Im Informationszeitalter
Schlägen nicht vernichtet werden konnte. Der Gegner war selbstverständlich die Sowjetunion. Auch wenn es nicht zur militärisch und strategisch ausgelösten Geburt gekommen wäre, wäre das Internet unvermeidlich trotzdem entstanden, da es bereits seit langer Zeit klar war, daß kein Computer für sich allein, auch nicht der größte, in seinem Speicher alles das einzuschließen vermag, was die Menschheit als Information in allen ihren Varianten sammelt. Es begann also mit dem Fernsprechverkehr, mit Modems, mit Verbindungen, die die Universitäten oder andere Forschungsstellen vernetzen. Gegenwärtig scheinen
jedoch den großen Unternehmen die Konturen der erst entstehenden weltweiten Infobahnen, des Information Highway, besonders einträglich zu sein.
Gleichzeitig beginnt das künftige Jahrhundert als “das Jahrhundert der Information” zu erscheinen, und ebenso sind sowohl die riesigen Vorteile als auch die großen Gefahren immer klarer zu erkennen, die dank dem oder um diesen globalen “Kurzschluß” der universellen Verbindungen aller mit allen anderen herum entstehen. Man kann bereits über die “virtuellen Bibliotheken”, über die “virtuellen Heilanstalten”, über den Cyberspace lesen, die dem Vergnügen ebenso dienen wie den Wissenschaftlern und den Studenten, und schließlich auch jenen “Reisenden”, die gern, ohne das Heim zu verlassen, den amerikanischen Nationalpark Yellowstone, die Wüste Gobi oder die ägyptischen Pyramiden besichtigen würden.
Mit einem Wort, die Schlüsselrolle spielt in jeder der Computerschnittstellen das INFORMATION RETRIEVAL. Als das Finden eines möglichst sicheren, leistungsfähigen und schnellen Weges zu der Information, die von JEMANDEM gesucht wird, hat es mindestens zwei Gesichter. Eine aus wirtschaftlichen, wissenschaftlichen oder anderen Gründen erforderliche Information sucht sowohl derjenige, dem sie legal und rechtschaffen dienen wird, als auch derjenige, der sich in das Innere der Netze einschleichen will, um abzuhören, zu spionieren, einer Information habhaft zu werden, um, mit einem Wort, eine moderne Variante des Verbrechers zu werden, der computer crime praktiziert. Dem von Jahr zu Jahr mit einer exponentiellen Geschwindigkeit wachsenden Internet (man sagt, daß die heutzutage im Netz zugängliche Information bereits das Volumen von 2300 Bänden der Großen Britischen Enzyklopädie überschritten hat), hat man eine Literatur gewidmet, die so schnell wie es selbst wächst, und die man auch selbstverständlich dank dem Netz kennenlernen und lesen kann. Nur nebenbei sei gesagt, daß uns jetzt am meisten geeignete polnische Entsprechungen der Begriffe fehlen, die in den USA für die vielen Innovationen geschmiedet wurden - für rechtmäßige und rechtswidrige Handlungen, für Methoden “der Attacke”, die zu den durch den Computercodes, Paßworte oder Losungen geschützten “Informationsschätzen” zum Beispiel der Banken oder Unternehmen vordringt, und für Methoden der Verteidigung, die zu Informationsfiltern werden. Beides verheddert sich stark in diese offensichtliche und elementare Tatsache, daß weder die “Knoten” des Netzes, das heißt die Computer, von denen es bereits nicht nur Hunderttausende, sondern Millionen gibt, noch die “Netzaugen”, also ihre Verbindungen, nichts verstehen, obwohl sie potentiell “alles wissen”.
Man kann also das Netz (das existierende Internet oder das, was aus dem Internet als einem Keim entstehen soll) nicht als einen globalen Weisen, einen Zauberer und einen Wünsche erfüllenden Flaschengeist betrachten. Dieser scheinbare Flaschengeist “weiß” zwar alles, aber weil er nichts von seinem Inhalt versteht, muß den Netzbenutzern das Finden beispielsweise von Wissens- oder Unterhaltungsangeboten auf eine schlaue Weise erleichtert werden. Es ist wahrscheinlich ziemlich klar, daß zusammen mit der Zunahme der Benutzer, der Orte vom Typ “interaktiver Videotechniken” oder virtueller Bibliotheken und schließlich der eigentlichen “Generatoren der innovativen Information”, das heißt einfach der kreativen Menschen in jeder beliebigen Sphäre und auf jedem Gebiet - der Kunst oder Wissenschaft, oder der Unterhaltung -, gleichzeitig auch die Zahl der Wege wächst, auf welchen die
Suchinformation reist, um die gesuchte Information zu finden.
Ignorantik, Insperten und Labyronthologie
In den Jahren 1972-1979 schrieb ich den Roman Lokaltermin , und ich finde in ihm, nicht ohne mich zu amüsieren,
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