Im Hyperraum
immer hackten sie auf mir herum, und wenn ich sie in irgendeinem Training überflügelte oder mich im Weltraum besser behaupten konnte, schikanierten sie mich umso mehr.«
Sie wandte sich vom Bildschirm ab und ging im Cockpit hin und her. Ihre Augen glühten. »Schließlich nahmen sie meine Eltern aufs Korn, behaupteten, sie hätten vor irgendetwas Angst gehabt und wollten sich auf der Station verstecken. So, jetzt kennst du den Grund, weshalb ich hier bin.« Ihre Stimme hatte einen stählernen Beiklang. Panglor schluckte, aber sie war noch nicht fertig. »Diese hundsgemeinen Kreaturen haben Menschen verleumdet, die sich gar nicht mehr verteidigen konnten. Feiglinge – alle miteinander! Im Grunde wissen sie ganz genau, dass sie unseresgleichen nicht das Wasser reichen können!«
LePiep duckte sich verängstigt und strömte Wellen von Nervosität aus, derweil sie Alo beobachtete. Einen Moment lang schien es, als ob sich das Mädchen beruhigte; sie streckte den Arm nach der Ou-Ralot aus, doch LePiep wich zurück.
»Und wo sind deine Eltern jetzt?« Am liebsten hätte Panglor die Frage zurückgenommen; er wollte es gar nicht wissen.
Alo drehte sich zu ihm um, doch ihr Blick ging durch ihn hindurch, als sie mit teilnahmsloser Stimme antwortete: »Sie sind tot. Die dämlichen Typen haben sie umgebracht. Sie ließen es zu, dass unser Schiff vor der Station verunglückte, weil sie den Verkehr nicht ordentlich regeln konnten. Aber sie glauben immer noch, dass sie schlauer sind als alle anderen im Universum. Ich bin froh, dass wir nicht mehr dorthin zurück müssen.« Ihre Augen fixierten einen imaginären Punkt in der Ferne, und ihre Lippen waren zu einem kindlichen Lächeln eingefroren.
Panglor wollte sich räuspern, doch er unterdrückte den Reiz. Ein Laut, der Mitgefühl ausdrücken sollte, stieg aus seiner Kehle auf, und er gab einen ächzenden Ton von sich, um sich nicht zu verraten. Stocksteif saß er da, die Ellbogen an die Seiten gepresst. LePiep strahlte Vibrationen ab, die ihm ihre Angst mitteilten; von allen Richtungen drängte viel zu viel Schmerz auf ihn ein. Nichts als Zufall, sagte er sich. Und nicht einmal das stimmte hundertprozentig. Ihre Eltern kamen bei einem Raumschiffunfall ums Leben. Sein Vater war auf ähnliche Weise gestorben. Danach hatte seine Mutter ihn im Stich gelassen, doch das war nicht weiter tragisch gewesen, denn im 82-Eri-Gürtel lebten Kinder nicht unbedingt bei ihren leiblichen Eltern, sondern sie wurden in einem Kollektiv groß.
»Soso«, brummte er. »Auf der Station haben sie dir hart zugesetzt, und du wolltest es ihnen heimzahlen. Richtig?«
Alo kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und schien ihre Umwelt wieder bewusst wahrzunehmen. »Dieses Biest. Marney. Ich hätte dafür sorgen sollen, dass sie ins Gras biss. Sie hatte es nicht verdient, gerettet zu werden. Obendrein hätte ich an dem Wrack eine Fahne aufpflanzen sollen mit der Aufschrift: ›Die Frau von der Erde ist Schuld!‹ Genau das hätte ich machen sollen.« Sie wandte sich ab und widmete sich abermals dem Monitor, um die Gegend zu scannen.
Panglors Herz hämmerte wie wild, und das Blut schoss ihm so heftig in die Schläfen, dass seine Augäpfel schmerzten. Er zwang sich dazu, den Planeten zu sondieren, den sie umkreisten.
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»U ND WANN ERZÄHLST DU MIR DEINE G ESCHICHTE ?«, forderte Alo ihn auf.
»Was?« Nervös blickte er hoch. Die Stille hatte ihm gut getan. Mit gedrosselter Geschwindigkeit schwenkten sie ruhig in eine Bahn um den Planeten ein. Er hatte über die Foreshorteningstation im planetaren Orbit nachgegrübelt. Ob irgendwelche Aliens – vielleicht sogar die mysteriösen Kili – ihre Position verändert hatten, weil es ihnen so passte? Der Planet selbst bereitete ihm gleichfalls Kopfzerbrechen – keine Information aus den Bibliotheksdateien gab Aufschluss über seine Existenz.
»Frag nicht so blöd. Du weißt genau, was ich meine«, beharrte Alo. »Wieso ist jemand darauf aus, uns zu töten?«
»Keiner will dich umbringen«, korrigierte er sie.
Sie gab ein prustendes Geräusch von sich. Panglor seufzte und erzählte ihr schließlich von seiner Begegnung mit Grakoff-Garikoff, auf welche Mission sie ihn schickten und warum sie ihn so gnadenlos erpressen konnten. Außerdem schilderte er ihr seine Erfahrungen mit Vikken – dass sie ihn wegen ›psychiatrischer Inkompetenz‹ gefeuert hatten.
»Wahrscheinlich hatten sie sogar Recht damit«, meinte Alo und schnalzte nachdenklich mit
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