ich liebe dich so sehr. Wie gern hätte ich dich jetzt umarmt und geküsst. Wie gern hätte ich das Leuchten in deinen Augen gesehen, wenn ich dir sage, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen will und dir ein Kind schenken werde. Du wirst Vater, Jay.
    Mit einem Ruck setzte sie sich auf und stolperte ins Bad. Als der Krampf vorüber war, legte sie sich flach auf den Boden, kühlte ihre heiße Stirn an den Fliesen und weinte. Als sie sich schließlich aufrichtete, bemerkte sie die nassen Spuren. Sie sprang auf. Er war noch nicht lange fort! Hatte er die ganze Zeit auf sie gewartet?
    Mit klopfendem Herzen schlug sie die Tür hinter sich zu, sprang in ihren Duryea und raste die Lombard Street hinunter zu den Piers, wo die Schiffe nach Valdez ablegten.
    Den schwarzen Wagen, der ihr folgte, beachtete sie nicht.

15
    Die Lichtstrahlen der Abenddämmerung, durch die Gitterstäbe vor dem Fenster in lange Streifen geschnitten, ließen den Staub in der Zelle aufglühen. Lichtfunken, reflektiert von der glitzernden Bay, tanzten über die Wände. Aidan hockte sich auf sein Bett, lehnte sich gegen die Betonwand, zog die Beine auf die Wolldecke und entfaltete Shannons Brief. Auf den Knien strich er ihn glatt und fuhr mit den Fingerspitzen über die raue Tinte auf dem glatten Papier.
    Zu Hause herrschte eisiges Schweigen, schrieb seine Schwester, und er spürte zwischen den Zeilen, wie sehr es sie belastete. Caitlin sah in Shannon eine Bedrohung ihrer beherrschenden Stellung in der Familie. Sie regierte allein, und so sollte es auch bleiben. Was Shannon für ihn und Skip tat, galt ihr nichts. Für Caitlin zählten nur Leistung und Erfolg. Jedes Mal, wenn Eoghan vermitteln wollte, geriet er zwischen die Fronten. Caitlin glaubte, er liefe zu Shannon über. Und Shannon nahm an, er wäre auf Caitlins Seite.
    Caitlin war aufgebracht, weil der Deal mit Tom allein von Shannons Entscheidung abhing. Tom akzeptierte das, weil er sie nicht verlieren wollte – Caitlin nicht. Dabei schien Tom das monatelange Warten auf Rob und die Entscheidung der beiden, ob sie heiraten wollten, sehr zu belasten. In den letzten Wochen wäre er sehr still und nachdenklich gewesen, schrieb Shannon. Als Caitlin ihn daran erinnerte, dass Rob katholisch werden müsse, hatte er nur müde genickt. Behutsam hatte Shannon ihn gefragt, ob etwas geschehen wäre, worüber Tom vielleicht mit ihr reden wollte, aber er hatte mit einem matten Lächeln abgewinkt. Er vermisse seinen Sohn, das sei alles.
    Aidan wendete den Brief, um auf

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