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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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nickte sie nur verlegen und fing an zu essen. Ar
schwieg gleichfalls und spielte mit seinem Dessert.
    Â»Es
scheint«, hob Ar unvermittelt an, als sie ihr Gericht aus Reis mit
Bohnenquark-Sauce zur Hälfte verzehrt hatte, »dass du ein Problem hast,
wenn du mit etwas konfrontiert wirst, das deine Emotionen in einer ganz
besonderen Weise anspricht. Du reagierst sehr stark auf innige Gefühle
und Nähe.«
    Sie hörte auf zu kauen, nickte bestätigend und fuhr mit dem Essen fort.
    Ar
sah ihr zu und blickte gelegentlich auf seine Hände; vielleicht war es
ihm peinlich, sie unverwandt anzustarren. Er machte einen leicht
befangenen Eindruck und gab nuschelnde Geräusche von sich.
Möglicherweise befürchtete er, er könnte abermals ein Tabu der Menschen
brechen. Trotzdem unternahm er einen zweiten Anlauf. »Möchtest du
deinen Konflikt vielleicht ans Licht bringen und eine andere Person für
ein Feedback oder als Informationsquelle nutzen?«
    Sie
kostete von ihrem Dessert, runzelte die Stirn und dachte über das
Angebot nach; offensichtlich fragte Ar, ob sie mit ihm über ihr Problem
reden wollte. Sie nickte. Doch ehe Ar weitersprechen konnte, biss sie
ein Stück von dem Kuchen ab. Er schmeckte wie verschimmeltes Brot.
»Aack«, würgte sie, spuckte den Brei auf den Teller und legte hastig
ihre Serviette darüber. »Das soll wohl ein Witz sein!«
    Einen
Moment lang wirkte Ar verstört. Mit den Fingerspitzen massierte er den
Wulst an seiner linken Schädelhälfte, wo sein Haar am dünnsten war.
Seine Augen verfinsterten sich, und der Blick flackerte. Nachdem Jael
ein paar Schluck Wasser getrunken hatte, um den üblen Geschmack des
Kuchens fortzuspülen, lachte sie über Ars Miene. »Das bezog sich nicht
auf deine Frage«, erläuterte sie. »Mit dem Witz meinte ich den Kuchen.«
    Â»Ach so.«
    Â»Doch,
ja, ich möchte mich gern mit dir unterhalten. Aber du musst – na ja –
ein bisschen Geduld mit mir haben. Über manche Dinge zu sprechen, fällt
mir … nicht ganz leicht. Das solltest du vorher wissen.«
    Â»Ich verstehe.«
    Â»Tja,
da bin ich mir nicht so sicher. Als wir heute hoch oben durchs Gebirge
flogen, spielten sich ein paar höchst merkwürdige Dinge in meinem
Innern ab.« Ihr Gesicht begann zu glühen. »Ja, also … das ist ziemlich
schwer zu erklären. Ich weiß nicht einmal, ob ich selbst alles
begreife, was in mir vorgeht.« Sie blickte auf ihren Teller hinab und
schob den widerlichen Nachtisch mit der Gabel hin und her. »Aber ich
glaube … ein Gespräch täte mir gut.«
    Â»Das freut mich.«
    Sie lachte beklommen. »Das sagst du vielleicht nicht mehr, wenn du erst alles gehört hast.«
    Behutsam
legte der Clendornaner die Fingerspitzen gegeneinander. »Ich dachte,
wir sollten es auf einen Versuch ankommen lassen, nicht wahr?« Er
stimmte in ihr Gelächter ein, doch sein Lachen klang wie ein
Schluckauf, der tief aus der Kehle hervorrollte. Ein kurioses Geräusch
für jemanden, der so gefestigt und stark wirkte; wäre er ein Mensch
gewesen, hätte sie ihn als sehr männlich empfunden. Welchem Geschlecht
er als Clendornaner angehörte, vermochte sie nicht zu entscheiden.
    Achselzuckend fragte sie: »Kennst du einen Ort, an dem wir uns ungestört unterhalten können?«
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    S IE SUCHTEN SICH EINE S UITE IN DER N ÄHE VON Ars Unterkunft im Quartier für nichthumanoide Rigger. Während sie
dorthin gingen, erläuterte Ar ihr den Modus der Unterbringung; unter
anderem bemerkte er, dass die Clendornaner von den Menschen getrennt
wohnten, trotz ihrer ähnlichen physiologischen Bedürfnisse. Er fand
dies ein bisschen lächerlich, wenn nicht gar diskriminierend, doch
dieses Arrangement hatte auch Vorteile. Die Sektion für Nichthumanoide
war gegenwärtig nur schwach belegt, und das bedeutete, dass geräumigere
Quartiere zur Verfügung standen. Den Grund für die zurzeit geringe
Population von Aliens wusste er nicht; möglicherweise war die Flaute
auf irgendeinen natürlichen Zyklus des interstellaren Handels
zurückzuführen. Mitunter fühlte er sich indessen ein wenig einsam. »Ich
hatte mich hier mit einem Pendansk angefreundet«, erzählte er. »Kennst
du die Pendansk?« Jael schüttelte den Kopf. »Sehr große, spindeldürre
Burschen mit schmalen Gesichtern. Sie benötigen eine Atemluft mit

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