Im Himmel ist die Hölle los

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Autoren: Tom Holt

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jäh durch ein Geräusch unterbrochen, das wie die Hauptverkehrszeit in Mailand klang und mit voller Lautstärke in Dolby-Surround-Sound abgespielt wurde, und unwillkürlich duckte er sich. Jetzt wird’s ernst, sagte er sich, während er sich die Ohren zuhielt. Ein Einbruchsalarm. Ein Einbruchsalarm, der funktioniert!
    Irgend etwas ging hier ganz eindeutig vor.
    Angewidert rülpste Björn, schnallte sich die Axt vom Rücken ab, trat zwei Schritte zurück, holte mit voller Wucht aus und schlug auf das Vorhängeschloß ein.
    »Uff!« stöhnte eine Stimme hinter ihm auf, woraufhin das Geräusch eines in voller Länge hinfallenden Mannes folgte. Björn blickte sich nach hinten um und sah zu seinen Füßen einen schwerbewaffneten Wachmann mit einer grabentiefen Delle im Stahlhelm und daneben die Schneide der eigenen Axt liegen. Das Vorhängeschloß hing jedoch immer noch an Ort und Stelle. Björn runzelte die Stirn, bis sie der Kniepartie einer unmodisch weiten Kordhose glich. Hier handelte es sich nicht um die übliche Vorhängeschloßausführung der Behörde, jene Sorte, die man kostenlos an Tankstellen erhält, wenn man haltmacht, nur um sich nach dem Weg zur M 34 zu erkundigen, ohne etwas zu kaufen; das hier war ein richtiges Vorhängeschloß.
    »Okay, Freundchen!« Im Kreuz spürte Björn etwas Kaltes und Hartes. »Beine auseinander und keine faulen Tricks.«
    Er seufzte, drehte sich um, hob den Wachmann am Kragen hoch, steckte ihn in eine günstig stehende Mülltonne und rammte den Deckel mit aller Kraft zu. Wie er mit Erleichterung feststellte, hatten sich einige Dinge nicht verändert. Sie mochten schicke neue Vorhängeschlösser aus Molybdänstahl haben; aber bei den Männern, die schließlich in der Sicherheitsabteilung landeten, handelte es sich nach wie vor um jene Typen, die vorher aus der Erdbebenabteilung rausgeflogen waren, weil sie die dortigen Aufgaben in intellektueller Hinsicht nicht ganz bewältigt hatten.
    »Nächstes Mal könntest du versuchen, das Gewehrende mit dem Loch drin von dir weg zu halten«, riet er dem Wachmann in nicht ganz unfreundlichem Ton.
    Er versetzte dem Hangartor einen letzten Tritt, schrie unfreiwillig auf, trat ein und verschwand in der Dunkelheit.

    »Da unten!« schrie Jane über den Lärm der Maschine hinweg und deutete auf die entsprechende Stelle. Der Pilot nickte beklommen.
    »Ich glaube nach wie vor …«, schrie er zurück.
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte, ich glaube …«
    »Was ist?«
    Der Pilot zog eine finstere Miene. Er wußte, sie konnte ihn hören, und er war sich ziemlich sicher, daß sie wußte, daß er es wußte. Aber eine Möglichkeit zu beweisen, daß sie wußte, daß er wußte, daß sie es wußte, wollte ihm beim besten Willen nicht einfallen. Er gab es auf und entschloß sich, statt dessen einfach die Maschine zu fliegen.
    »Da hinten!« brüllte ihm Jane ins Ohr. »Direkt bei dem großen See! Sehen Sie es? Ja, genau! Gehen Sie tiefer!«
    Das ist nicht richtig, sagte sich der Pilot. Wir werden Schwierigkeiten bekommen. Ich werde Schwierigkeiten bekommen. Ich sollte es wirklich nicht tun.
    »Halten Sie die Maschine ruhig!« schrie Jane. »Ich feure die Raketen jetzt ab!«
    Es hängt wirklich davon ab, was erlaubt ist und was nicht, setzte der Pilot seinen Gedankengang fort, der allerdings schon in den letzten Zügen lag – und wie es mit letzten Zügen so ist, handelte es sich bei diesem um denjenigen, der nur sonntags um 6 Uhr 34 von Llanelli nach Neath fährt und dabei an sämtlichen Bahnhöfen anhält; hätte der Pilot nämlich genügend Köpfchen gehabt, um damit auch nur zur Hälfte die Verschlußkappe eines durchschnittlichen Kugelschreibers auszufüllen, wäre er noch immer mit strikt ausgeschalteter Bordverständigungsanlage in einer Höhe von zwanzigtausend Metern geflogen –, und hierbei muß es sich um etwas Unerlaubtes handeln. Er versuchte, der Passagierin seine Besorgnis mitzuteilen.
    »Sind Sie sicher, daß ich Sie …?«
    »Wie bitte?«
    Flüsternd stieß der Pilot einen Fluch aus und drückte den Steuerknüppel nach unten. Bestimmt würde er das noch bereuen.

    Kronprinz Konstantin von Anhalt-Bernberg-Schwerin, der am Swimmingpool einen wohltuenden Drink genoß, sah etwas ziemlich Merkwürdiges, das sich im adlig blauen Wasser spiegelte. Er setzte sich auf und blickte über den Rand seiner Sonnenbrille von Porsche hinweg in den Himmel.
    »Karl«, sagte er.
    »Eure Hoheit?« Hinter ihm tauchte der Bedienstete auf, der, untadelig wie