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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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erinnerte mich gerade an … Highwing. Und wie gern ich
diese Route ein zweites Mal fliegen würde.« Sie lächelte wehmütig.
Sicher, nicht nur Highwing, sondern auch der Pallisp waren ihr gerade
in den Sinn gekommen. Während des Fluges hatte sie kaum an den Pallisp
gedacht, und wenn sie sich einmal damit beschäftigte, hatte sie
lediglich einen vage aufkeimenden Wunsch nach diesem Instrument
verspürt. Das war eine beruhigende Entwicklung.
    Â»Highwing«,
wiederholte Ar. Als er den Kopf zur Seite wandte, schien ihm die
Zimmerbeleuchtung ins Gesicht und spiegelte sich in den violetten Fäden
seines Augenhintergrunds. Er wirkte nachdenklich. »Für dich ist
Highwing immer noch sehr real, nicht wahr?«
    Â»Ja. Du glaubst mir immer noch nicht …«
    Â»Ich
war überrascht«, fiel Ar ihr ins Wort, »als ich Ed heute in Aktion sah.
Wie er das Eis durchbrochen hat. Ich hätte nie geglaubt, dass so etwas
möglich wäre.«
    Jael stöhnte irritiert. »Was hat das denn zu tun mit …«
    Â»Damit
versuche ich zu sagen, dass ich mir nicht mehr so sicher bin, was
ausgeschlossen ist und was nicht«, erläuterte Ar. Ein abwesender
Ausdruck trat in seine Augen. »Ich sage nicht, dass du mich überzeugt
hast, und ich finde, ohne einen triftigen Grund sollte man gefährliche
Zonen meiden. Aber …« – er richtete den Blick wieder auf Jael – »ich
respektiere deine Gefühle. Deine Wünsche.«
    Â»Aha.«
    Â»Auch wenn ich sie nicht unbedingt teile.«
    Jael
nickte, dankbar, wenigstens so viel erreicht zu haben. »Ich weiß
Bescheid. Trotzdem …« Mit einem Achselzucken drängte sie den Gedanken
beiseite. »Hat Mariella dir zu verstehen gegeben, dass sie uns
eventuell weiter beschäftigen will?«
    Ar schüttelte den
Kopf. »Sie scheint mit unserer Leistung zufrieden zu sein. Aber bis
jetzt hat sie sich noch nicht zu diesem Thema geäußert.«
    Das
war der springende Punkt, sinnierte Jael. Sie konnten ihre Zukunft
nicht planen, wenn sie nicht wussten, welche Optionen sich ihnen
eröffneten. Bis auf Weiteres blieb ihnen gar nichts anderes übrig, als
zu warten. Sie konnten auch zu einem anderen Raumhafen fliegen, und
dort ihr Glück versuchen. Aber es lief immer auf dasselbe hinaus – man
musste warten.
    Das war das Leben eines Riggers. Der
Lebensstil, den jeder Rigger als normal akzeptierte – selbst wenn er
ihr alles andere als normal vorkam.
    â–ˆ
    B IS ZUR A NKUNFT AUF V ELA O ASIS ließ Mariella Flaire sich so gut wie gar nicht mehr blicken. Auf der
Brücke bemerkte Jael allerdings, dass zwischen Flaires Kabine auf der Seneca und dem Netzwerk auf dem Planeten eine rege Kommunikation herrschte.
Sie nahm an, dass es sich um geschäftliche Angelegenheiten handelte.
Während des Schleppvorgangs gaben sie und Ar sich damit zufrieden, die
stetig wachsende Kugel der sich nähernden Welt zu beobachten – einem
ockergelb und grün gemusterten Planeten, um den hauchzarte Wölkchen
schwebten. Nicht wenig Zeit verbrachten sie damit, eine Methode
auszutüfteln, wie sie Ed in das eigentliche Sternenschiff entlassen
konnten, damit er nicht auf das Netz beschränkt bliebe. Doch als es
sich herausstellte, dass sich die erforderlichen holotronischen
Schaltkreise nicht an Bord befanden, verschoben sie ihre Bemühungen auf
später.
    Erst als sie in den letzten Annäherungsorbit
einschwenkten, ließ sich Flaire wieder auf der Brücke sehen. »Ich
entschuldige mich für meine lange Abwesenheit«, sagte sie, »aber ich
musste mich ziemlich kniffligen Verhandlungen auf dem Planeten widmen.«
Nervös rieb sie ihre Fingerspitzen gegeneinander. »Ich hatte gehofft,
von hier aus gleich wieder aufbrechen zu können, mit euch beiden als
meine Crew – falls ihr dazu bereit wäret –, um eine Reihe von zeitlich
knapp bemessenen Touren zu fliegen. Doch …«
    Jaels Mut sank.
    Â»â€¦
leider werde ich eine Weile hier bleiben müssen, um verschiedene
bürokratische Probleme zu lösen. Das hat nichts mit euch oder diesem
Schiff oder der derzeitigen Fracht zu tun, aber mein Flugplan gerät
dadurch gewaltig in Unordnung. Allerdings«, sie hob den Blick und
setzte eine resolute Miene auf, »war ich von eurer Leistung sehr
beeindruckt. Und mir imponiert eure Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit.«
    Dann stellen Sie uns also ein gutes Zeugnis aus?, hätte

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