Im Hyperraum
änderte; mal umschloss sie ihn mehr, mal weniger, sie variierte ihre Technik und spielte so mit dem kribbelnden Druck, der aus seinen Lenden nach vorn drängte. Die visuellen Eindrücke verschärften sich. Ihr Blick voll quälenden Verlangens bohrte sich in ihn, und erschaute in ihre braunroten Augen mit den weit geöffneten Pupillen. Die Iris begann sich zu drehen, kreiste immer schneller und schraubte sich wie eine Spirale tief in seinen Geist. Ihre Augen sprühten Funken, die Wangen glühten. Mit Moschus parfümierter Weihrauch hüllte ihn ein, durchdrang ihn und stachelte ihn zu heftigeren Bewegungen an.
Seine Nerven und das Rückgrat leiteten Energie weiter: winzige orangefarbene Flammen züngelten hinauf und hinab, flitzten vor und wieder zurück, dehnten sich aus und erreichten sein Becken. Im Zentrum loderte ein Feuer, fraß sich durch seinen Körper, seine Muskeln, seinen Schädel. In dunklen Nischen wallten Emotionen hoch, suchten nach einem Ventil, wollten herausgelassen und im Feuer geläutert werden.
Er hörte Hecheln und Pusten, und als er sich benommen auf das Geräusch konzentrierte, merkte er, dass es von Taleena stammte, deren Wildheit sich steigerte; doch auch er schnaufte, und ihre Atemzüge trafen aufeinander und verzweigten sich. Die Flammen tanzten geschwinder, flackerten gelb und weiß durch seinen Organismus, brachen durch die Haut und versengten ihn und Taleena. Immer heißer wurden sie, dufteten nach Weihrauch und schmiedeten ihn in ihrer Glut zu einem harten, steifen, kräftigen Speer, dessen Spitze gleißte.
Der Fokus änderte sich rasant, die Lanze stieß zu, geriet aus dem Rhythmus, ein letzter Stoß – und von seinem Becken ausgehend pflanzte sich die Eruption durch den Schaft der Lanze fort, erreichte die Spitze und entlud sich in zwei, fünf, sieben Schockwellen in das sie umgebende Medium. Das Medium wölbte sich dem Speer entgegen, reflektierte die Schockwellen, und durch das Kontinuum hörte er Taleenas lustvolle Schreie, die sich als Schallwellen um seine Gedanken legten. Plötzlich war die Glut erloschen, doch das Medium pulsierte immer noch vom Widerhall der Eruptionen; die Wellen hoben ihn hoch, pressten ihn zusammen und ließen ihn unvermittelt los, um flach über ihn hinwegzuschwappen wie ein Luftstrom aus einem Heißluftgebläse. Die Zeit klang in einer eigenen temporalen Dünung im Kontinuum aus, und nach einer gewissen Weile verloren die Kontaktpunkte ihre Haftung und trennten sich. Das elektrische Knistern ebbte ab, die Hitze verlor an Kraft, doch der Rauch hielt sich hartnäckig und verlor sich als letzte Spur des Feuers.
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N ACH UND NACH TAUCHTE P ANGLOR aus dem Kilienergiefeld auf, und sein Bewusstsein kehrte in die Realität zurück. Taleena rollte sich von ihm fort, das Haar zerzaust, das Gesicht glänzend vor Schweiß. Er lächelte scheu. Sie erwiderte das Lächeln, und einen Augenblick lang beschlich ihn Angst. Doch die Furcht tänzelte wieder davon. Er hatte sich emotional weitgehend verausgabt, in einem Rausch der Lust Befreiung gefunden, und er fühlte sich fast wieder normal. Lächelnd legte er sich flach auf den Rücken und betrachtete den Kilifeld-Generator, nun abgeschaltet und außer Betrieb, und fragte sich, zu welchem Zweck die Kili ihn eigentlich konstruiert hatten.
Halt, Vorsicht! Er durfte seine Gedanken nicht abschweifen lassen, denn jetzt kam es darauf an, einen klaren Kopf zu behalten.
LePiep stubste ihn sanft mit der Nase an. Sie kauerte am Rand der Matte und beobachtete ihn; seine Entspanntheit machte sie zufrieden, doch ein leises Echo seiner Unsicherheit zupfte an ihren Empfindungen – in die diffuse Wärme, die ihn nach dem Kopulieren einhüllte, mischte sich ein Anflug von Bestürzung. Panglor kraulte sie mit einem Finger und fragte sich, wie lange dieser ruhige, wohlige Zustand andauern mochte.
»Sie hat es genossen, nicht?«, meinte Taleena. Sie stützte sich auf einen Ellbogen und musterte LePiep.
Panglor nickte. Er verspürte keine Lust, sich mit einem Freudenmädchen über LePiep zu unterhalten. LePiep lag ihm sehr am Herzen, und private Themen gehörten nicht in diese Umgebung.
Taleena nickte, als verstünde sie seine Gedanken. Sie rappelte sich hoch. »Komm mit«, forderte sie ihn auf und wollte ihn von der Matte ziehen. »Wir haben zehn Minuten Zeit für eine Massage.« Sie öffnete einen Durchlass in der entfernten Ecke des Zimmers und betrat einen Korridor. Panglor beobachtete ihre hüpfenden Pobacken, dann hatte er
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