Im Informationszeitalter
Firewalls sowie andere ähnliche Verschlüsselungsbarrieren schützen, die notabene schließlich durchbrochen werden können, denn es ist immer sehr schwierig, eine hundertprozentige Sicherheit zu erreichen. Was ein Mensch als ein vollkommenes Schloß oder als vollkommene Kodierung konzipiert, wird von einem anderen so oder anders überlistet.
Man weiß dagegen nicht (schon drittens), auf welche Weise man auf den Netzwegen den Wissenschaftlern, die nach Informationen der durch Tausende von anderen Menschen in der Welt bearbeitenden Themen verlangen, “Dämme” einbauen soll. Im Bereich der populären Themen wie, sagen wir, AIDS oder energetische, ökologische und last but not least medizinische Aspekte der Atomenergie ist bereits eine Überschwemmung, eine echte Informationsflut entstanden. Daß sich die Sorgen eines konkreten Forschers, eines Verfassers von wissenschaftlichen Arbeiten, nicht aus den mangelnden Kenntnissen der Weltliteratur ergeben, sondern umgekehrt aus dem Überfluß, mit dem ihn ein richtig in das Netz des Internets gerichteter Computer zu überschütten kann, beseitigt das Problem wohl nicht. Zu wenig zu wissen, ist genauso schlecht, wie “zu viel” zu wissen. Vor
allem einfach deswegen, weil man die
Informationsleistungsfähigkeit der Netzkanäle
beispielsweise mit Glasfaserkabeln vergrößern kann, während unsere menschliche Leistungsfähigkeit noch immer die gleiche wie ungefähr vor 100 000 Jahren ist, als unsere Spezies im Verlauf der Millionen Jahre währenden Anthropogenese entstanden ist. Mit einem Wort, auf dem Entwicklungswege des Netzes treffen wir bereits auf nur teilweise vorhersehbare Hindernisse und stolpern über sie.
Hindernisse, die sich vielleicht in naher Zukunft ergeben werden, sind hingegen nicht leicht zu prognostizieren. Ich will an dieser Stelle nichts über eine eigentlich triviale Frage sagen, da durchaus nicht alle bedeutsamen Veröffentlichungen schnell in die Computerspeicher, die am Netz hängen, eingeführt werden und so die Ergebnisse der Forschungen, die für ein gegebenes Problem (z.B. AIDS) von lebenswichtiger Bedeutung sind, der Allgemeinheit nicht zugänglich sind. Wegen des Netzes existieren sie nur für bestimmte Spezialisten.
Das Böse der Information
In dem ganzen, bislang lediglich angeschnittenen Komplex von Fragen, die sich im und um das Netz herum ausbreiten, ließ ich einen besonderen, leider bereits beträchtlich entwickelt Bereich außer acht, über den ich in der Vergangenheit nichts geschrieben habe, als ich mich des öfteren mit den Proben der prognostizierenden Erkundung der zukünftigen menschlichen Errungenschaften beschäftigt habe. Meine Blindheit in dem Bereich, über den ich jetzt ein paar Worte sagen will, wurde sicherlich von meinem übermäßigen, im Widerspruch mit der menschlichen Natur stehenden Rationalismus verursacht. Ich denke dabei an die merkwürdige Befriedigung, die aus Handlungen entsteht, deren Zweck eine uneigennützige Destruktion, also das Böse ist, das dem Verbrecher keinen, nicht einmal den kleinsten materiellen Nutzen bringt. Vielleicht ist gerade für diejenigen, die nichts Positives zu schaffen verstehen, das Zerstören ein Ersatz des Schaffens.
Dieses Phänomen war in der alten Geschichte immer vorhanden, in der elektronischen Epoche hat es sich jedoch in neuen Gestalten und mit neuer Wirksamkeit gezeigt, beispielsweise in Form von Computerviren, die außer der Beschädigung von Programmen zu nichts dienen (ich meine hier nicht solche Dietrichviren, aus denen ein Hacker irgendeinen, z.B. finanziellen, Vorteil ziehen kann). Es ist anzunehmen, daß gerade der Cyberspace nach dem, was BEREITS geschieht, ein Bereich der zerstörerischen Spiele und nicht nur der unschuldigen vom Typ eines “Herumkasperns” wird. Es ist offensichtlich angenehm, Menschen (nicht nur Frauen) mit frechen, beleidigenden Informationen uneigennützig zu überschütten (ein “Interesse” hat offenbar der elektronische Sadist). Die Schwierigkeiten bei der Identifizierung der Täter vergrößern das Ausmaß dieses widerwärtigen Treibens. Die uns bereits bekannten falsche Alarme über angeblich an öffentlichen Stellen gelegten Bomben erhalten jetzt eine neue Erweiterung. Ähnliche Unannehmlichkeiten verschiedenster Art warten bereits “in den Windeln”. Aber jedes Aufsehen, das dadurch in den Massenmedien (im Rundfunk oder Fernsehen) ausgelöst wird, wird auch zur quasiepidemieartigen Ausbreitung
Weitere Kostenlose Bücher