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Im Kinderzimmer

Im Kinderzimmer

Titel: Im Kinderzimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances Fyfield
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wirst du doch erzählt haben, was er verpaßt hat.«
    Er versank noch tiefer im altersschwachen Plüsch des Sofas. »War ja nicht lang. Gar nicht lang. Nur ein paar Minuten, ein ganz paar…
    drei Würfe.«
    »Nur drei Würfe. Lüg mich nicht an.«
    »Nur ein paar Minuten«, versicherte er. »Und nicht mal besonders aufregend…«, fügte er hinzu.
    Sie ließ sich wieder zurückfallen. Das letzte konnte man ihm jedenfalls glauben.
    »Also gut. Ein paar Minuten? Lang genug, daß er die Treppen rauf und wieder runterspazieren konnte. Er hätte dich umbringen können.
    Oder eine Bombe aufs Klo legen.«
    »Warum sollte er?«
    »Ach, weiß ich doch nicht. Keine Ahnung. Aber er hätte was mitgehen lassen können.«
    Harrison war jetzt sauer, so sauer, wie er überhaupt werden konnte
    – also nicht gerade furchterregend –, denn er hatte sich längst ange-194
    wöhnt, sich mit anderem abzulenken, ehe es überhaupt so weit kommen konnte. »Und wenn schon! Was mitgehen lassen? Quatsch! Hab kontrolliert.«
    »Wenn der irgend etwas gestohlen hat, mein Lieber, dann fliegen wir hochkant raus. Und ich weiß ja nicht, wie’s dir geht, aber mir gefällt es hier. Und ich mag sogar sie, wirklich. Aber wenn du glaubst, daß sie einen solchen Schlendrian durchgehen läßt und daß jemand hier einfach hereinspazieren darf in ihr verdammtes Haus, während du die Treppen wischst, dann hast du dich geschnitten.
    Sie…«, sagte sie und machte eine Kopfbewegung zur Zimmerdecke hin, durch die gedämpft Schritte hallten, »…interessiert sich einen feuchten Kehricht für die Treppe. Aber bei Wertsachen ist das ganz was anderes. Auch in ihrem derzeitigen Zustand.«
    Harrison lehnte sich noch weiter zurück. Die dramatische Erken-nungsmelodie der Seifenoper setzte ein, und Mrs. Harrisons Augen wanderten zum Bildschirm, wurden glasig, blickten ihn nicht mehr vorwurfsvoll an.
    »Na ja«, meinte sie gelassen, »wenn tatsächlich was fehlen sollte, finden wir schon eine andere Erklärung dafür. Wie es weggekommen ist, meine ich, was immer es ist. Oder war. Red du morgen früh mal mit Mark. Nicht einzusehen, weshalb er seine Mutter mit irgendwelchen Geschichten über irgendwelche blöden Bettler belästigen sollte.
    Klar?«
    »Klar«, bestätigte Harrison. Die Augen fielen ihm allmählich zu.
    »Wir hatten heute Besuch genug, ohne auch noch Penner erwähnen zu müssen, kapiert?« Sie ließ noch nicht ganz locker.
    »Kapiert.« Er nickte ein.

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    »Ein steifer Schwanz kennt kein Gewissen…«, wer hat denn das gleich wieder gesagt? Weiß ich nicht und ist mir auch egal, sicher einer von Daddys Kumpeln bei der Marine, aber trotzdem, sehr komisch, haha! Daddy kannte noch so einen Spruch; irgend etwas über jemanden, der gründlich was verbockt hat. Wie ging der noch?
    »Diesmal hat der Kerl seinen Schwanz aber ganz schön in den Pudding gesetzt.« Der gefällt mir auch gut, wirklich. Tja, da kann man mal sehen: Daddys Schatz an schmutzigen Wörtern liegt der sitzen-gelassenen Tochter plötzlich wieder auf der Zunge, hochge-schwemmt wie modriger Bodenschlamm. Was soll’s, beide Sprüche passen hervorragend auf den lieben Sebastian, der zweifellos das Glied des Anstoßes gründlich in die Grütze versenkt hat. Sollte am Strand flitzen gehen, sie würden alle vor Bewunderung in Ohnmacht fallen. Mutter hat ja immer schon gesagt, ich hätte ihn nie heiraten sollen. Ach, da fällt mir noch einer ein: »Das Gewissen, das nicht in Alkohol löslich wäre, muß erst noch erfunden werden.« Lösen Sie also folgendes Rätsel: Was ist das, was ein steifer Schwanz nicht kennt und was in Alkohol löslich ist? Wär das nicht eine Preisfrage für eine Familien-Quizsendung? Apropos Alkohol; ich glaube, ich genehmige mir noch einen. Einen ordentlichen, ohne Eis.
    Harrison hat mich schief angeguckt, als ich ihn neulich nach der Arbeit in die Spirituosenhandlung geschickt habe. Der alte Trottel soll seine Ansichten für sich behalten. Was glaubt er denn, was ich damit mache? Drin baden? Ein Gläschen in Ehren, kann niemand verwehren, besonders unter solchen Umständen. Nicht, daß ich sonderlich besorgt wäre, weit gefehlt. Schließlich kein Weltuntergang, ich habe alles vollkommen im Griff. Bin nicht umsonst eine Pearson.
    Zähes Pack. Wer sich durch ein paar Kriege gekämpft hat und mit Plünderungen und Vergewaltigungen nicht zimperlich war, für den ist doch ein schief hängender Haussegen kaum mehr als ein lokal begrenzter Krisenherd. Wenn man sich erst an

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