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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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sehen, was ich für Sie tun kann«, murmelte der Ordner und wandte sich ab.
    Sie
war drauf und dran, ihm etwas hinterherzurufen. Doch er hatte sich
schon zu weit entfernt. Sie kehrte in die Lounge zurück und suchte sich
einen Platz. Um ein Haar hätte sie ihre Umgebung ausgeblendet und sich
in sich selbst zurückgezogen, doch eine innere Stimme riet ihr, nicht
so schnell aufzugeben. Selbst als sie sich angenehme Bilder ins
Gedächtnis rief, behielt sie den Ordner, mit dem sie sich angelegt
hatte, im Auge. Er sollte nicht glauben, sie sei gegangen oder hätte
ihr Anliegen vergessen.
    Die nächsten drei Stunden vergingen unendlich langsam.
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    Â»L E B RAE .« J EMAND STUBSTE SIE AN . »Jael!« Der nächste Rippenstoß.
    Sie
riss die Augen auf. Der junge weibliche Rigger, den sie neulich gesehen
hatte, Toni Gilen, schüttelte sie wach. »Was? Was ist?«, nuschelte sie.
    Â»Da drüben.« Toni zeigte auf den Registrierungsbereich. »Ich soll dich holen.«
    Â»Wer
hat dich darum gebeten?«, wunderte sich Jael. Doch dann erkannte sie
den Mann, auf den Toni deutete. Hinter der Lounge stand der Ordner, mit
dem sie gesprochen hatte, neben einem großen, bärtigen Mann; der Kerl
trug einen schwarzen, tunikalangen Überwurf zu einer weiten, schwarzen
Hose. Die beiden diskutierten miteinander und blickten dabei in ihre
Richtung. »Die wollen mit mir reden?«, fragte sie Toni.
    Der
junge Rigger machte nur große Augen und setzte sich hin, ohne ein
weiteres Wort zu sagen. Also schön, dachte Jael. Sie wollen also mit
mir reden. Sie strich sich die Kleidung glatt und ging zu den beiden
Männern.
    Â»Ist sie das?«, fragte der Schwarzgekleidete, als sie sich ihnen näherte.
    Der Ordner grinste selbstgefällig. »Das ist Miss LeBrae.«
    Â»LeBrae?«, wiederholte der andere Mann. Er nickte versonnen. »Wie lautet Ihr Vorname, Miss?«, fragte er mit rauer Stimme.
    Â»Jael.
Ich bin Jael LeBrae«, antwortete sie. »Qualifiziert für Klasse drei
Single und Klasse fünf Multiple.« Ihre Stimme bebte ein wenig, und sie
bemühte sich, ruhig zu bleiben.
    Der Skipper schürzte die Lippen. »Hätten Sie Interesse an einem Flug Klasse drei Single, Jael?«
    Ihr Herz hämmerte wie verrückt, und beinahe hätte sie geschrien: Ja! Doch sie ließ Vorsicht walten, schluckte einmal und stotterte: »Könnten
Sie mir … bitte … die Details Ihres Schiffs nennen?« Sie blickte auf
den Ordner, der sie mit diesen Information hätte versorgen müssen.
    Der
Ordner hielt die Lider halb gesenkt, aber seine Stimme klang
messerscharf. »Ich dachte, Sie seien ganz erpicht aufs Fliegen.«
    Â»Alles,
was Sie wissen wollen, erfahren Sie von mir«, warf der Skipper mit
dröhnendem Bass ein. »Ich bin Captain Deuteronomous Mogurn und ich
fliege den Frachter Cassandra. Zurzeit liegt das Schiff in der Andockbucht 27. Sowie ich eine Crew habe, geht es los.«
    Â»Und welche Fracht haben Sie geladen?«, fragte der Ordner laut, der seine Rolle ironisch überzog.
    Â»Gegenstände
von beträchtlichem Wert«, erwiderte Mogurn mit einem Augenzwinkern. Es
war nicht klar, ob er Jael zublinzelte oder dem Ordner. Doch die
Beschreibung der Fracht reichte völlig aus. Nähere Einzelheiten
brauchte der Rigger nicht zu wissen, obschon es keinen Grund zu
Heimlichkeiten gab.
    Jael dachte kurz über seine Antwort nach. »Und … Ihre Registrierung?«
    Die
beiden Männer tauschten Blicke. Dann legte sich ein lässiges Lächeln
über Mogurns Züge. »Vielleicht sollten wir ein Stück zur Seite treten,
um diesen Punkt zu klären«, schlug er vor und deutete auf einen Bereich
außerhalb der Rigger-Lounge.
    Jael erstarrte. Ein paar
Sekunden lang nahm sie nichts mehr wahr außer dem wilden Pochen ihres
Herzens. Was hatte das zu bedeuten? Dass das Schiff nicht registriert
war? Die Ordner, die für den regulären Stellenmarkt zuständig waren,
durften keine Offerten von nicht registrierten Arbeitgebern annehmen.
War hier Bestechung im Spiel? Was macht ihr mit mir?
    Die
beiden standen in abwartender Haltung und mit unergründlichen Mienen
da. Mehrmals setzte sie zum Sprechen an, und schließlich platzte sie
heraus: »Warum können wir uns nicht hier unterhalten?«
    Einen
Moment lang schauten die Männer verdutzt drein. Dann lächelte der
Ordner gekünstelt und entgegnete: »Na ja, Miss

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