Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Keller

Im Keller

Titel: Im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Lempke
Vom Netzwerk:
Kabäuschen da hinter der Tür gesehen hab, bin ich ganz schnell abgehauen!“
    „Na, dann wollen wir das , Kabäuschen‘ mal inspizieren“, ordnete Arthur an und nahm den angerosteten Schlüssel, der an einer angerosteten, langen Kette befestigt war, vom Haken neben der Tür.
    „Atmet nicht zu tief ein “, warnte Benno. „Vielleicht haben sich giftige Gase da drinnen gebildet, wir wissen ja nicht, wie lange nicht gelüftet wurde.“
    Arthur drückte auf die Klinke, aber die Tür war abgeschlossen, also trat der Schlüssel in Akt ion, was nicht ohne Knirschen und Ruckeln ging. Wieder drückte Arthur die Klinke herunter, hielt die Luft an, zog die Tür auf und ging vorsichtshalber ein paar Schritte zurück.
    Dann atmete er vorsichtig weiter, und ein extrem muffiger, schimmliger Geruch erreichte seine Nase. Echt ekelhaft, aber vermutlich nur gefährlich für Leute mit Schimmelpilzallergie. Zu denen gehörte er nicht, denn vor Jahren hatte er sich auf diverse Allergen e testen lassen.
    Arthur trat in die Tür und leuchtete in den dunklen Raum hinein. Zumindest auf den er sten Blick gab es hier keine weiteren Leichen.
    Dafür wanderte der Lichtstrahl über ein Holzbett, das gerade so in das Zimmerchen hinei npasste, darauf Tücher und Decken, die schwarz waren vor Schimmel, an den Wänden, die aus horizontal verlegten Bohlen bestanden, ein paar schimmelige Tücher in ehemals knalligen Farben sowie ein paar feuchte, gewellte Poster von damaligen Pop-Größen. Auf dem Holzboden ein schmutziger, grasgrüner Flokati, neben dem Bett eine flache Kommode mit mehreren Schubladen, darauf das einzig richtig gut erhaltene Teil: eine orangefarbene Stehlampe aus Plastik, die vermutlich noch nicht verrottet sein würde, wenn die Menschheit längst ausgestorben war.
    Arthur wandte sich an Claudia. „Und du meinst, hier hat sich dein Cousin mit diversen D amen vergnügt?“
    In ihren Augen, die hier unten sehr dunkelblau w irkten, blitzte es kurz auf: „Ich nehme es an - ich war nicht dabei!“
    „Ok ... vielleicht finden wir da drin das, was der Einbrecher gesucht hat“ , spekulierte Benno.
    „Welcher Einbrecher?“ , fragte Claudia prompt.
    Arthur kam Benno zuvor. „Ich finde, wir sollten Frau Schmitz nicht mit noch mehr Einzelhe iten beunruhigen.“
    „So schnell bin ich nicht zu beunruhigen! Aber ich versteh schon … ich soll jetzt gehen. Also dann bis später mal.“ Claudia wandte sich ab und verließ den Kellerraum.
    Arthur stiefelte hinter ihr her, trotz des blöden Grinsens von Benno. Auf der Treppe nach oben holte er sie ein, legte einen Arm um ihre Hüfte und versuchte sie an sich zu drücken.
    Ein kurzer Widerstand, dann blieb sie stehen, schlang ihre Arme um seinen Hals, küsste ihn und flüsterte: „Ich bin nicht der Typ, der Männer unter Druck setzt ... ich ... ich hatte nur Angst, dass du nach dem Wochenende nichts mehr von mir wissen willst.“
    „Ach so, das alte Vorurteil: Männer wollen Frauen nur ins Bett kriegen.“
    „Das kein altes Vorurteil, das ist eine alte Wahrheit!“, protestierte sie.
    „Wer redet da? Du oder deine Mutter?“
    „Was weißt du denn von meiner Mutter!“
    „Du wirst lachen, ich hab auch eine.“
    Claudia lachte tatsächlich. „Und die hat dich vor ,bösen‘ Frauen gewarnt, die nur an dein Geld wollen?“
    „So ähnlich. Ich hoffe nur, du redest deinen Kindern nicht auch solches Zeug ein.“ Von oben näherten sich Stimmen, und Arthur ließ Claudia auf der Stelle los.
    „Können wir uns vielleicht heute Abend weiter darüber unterhalten?“, hauchte Claudia ihm ins Ohr und strich ihm schnell und unauffällig über den Hintern.
    „Gern, um neun bei mir?“
    „Ich hab Spätdienst. Sagen wir 22.30 Uhr?“
    „Alles klar.“
    „Wie geht’s deinen Verletzungen?“, fragte Claudia im strengen Krankenschwesternton, während sich zwei weiß gekleidete Kollegen auf der Treppe an ihnen vorbeischoben.
    Gut, dass sie danach fragte. „Ich hatte ziemliche Schmerzen gestern Abend, besonders an der Schnittwunde, deswegen hab ich ja auch Tabletten genommen und den Telefonstecker rau sgezogen.“
    „Ich dachte, dass hättest du getan, weil du deinen Freiraum brauchst.“
    „Ja, deswegen auch.“ Herrgott noch mal, jetzt drehte sich auch noch einer der Kollegen um und guckte neugierig! „Können wir das woanders diskutieren?“
    Claudia hakte sich bei ihm unter und dirigierte ihn nach draußen, wo sie sich der Overalls entledigten und sich in Arthurs Wagen setzten.
    Claudia

Weitere Kostenlose Bücher