Im Informationszeitalter
bloßen Funktionsträgern innerhalb der Handlung. In diesem Zusammenhang kommt besonders Frauenfiguren bei Lem vorwiegend eine negative oder bestenfalls funktionale Darstellung zu.
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Ein Beispiel: nach einer Tracht Prügel, die Klapauzius ihm mit einem Stock verabreicht hatte, bemüht sich Trurl, “die Vertiefungen, die von den Schlägen verursacht worden waren, gradezuklopfen und auszubessern.” (Kyberiade, S. 31)
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Ein Beispiel für “Sprachmagie”: Begriffe, zu denen der Leser nur sehr vage Assoziationen aufbauen konnte (“Kamikätzchen” -eine Ligatur aus Kätzchen und Kamikaze), verschwinden auch sogleich wieder, so daß nur das Gedankenspiel übrigbleibt. Das Polnische ist nach Lem viel besser als das Deutsche geeignet, solche sprachartistischen Kunststücke zu vollführen; hier zeigen sich die Grenzen der Übersetzungen.
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In “Die Botschaft des Jahrtausends” bedauert Amery den üblichen Mißbrauch der menschlichen Fähigkeit zur Reflexion zugunsten animalischer Bedürfnisse (vgl.: Amery 1994 S. 91). Hier geschieht genau das Umgekehrte: die Maschine erfüllt ihren Auftrag im Bewußtsein, auch selbst in dem Nichts zu verschwinden; allerdings möchte sie sich zuvor noch den Ruhm der Effizienz sichern. Zugunsten eines abstrakten Werkes verzichtet sie also auf ihre materielle Existenz.
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Lem zu Kunst und Wissenschaft: “Science explains the world, but only Art can reconcile us to it.” (Ziegfeld 1985, S. 83)
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Vgl.: Hoffmann, E.T.A.: Der Sandmann. Nathanaels Blick erst beseelt die Puppe Olympia und läßt sie als Dichterin und Mensch erscheinen - allerdings nur für ihn! Dieselbe Verunsicherung des Lesers erreicht Lem mit seinen Puppen: sie haben Bewußtsein, sie imitieren den Menschen, sind ihm aber auch technologisch überlegen.
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Vgl.: Lems Einleitung zu “Robotermärchen” (Lem 1985 a).
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Das Erdbeben von Lissabon hatte Voltaire dazu bewegt, sich von dem Gedanken zu lösen, daß die bestehende Welt die beste aller denkbaren Welten ist. Wenn im Folgenden von aufklärerischen Idealen die Rede ist, so beziehen sie sich auf die spätere, nüchternere Phase, in der auch die Natur nicht mehr uneingeschränkt als Partner gegenüber sozialen Mißständen betrachtet wird.
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“Swift hat die Menschheit getadelt im Namen einer nicht existenten, von ihm entworfenen besseren Menschheit. In diesem Sinn fühle ich mich ihm verwandt.” (Interview mit Lem in: Marzin 1985, S. 70) Als Gulliver zu seiner Frau zurückkehrt, ekelt er sich zunächst sowohl vor ihr, als auch vor den Menschen allgemein. Diesen Ekel haben Gulliver und Trurl gemeinsam, ebenso wie ihre Bestrebungen, die Welt zu verbessern.
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“Beim Schöpfungsmythos trifft man meist auch auf ein Schuldbewußtsein des Geschöpfes gegenüber seinem Schöpfer; dem Schöpfer, als der Abstraktion aller Überichfunktionen.” (Berthel 1981, S. 218) Lem kehrt die psychoanalytische Sicht um, denn die Geschöpfe verhalten sich unabhängig von den Erwartungen ihres Schöpfers. Die Schaffung von Bewußtsein erzeugt in der 15. Fabel Leid, an dem der Schöpfer Trurl die Schuld trägt.
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Vergleichbar ist die Entstehung von Mamosch Eigensohn in Fabel 13 c 1., der aus Müll und durch Zufall entstanden, seine jämmerliche Existenz preist: “Wahrlich, ich bin schön, ja sogar vollkommen, was in aller Klarheit die Vollkommenheit jeglicher Schöpfung impliziert!! Oh, wie großartig muß erst der sein, der mich geschaffen hat!” (Kyberiade, S. 250)
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Besonders im Comic, das ja einer noch höheren Konsumrate als SF-Pulp unterliegt, lassen sich viele Beispiele finden. Ein indirektes Beispiel wäre die getarnte Rückkehr von Herkules in den “Superman” -Comics.
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Trurl versucht immer wieder, einen Schlußstrich unter die Geschichte zu ziehen, indem er absolute Werte, wie immerwährende Glückseligkeit schaffen möchte, ohne die Notwendigkeit einer dynamischen Weiterentwicklng zu berücksichtigen. Die Schöpfungen lassen sich nicht in einem statischen Zustand fixieren, entweder entwickeln sie sich auf ungeahnte Art weiter - oder sie gehen unter. Dieselbe Flexibilität, die Lem in der Entwicklung des Individuums fordert, gilt auch für eine ontologische Entwicklung.
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Peter Kurtz weist zu Recht darauf hin, daß es sich der Form nach eher um eine Erzählung als um einen Roman handelt (vgl.: Kurtz 1992, S. 50).
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“A Canticle for Leibowitz” ist ein Kataklysmusroman:
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