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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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Tom oder Sie?«
    »Wir beide.«
    »Weiß Tom, dass Sie hier sind?«
    »Nein.«
    »Sie werden Shannon heiraten.«
    »Warum sollte ich?«
    »Er wird Sie enterben, wenn Sie es nicht tun.«
    Rob lachte trocken. »Das kann er gar nicht.«
    »Er ist Ihr Vater.«
    »Das gibt ihm nicht das Recht, mir etwas wegzunehmen, das mir gehört. Tom und ich haben Conroy Enterprises gemeinsam gegründet. Wir beide haben es zu dem gemacht, was es heute ist: eines der finanzstärksten und am schnellsten expandierenden Unternehmen der Welt. Das hätte er niemals ohne mich geschafft. Die Hälfte von Conroy Enterprises gehört mir, die kann er mir nicht wegnehmen. Seine Hälfte kann er Shannon vererben, wenn ihn das glücklich macht. Das bedeutet aber nicht, dass ich sie heirate … oder sie mich.«
    »Verstehe«, brummte Charlton versonnen.
    »Sehr schön.« Rob trank einen Schluck Whiskey und stellte sein Glas weg. »Und was haben Sie vor? Wollen Sie die Niederlassungen von Tyrell & Sons in Alaska übernehmen, alle Konkurrenten aus dem Markt drängen und den Handel mit Gold und Pelzen aus Alaska als Weltmonopol betreiben?«
    Charlton paffte seine Havanna. »Das schaffe ich nicht.«
    »Ian Starling ist ein guter Mann.«
    »Der Beste«, nickte Charlton. »Aber Colins Prospektoren haben einen Fund gemacht, der die Machtverhältnisse zugunsten Tyrell & Sons verschieben könnte.«
    »Gold?«
    »Opale.«
    »In Alaska?«, fragte Rob ungläubig.
    »In den Chugach Mountains nördlich von Valdez. Ian spricht vom größten Vorkommen der Welt.« Charlton legte die Zigarre in den Aschenbecher und reichte Rob ein Lackkästchen.
    Rob klappte den Deckel auf. Der saphirblaue und smaragdgrüne Stein war ungeschliffen. Er nahm ihn heraus, um ihn von allen Seiten zu betrachten. Die Einschlüsse funkelten weiß und golden, aber der Stein hatte nicht die Tiefe der Opale, die er selbst in Lightning Ridge aus dem Fels geschlagen hatte. Er legte ihn zurück. »Das ist kein Opal.«
    Charlton verbiss sich in seine Havanna. »Sondern?«
    »Ein Stein aus Azurit und Malachit. Wäre er geschliffen, wäre seine Zusammensetzung besser zu erkennen.«
    Charlton zog die Luft ein. »Kein Opal? Nicht wertvoll?«
    »Nicht als Schmuckstein. Sie können diesen Stein so wenig mit einem Opal vergleichen wie ein Stück Kohle mit einem Diamanten. Ihm fehlen die Tiefe und das Feuer eines Opals.«
    »Dann ist Colins Fund also wertlos?«
    »Nein, ganz und gar nicht.« Er reichte Charlton die Lackschachtel zurück. »Sehen Sie sich den Stein an!«
    »Diese funkelnden Einschlüsse – was ist das?«
    »Der goldfarbene Flitter ist Gold, möglicherweise legiert mit Silber. Der rötlich schimmernde Glitzer ist reines Kupfer. Der blaue Azurit und der grüne Malachit sind verwitterte Kupfererze.«
    »Wie kann man diese Steine verwenden? Als Farbpigmente?«
    Rob schüttelte den Kopf. »Azurit und Malachit finden sich in den Oxidationszonen von Vorkommen reinen, gediegenen Kupfers. Wie groß, sagten Sie, ist der Fund, den Colins Prospektoren gemacht haben?«
    »Ian schrieb von einem ganzen Berghang, der grün und blau schimmert wie eine blühende Almwiese.«
    Rob nickte bedächtig. »Dann hat Tyrell & Sons offenbar das größte Kupfervorkommen der Welt gefunden.«
    »Kupfer?« Charlton kaute auf seiner Havanna herum.
    »Kabel für Telefone und Telegrafen, elektrische Eisenbahnen, elektrische Geräte, elektrisches Licht und elektrischen Strom in jedem Haushalt …«
    Charlton legte den Kopf in den Nacken und stöhnte entnervt. Dann sah er Rob wieder an. »Sie kennen sich aus.«
    Rob trank einen Schluck und behielt das Glas in der Hand. »Conroy Enterprises besitzt eine Kupfermine in New South Wales. Bisher war sie das größte Kupfervorkommen der Welt.«
    »Kabel, Generatoren und Transformatoren.«
    Rob nickte. »Ich denke, die Elektrotechnik wird ein neuer Geschäftszweig von Tyrell & Sons. Mein Vater und ich hatten vor seiner Abreise nach San Francisco darüber gesprochen, ob wir auch in die Produktion von …«
    Ein leises Klopfen unterbrach ihn. Eine junge Frau betrat die Bibliothek. Sie trug ein Tablett mit Sandwiches.
    Charlton richtete sich auf. »Sissy!«
    Sie lächelte Rob zu. »Mr Conroy, Sie haben bestimmt nicht zu Mittag gegessen, bevor Sie von Bord gingen. Sie müssen hungrig sein. Ich hoffe, Sie mögen Bärenschinken?«
    Rob sprang auf. Sie stellte das Tablett ab und reichte ihm die Hand. »Willkommen im Golden State, Sir!« Ihr Händedruck war warm. Fest genug, um selbstbewusst zu

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