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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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hatte, verspürte sie einen Heißhunger.
    Flaire
griff nach einer Karaffe, um sich ein Glas Wein einzuschenken. Mitten
in der Bewegung hielt sie inne. »Vor der geplanten Ankunftszeit? Ich
dachte, es gäbe Probleme. Und seit unserem letzten Gespräch spürte ich
abermals ein …«
    Sie brach ab, als Ar nickte. Seine
Stimme grollte tief in der Kehle, und Jael erkannte einen humorvollen
Tonfall. »Was Sie spürten, waren die Auswirkungen eines optionalen
Manövers, das wir einsetzten.« Flaire runzelte verdutzt die Stirn, und
Ar erläuterte: »Wir durchstießen eine Grenzschicht – offen gestanden
mit mehr Erfolg, als wir zu hoffen wagten – und orteten eine starke und
beständige Strömung, die uns nach Vela Oasis bringt. Unser Ziel ist
bereits deutlich zu sehen.«
    Flaire hob die Augenbrauen,
als sie die Karaffe neigte und den rubinroten Wein in ihr Glas goss.
»So einfach war das?« Mit einer Geste erkundigte sie sich, ob einer
ihrer Rigger ein Glas Wein wollte. Jael nickte begeistert.
    Â»Nun ja, ganz so unkompliziert ging der Vorgang auch nicht vonstatten«, räumte Ar ein.
    Flaire füllte Jaels Glas. »Das will ich gern glauben. Und Sie möchten wirklich keinen Wein?«
    Â»Nein, danke. Einer von uns Riggern muss nüchtern bleiben.«
    Flaire
nickte, hielt ihr Glas gegen das Licht und drehte es hin und her.
»Natürlich. Wollt ihr mir jetzt nicht erzählen, wer Ed ist?« Sie
schmunzelte. »Ich finde, ihr könnt mich nun getrost aufklären, um
welche Art von Problem es sich handelte, mit dem ihr zu kämpfen
hattet.« Sie blickte von einem zum anderen.
    Ar schielte zu Jael hin und erwiderte, wobei seine Stimme nicht mehr ganz so zuversichtlich klang: »Ja, sicher … Ed. Nun …«
    Jael
räuspert sich. »Schon gut, Ar. Ich erkläre es.« Ihre Kehle fühlte sich
trocken an, und sie nippte an dem Wein; sie war fest entschlossen die
volle Wahrheit rückhaltlos zu beichten. Immerhin hatte Ed sich in
höchster Not als ein exzellenter Rigger entpuppt. »Ed«, hob sie von
neuem an, »ist ein Papagei …«
    Ms. Flaires Augenbrauen hoben sich noch ein bisschen höher.
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    D ER R AUMHAFEN VON V ELA O ASIS LAG vor ihnen am Horizont wie eine große, mit goldenen Türmen bestückte Stadt. Das Sternenschiff Seneca war ein Floß auf einem munter dahinplätschernden Fluss, der durch eine
Landschaft aus sanften grünen Hügeln strömte. Sie alle klammerten sich
an das Floß, während die heftige Strömung sie mit sich riss. Ed krallte
sich fest an Jaels Schulter.
    Bald war die Reise vorbei.
    Nur
wenige Stunden später brachten sie das Schiff auf einer Spiralbahn aus
dem Flux heraus und in die mit Sternen gespickte Nacht. Im
interplanetaren Raum dümpelnd, forderten sie einen Schlepper an. Danach
fanden sie Zeit zum Ausruhen, und sie überlegten, was sie nach der
Landung auf dem Planeten anstellen sollten.
    Ar wollte
so rasch wie möglich ins Weltall zurück. »Nachdem wir uns gründlich auf
Vela Oasis umgesehen haben, natürlich«, meinte er, während sie
entspannt in seiner Kabine saßen. Er spielte mit einem kleinen
Musik-Synth, das eine grauenhafte Aneinanderreihung von arythmischen
Geräuschen produzierte, die untermalt wurden von einem wummernden,
unharmonischen Getrommel.
    Jael hatte sich daran
gewöhnt, dass Ars musikalischer Geschmack dem ihren absolut nicht
entsprach. Doch damit musste sie sich wohl oder übel abfinden. Ihre
gelegentlichen Anzeichen von Unbehagen ignorierend, fuhr Ar fort: »Wenn
man erst einmal Erfolg gehabt hat, sollte man meiner Meinung nach
weiterarbeiten. Zumindest bis man sich einen guten Ruf erworben hat.«
Verlegen fügte er hinzu: »Ich selbst flog nie mehr als zwei Einsätze
hintereinander. Aber vielleicht bietet Ms. Flaire uns noch einmal einen
Posten an.« Er schaltete den Synth aus und blickte Jael an; in dem
purpurroten Fädengewirr seiner Netzhäute glitzerten goldene Fünkchen.
»Es mag ja sein, dass du anders denkst und erst eine Pause einlegen
möchtest.«
    Jael lachte. »Ist das deine Art zu fragen,
ob ich weiterhin mit dir als Partner riggen will? Nichts lieber als
das.« Als Ar die Lippen in Falten legte, kehrten sich ihre Gedanken
wieder nach innen. Sie dachte weniger an die unmittelbare Zukunft,
sondern was später kommen mochte. Ars neugierigen Blick bemerkend,
seufzte sie: »Ich

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