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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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sich für ihn?
    Alo nickte und meinte: »Irgendwie bist du merkwürdig. Du brüllst nicht herum, und du greifst mich nicht an. Und du tust so, als würdest du den Computer benutzen. Du kommst mir reichlich undurchsichtig vor – als hättest du was zu verbergen. Verheimlichst du was?«
    Er wollte antworten, doch keine Silbe kam über seine Lippen.
    »Ich habe nicht gesagt, dass du etwas Besseres bist«, stellte sie mit kühler Stimme klar, »du bist nur anders. Jetzt muss ich gehen. Zu schade, dass du so feige bist. Andernfalls hätten wir zwei uns wunderbar streiten könnten.«
    Sie ging zur Tür und pusselte an irgendeiner Vorrichtung an der Wand herum. Er konnte nicht erkennen, was sie machte, und es interessierte ihn auch nicht. Er wollte nur, dass sie verschwand und seine Blamage ein Ende hatte. Fauchend glitt die Tür auf. Alo drehte sich zu ihm um und grinste ihn an; sie sah sehr jung und sehr klein aus, wie sie auf ihren Fußballen wippte. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt, wirbelte in den Korridor hinaus, und die Tür rauschte zu.
    Es dauerte ein Weilchen, ehe Panglor reagierte. Anstatt sich erleichtert zu fühlen, weil er das vorlaute Balg endlich los war, beschlich ihn ein vages, undefinierbares Gefühl. Es rumorte in seinem Hinterkopf, ließ sich jedoch nicht fassen. Sein Herz setzte einen Takt aus und fing dann an zu rasen. Alarmiert fasste er nach LePiep auf seiner Schulter. Als seine Finger in ihr Fell griffen, grummelte sie erfreut, und er entspannte sich. Also war doch alles in Ordnung – ihm fehlte nichts, außer dass eine ohnmächtige Wut in ihm tobte.
    Wenn dieses halbwüchsige Mädchen ihn so aus der Fassung bringen konnte, wie sollte er dann Grakoff-Garikoff und den Leuten von der Firma Vikken Paroli bieten?
    Die unterschiedlichsten Gefühle suchten ihn heim. Zuerst empfand er Frustration, danach Erleichterung. Zum Schluss nistete sich Furcht in ihm ein und dominierte über alle anderen Emotionen. Er hatte Angst, das Mädchen könnte ihm irgendwo auflauern. Er fürchtete sich vor Grakoff-Garikoff, und was sie ihm antun mochten. Wenn er die Mission verpatzte, würden sie ihn töten lassen; und wenn sie ihm gelang, konnte es dazu kommen, dass man ihn exekutierte.
    Hastig begab er sich zur Tür. Zögernd blickte er noch einmal zurück in die Ehrfurcht gebietende, sternenübersäte Nacht, dann drehte er sich um und legte das Ohr an die Tür – obwohl er das kleine Luder ohnehin nicht hätte hören können, selbst wenn sie irgendwo da draußen auf ihn lauerte. Er berührte die Tafel für den Schließmechanismus.
    Nichts tat sich.
    Er wiederholte den Vorgang, drückte die Fingerspitzen fest gegen das Metall, damit ein Kontakt hergestellt wurde. Das Metall fühlte sich kalt an, doch es passierte immer noch nichts. Er erhöhte den Druck, aber ohne Erfolg, und in ihm staute sich eine unbändige Wut auf. Das Balg hatte die Tür sabotiert und ihn eingesperrt.
    Das kleine Biest war nicht nur vorlaut und lästig, sie war obendrein sehr clever. Diese Schlösser ließen sich nur sehr schwer manipulieren, es sei denn, man kannte sich bestens mit der Technik aus.
    Es gab mehrere Möglichkeiten, wie sie am Schloss herumgepfuscht haben konnte. Zum Beispiel mit einem Ladungsprojektor, den sie gegen die Metalltafel hielt – sofern sie einen mit sich herumschleppte. Vielleicht hatte sie hinter das Prallblech gefasst und dort herumgefummelt – er entsann sich nicht, ob sie mit den Armen so weit gereicht hatte –, aha, verdammt! – mit dem Daumen stemmte er das Blech auf und starrte auf die Kabel.
    Einen Moment lang wusste er gar nicht, was er sah; er verspürte einen schweren Druck auf der Brust, und alles verschwamm vor seinen Augen. Natürlich konnte er die Tür manuell aufhebeln, doch das hieße, dass er die Demütigung akzeptierte. Er konnte aber auch …
    Plötzlich wich der Druck, der ihm die Luft abschnürte. »Herrgott noch mal!«, brüllte er, schwenkte herum und sah sich den Sternen, dem Glanz und dem Blut der Galaxis ausgesetzt. LePiep flötete ein paar helle Töne und stob flügelschlagend davon, um über seinem Kopf zu kreisen. Er drehte sich wieder um und knallte seine Handfläche gegen die Wand. Ein stechender Schmerz durchzuckte seinen Arm. Dieses gottverdammte Luder! Ein richtiges kleines Miststück!
    Und plötzlich war es vorbei. Er fluchte verzweifelt und hätte am liebsten wieder gegen die Wand geschlagen. Doch es war zu spät – durch den ersten Ausbruch waren seine Kräfte verpufft.

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