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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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was menschliche Beziehungen betrifft, doch eines
scheint mir sicher. Man muss sich entscheiden, ob man jemandem vertraut
und mit ihm zusammenarbeiten will, oder ob man es lieber bleiben lässt.
Fehlt dieses Vertrauen, gibt es keine Basis für eine erquickliche
Kooperation. Wenn deine bösen Erinnerungen von einer Person stammen,
die dein Vertrauen missbraucht hat, dann musst du sie einfach aus
deinem Gedächtnis löschen.
    Sie schloss die Augen. Ich kann meine Gefühle nicht einfach unterdrücken.
    Nein.
Aber wenn du sie schon nicht völlig ausmerzen kannst, dann musst du
lernen, mit ihnen umzugehen. Sie dürfen dich nicht bei deiner Arbeit
behindern. Es geht nicht, dass du so ungestüm auf Personen reagierst,
die dir nichts getan haben.
    Es kam ihr vor, als sähe
sie Ar eine geraume Zeit lang an. In Wirklichkeit waren es vermutlich
nur ein paar Sekunden. Dann spürte sie, wie sich etwas gegen ihre Hand
presste. Es war Ed, der mit dem Schnabel ihre Fingerknöchel
beknabberte. Unwillkürlich musste sie lachen und streichelte seinen
Rücken. Allmählich löste sich ihre Verkrampftheit. Okay, seufzte sie. Vermutlich wäre ich ohnehin darüber hinweggekommen. Trotzdem vielen Dank. Sie spähte an Ar vorbei in die Region, die sie durchflogen. Überall nichts als Eis, das sich in alle Richtungen ausdehnte. Hast du eine Idee, wie wir weiter vorgehen?
    Ar
nickte und wandte sich um. Ohne zu sprechen, starrte er eine Weile in
das Eis. Jael versuchte, die fernen Pfade auszumachen, doch es war
schwer zu entscheiden, wohin sie letzten Endes führten. Ed trippelte
hin und her und peilte hoffnungsvoll in die Runde.
    Mir scheint, dass zwischen uns und unserem Ziel ein großes Gewässer liegt, berichtete Ar. Jael schaute in die angegebene Richtung. Sie erblickte
eine Region mit verschwommenen Konturen und vielfältigen
Lichtbrechungen, die bei näherem Hinsehen den Eindruck einer
gigantischen, im Herzen des Gletschers eingeschlossenen Wasserblase
machte. Zumindest gab es dort eine Grenzschicht, und dahinter lag ihr
Ziel.
    Denkst du, wir kommen da durch?
    Die Frage ist, ob wir dorthin gelangen. Ar bestimmte die Fließrichtung des Schmelzwassers, in dem sie sich
gerade bewegten; obwohl der generelle Kurs zu stimmen schien, ließ es
sich unmöglich feststellen, ob der Gletscherbach auch tatsächlich in
dem großen Gewässer mündete.
    Jael tauchte ihre Hände in das eiskalte Wasser. Es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden, meinst du nicht auch?
    Ar
stimmte ihr zu. Gemeinsam änderten sie den Kurs des Schiffs und suchten
nach einer abwärts gerichteten Strömung in der Gletscherspalte.
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    D IE K RÜMMUNG DES R ISSES WAR NUN deutlich sichtbar, und eindeutig führte sie von der Wasserblase weg.
Mittlerweile hatten sie sich der Grenzschicht so weit genähert, dass
ihre Enttäuschung beinahe greifbar im Netz mitschwang. Eine offenbar
undurchdringliche Eiswand trennte sie von dem flüssigen Wasser, das sie
nach Vela Oasis tragen konnte. Vela selbst flimmerte wie eine Fata
Morgana hinter dem gewaltigen, im Eispanzer gefangenen Meer.
    Was hältst du davon, wenn wir das Bild ändern?, schlug Ar vor.
    Die Struktur ist im Flux vorgegeben, erwiderte Jael zweifelnd. Wir können es versuchen, aber ich weiß nicht, ob es ans etwas nützen wird. Dennoch, nun drifteten sie an einer Stelle vorbei, von der aus der
Zugang zu dem Meer am nächsten schien. Wenn es dort etwas gab, das sie
wegen der Eigentümlichkeit des Bildes nicht erkennen konnten, war jetzt
vielleicht der richtige Zeitpunkt gekommen, um etwas Neues
auszuprobieren.
    Yawk, yawk!, fauchte Ed und hopste vor Jael auf und nieder. Geh jetzt! Geh jetzt!
    Stirnrunzelnd sah sie den aufgeregten Papagei an. Was meinst du damit?
    Jetzt! Jetzt! Lasst mich! Cawww! Zur Lücke! Zur Lücke!
    Ed, nicht doch – Jael brach ab. Der Vogel gebärdete sich wie toll. Er tänzelte hin und
her und peilte in die Richtung, die sie ansteuern wollten. Siehst du vielleicht mehr als wir? War es möglich, dass die Augen des Vogels und sein Instinkt ihnen einen Weg wiesen, der ihr und Ar verborgen blieb?
    Ar massierte seinen Schläfenwulst und blickte den Papagei nachdenklich an. Ed? Was willst du uns damit sagen?
    Der
Vogel flatterte mit den purpurnen Schwingen und flog hoch. Wie ein grün
und rot gefärbter Blitz sauste er über ihren Köpfen dahin. Bmawwwwk-k-k! Ed bringt euch hin! Lasst Ed

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