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Im Land der Feuerblume: Roman

Im Land der Feuerblume: Roman

Titel: Im Land der Feuerblume: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Federico
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fast über Resas Beine, konnte sich schließlich doch noch aufrecht halten – und genügend Platz für andere Paare lassen.
    Leise trat Lukas zu Elisa und legte vorsichtig seine Hand auf die ihre.
    »Möchtest du auch tanzen?«
    Elisa zuckte unsicher mit den Schultern. Sie war froh, einmal still sitzen zu können, und sie sträubte sich gegen die Vorstellung, so ungelenk über die Dielen zu stolpern wie Poldi und Resa. Schließlich ließ sie sich nicht nur von Lukas’ scheuem Lächeln verführen, sondern auch von dem ihres Vaters, der ungewohnt gut gelaunt schien und ihr zunickte.
    »Also gut«, willigte sie ein, erleichtert, Richard so zu sehen.
    Lukas’ Schritte gerieten nicht so schwankend wie die seines Bruders, aber auch er verstand es nicht, seine Tanzpartnerin richtig zu führen.
    »Ich weiß, ich kann es nicht gut«, gab er nach einer Weile grinsend zu, »aber ich mache das Beste draus.«
    Elisa lachte auf. »So ist das Leben hier. Es gibt nicht viel, um etwas daraus zu machen, aber aus dem wenigen versuchen wir, das Beste zu schaffen.«
    Fast stießen sie mit Poldi zusammen, sein Gesicht war gerötet. Wahrscheinlich würde ihm morgen der Kopf vor Schmerzen platzen. Barbara versuchte, auch ihren Mann zum Tanzen zu bewegen, doch Taddäus schüttelte entschieden den Kopf.
    Nicht minder hartnäckig weigerte sich Fritz, als Lenerl ihn zur Tanzfläche ziehen wollte, und das Mädchen gab rasch auf – gar nicht so unglücklich, wie Elisa schien.
    »Ich finde übrigens nicht, dass wir so wenig haben«, sagte Lukas. »Immerhin haben wir jetzt alle ein Dach über dem Kopf. Und der Hunger ist nicht mehr so schlimm …«
    Elisa lachte wieder. »Weil wir uns an unsere leeren Mägen gewöhnt haben oder weil wir mittlerweile mehr zu essen haben?«
    Lukas zuckte mit den Schultern. Schweigend tanzten sie weiter, die Luft wurde heiß und stickig.
    Poldi bewies nicht lange seine Ausdauer, sondern ließ nach einer Weile Resa einfach los, um sich wieder Apfelwein nachschenken zu lassen. An Resas und Poldis statt hatte ein anderes Paar die Tanzfläche betreten. Elisa hatte Viktor und Greta nicht kommen sehen, doch offenbar wollten sich auch die beiden, die am zurückgezogensten lebten, ein Fest wie dieses nicht entgehen lassen. Viktors Gesicht war spitz und schmal wie immer, seine Haut jedoch gegerbt und viel dunkler als früher. Nur Greta war blass wie eh und je, obwohl Elisa sich nicht erklären konnte, wie sie sich vor der Sonne schützte. Zumindest ihre Haare waren nicht strähnig und dünn wie sonst, sondern zu zwei festen Zöpfen gebunden. Offenbar hatte ihr Christl dabei geholfen, die wiederum nicht ganz selbstlos gehandelt hatte, sondern sich Greta vielmehr als Verbündete erkoren – und gut daran getan – hatte. Nur widerstrebend war Viktor ihr nämlich zur Tanzfläche gefolgt, nachdem Christl ihn beharrlich dorthin gezerrt hatte, und wollte schon nach ein, zwei Drehungen wieder fliehen. Doch plötzlich stand Greta neben ihrem Bruder, nahm ihn an der einen Hand, während Christl die andere gepackt hielt, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als sich im Rhythmus der Harmonika mal in die eine und mal in die andere Richtung zu wiegen. Ein trotziger und irgendwie verzagter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, aber der Übermacht der beiden Frauen konnte er sich nicht entziehen, und Christl lachte triumphierend auf.
    Elisa blickte unauffällig zu Christine. Was diese wohl davon hielt, dass ihre Tochter ausgerechnet dem spröden Viktor Mielhahn schöne Augen machte? Aber nicht diese schüttelte den Kopf über das absonderliche Paar, das eine Dritte zum Tanzen brauchte, sondern Jule.
    »Elisa«, setzte Lukas unwillkürlich an, »ich wollte schon eine Weile mit dir über etwas reden …«
    Er fuhr nicht fort.
    »Ja?«, fragte sie.
    »Ich wollte dich etwas fragen …«
    Wieder sprach er nicht zu Ende.
    »Ja?«, fragte sie wieder.
    »Es ist so …«
    Diesmal entging ihr nicht, dass seine Stimme vor Aufregung bebte, doch ehe er den Mut fasste, es ihr endlich zu sagen, stellte Poldi energisch seinen Weinkrug ab. Nicht nur Elisa und Lukas zuckten ob des Knalls zusammen; alle hoben den Kopf.
    »Hab ich euch etwa erschreckt?« Ein Kichern entfuhr Poldis Mund, schrill und unnatürlich.
    Verwirrt ließ Andreas die Harmonika sinken. Unwillkürlich trat Elisa von Lukas zurück, als die Musik erstarb. Nur Christl wollte nicht von Viktor ablassen, sondern drehte sich selbst dann noch weiter, als Poldi auf die Tanzfläche

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