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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Zeigefinger und balancierte das untere Ende der Klinge über der Spitze seines anderen Zeigefingers - nicht einmal ein Balbiermesser kann schneiden, wenn nicht mehr als die Stärke der Schwerkraft es bewegt.
    Der Fremde lächelte, er stand reglos da, und der Dolch, den er hielt.
    Der Dolch war wahrhaftig sehr interessant.
    Der Griff war ungewöhnlich und vielleicht nicht unschön, aber das wahre Wunder der Waffe war ihre Klinge.
    Stahl wird spröder, je härter er wird. Das größte Geheimnis der Schwertschmiedekunst ist das Tempern, das den Klingen erlaubt, zu hauen, ohne zu zerspringen, während sie doch hart genug bleiben, die Rüstung eines Gegners zu durchdringen.
    Eine Möglichkeit, das Problem zu umgehen, besteht darin, ein Stück weichen Eisens mit einem mit dem höchstmöglichen Kohlenstoffgehalt gehärteten Stück Stahl zusammenzuschweißen.
    Wird das richtig gemacht, ist das Ergebnis eine Klinge, deren Härte in geschmeidigen Schichten liegt. Wenige Schmiede verfügten über die Geschicklichkeit und Geduld, solche Klingen zu schmieden, und wenige Kunden verfügten über den Reichtum, für eine solche Arbeit zu bezahlen.
    Aber dieser Fremde bildete sich offenbar ein, Samlor gehöre zu der Kategorie wohlhabender Kunden - was tatsächlich der Fall war, wenn der Karawanenmeister etwas unbedingt erwerben wollte.
    Die Klinge war wunderschön. Sie war zweischneidig und einen Fuß lang, und die geschliffenen Oberflächen beschrieben flache Kurven. Die Klinge fiel von der hohen Längsrippe in der Mitte, die ihr Härte verlieh, schräg zu den beiden Schneiden ab - und entlang der ganzen Länge tanzte und schimmerte die Oberfläche mit dem polierten, säuregeprägten Schneckenmuster der verschiedenartigen Metalle, aus denen sie bestand.
    Selbst ohne ihren praktischen Zweck hätte die damaszierte Klinge allein ihres Aussehens wegen einen hohen Preis verdient.
    Samlors Augen brannten. Er blinzelte, denn in dem flackernden Lampenschein sahen die spinnfädenfeinen Linien des Eisens im Stahl wie eine Schrift aus.
    Der Fremde lächelte noch breiter.
    »Onk.«, begann Stern, bevor sie sich besann und am linken Ärmel des Karawanenmeisters zupfte.
    Die Eisenschatten im Herzen der Klinge ergaben in cirdonischer Schrift: »ER WIRD ANGREIFEN.« Einen Augenblick zuvor waren sie nur Metallkräusel gewesen.
    Die Hand des Fremden glitt ganz um den Griff, den er bisher nur mit zwei Fingern zum Vorzeigen gehalten hatte. Er drehte ihn blitzschnell zu einem Streich gegen Samlors Augen.
    Samlor glaubte den Worten auf dem Stahl nicht. Er glaubte nicht einmal, daß er sie wirklich gesehen hatte. Doch ein Teil seines Verstandes reagierte: Samlor handelte.
    Des Cirdoniers Linke schoß vor und quetschte die Finger des Fremden um den Griff seiner Waffe, wodurch der Hieb zu einem harmlosen Aufwärtsschwung wurde. Das Metall, das Samlor dabei berührte, war kühler als die Luft, obwohl der Fremde die Waffe ursprünglich unter dem Umhang getragen hatte. Samlors Rechte riß seinen eigenen Dolch hoch und rammte ihn in den Brustkorb des Fremden.
    Der Fremde ruckte durch den kräftigen Stoß hoch. Sein Kopf kippte nach hinten und krachte gegen den Bügel, von dem die Lampen hingen. Das schwere Öl schwappte über und löschte die brennenden Dochte.
    »Stern, bleib hinter mir!« befahl Samlor, als es dunkler wurde und seine Rechte nach unten griff, um seine Waffe aus dem Körper zu ziehen. Die Leiche sank vorwärts, aber die Klinge blieb stecken.
    Jemand warf einen Bierkrug, der die Laterne hinter dem Schanktisch zerschmetterte. letzt war das Wilde Einhorn so dunkel wie der Höllenschlund.
    Samlor duckte sich und stemmte den Rücken gegen die Theke, während er mit genug Kraft, um ein Kamel auf die Knie zu zwingen, an seinem Messergriff zog.
    Ein Stöhnen war zu hören, als ein Eichentisch umkippte. Jemand schrie, als würde er vom Bauch bis zur Gurgel aufgeschlitzt - was durchaus der Fall sein mochte. Dunkelheit an einem solchen Ort war gleichermaßen eine Gelegenheit für alles mögliche und eine Quelle der Panik. Beides konnte zum Gemetzel führen.
    Samlors Messer löste sich einfach nicht. Er hatte nicht gespürt, daß er Knochen getroffen hatte, und es fühlte sich auch nicht an, als säße die Spitze in den Rippen des Fremden fest. Die Klinge bewegte sich überhaupt nicht. Es war mehr ein Gefühl, als hätte er den Stahl in frischen Beton gestoßen und wäre am nächsten Tag zurückgekehrt, um zu versuchen, ihn herauszuziehen.
    Einen Vorteil

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