Im Land der tausend Sonnen
Gegend. Wir wollen alles sehen, und nicht nur vom Deck eines Schiffes aus.«
»Das dauert dann aber ein paar Tage länger«, sagte Billy. »Und wir werden lange und schnell reiten müssen. Es gibt hier keine Wege, nur Trampelpfade von den Schwarzen.«
»Aber wir wollen der Küste folgen.«
»Sie beult sich hier aus wie ein Bauch. Dieser Weg ist jetzt schon länger als der über Childers. Am besten kürzen wir hier ab.«
Zwar war Jakob tief in Gedanken versunken, aber das hatte er doch gehört.
Er riss den Kopf hoch.
»Billy! Hast du gesagt, dieser Weg ist länger als der, den wir gekommen sind?«
Billy grinste. »Nimm meinen Weg, dann ist er zwei Tage lang, vielleicht ein bisschen mehr. Nimm seinen Weg, dann brauchst du sieben oder zehn Tage, und ihr habt ja nicht genug zu essen.«
»Was? Ich dachte, dieser Weg wäre kürzer.«
Quinlan sah ihn befremdet an. »Hast du denn nie eine Karte von dieser Küste gesehen?«
»Natürlich nicht!« Jakob war verzweifelt. »Ich kann nicht so viel Zeit verschwenden. Ich muss nach Hause.«
»Ach, du verschwendest doch keine Zeit, denn es heißt, diese Küste, die dem herrlichen Strand rund um die Bucht folgt, wäre landschaftlich sehr schön. Gottes gelobtes Land. Hör zu, wir schließen einen Kompromiss. Von hier an nehmen wir Billys Weg, wenn der uns direkt zu Hervey's Bay führt, und dann sind wir schon auf dem Heimweg.«
Jakob schaute zurück. Bis hierher hatte er einen halben Tag vergeudet. Die Rückkehr zur Route über Childers würde noch einen halben Tag kosten, und dann wäre er auf dem rechten Weg.
»Wie lange brauchen wir von hier aus, Billy, wenn wir weiterreiten? Ganz genau?«
»Hängt vom Fluss ab. Vielleicht zwei, drei Tage.«
»Gott behüte uns! Von welchem Fluss? Dem Burnett? Das ist unser Fluss.«
»Nein. Vorher gibt es noch einen Fluss.«
Jakob sah Quinlan an. »Wie überquerst du einen Fluss, wenn du kein Boot hast?«
»Keine Ahnung. Ich schätze, wir sollten hier am Fluss unser Lager aufschlagen. Ein bisschen angeln fürs Abendbrot und am Morgen dann umkehren, wenn es auch eine Schande ist. Und du willst wirklich nicht noch ein bisschen weiter reiten und dann im Meer schwimmen?«
»Nein!«, antwortete Jakob nachdrücklich.
Es störte Jefferson Philps nicht sonderlich, dass Hobday ihn jenes kleinen »Irrtums« überführt hatte, da er die Versicherung des Anwalts hatte, dass sein Brief an Dixon mit seinem juristischen Rat nicht an die Öffentlichkeit gelangen würde. Das war Hobdays schwache Stelle. Nachdem er sein Wort gegeben hatte, würde Arthur nicht davon zurücktreten, darauf hätte Philps hundert zu eins gewettet. Blieb also nur J. B. Dixon, der gewarnt werden sollte, dass der Deutsche sich nicht hatte bluffen lassen. Und dass er wegen widerrechtlichen Betretens belangt werden könnte, falls er oder seine Männer sich ohne Erlaubnis auf Meissners Land aufhielten. Was er J. B. im Grunde nicht erst zu erklären brauchte. Er griff nach Papier und Bleistift und entwarf ein Telegramm an J. B., das den Angestellten vom Telegrafenamt und ihren neugierigen Freunden in Bundaberg weder zu viel noch zu wenig verraten sollte. Nach einer halben Stunde des Durchstreichens und Radierens und unter Beachtung der entstehenden Kosten war sein Telegramm fertig und dem Angestellten übergeben, der es zum Telegrafenamt bringen sollte. Es lautete:
Hinsichtlich Anspruch auf Holz zweier nicht-britischer Pächter verweise ich dringend und mit Bedauern darauf, dass Pächter heutzutage Recht darauf haben.
Philps
Der Telegrafenbeamte in Bundaberg fand das Schreiben uninteressant, uninteressanter als das meiste, was ihm vorgelegt wurde, aber es war an J. B. Dixon adressiert, und das bedeutete Geld. Gewöhnlich wurden Telegramme an abgelegene Lager, Farmen und Stationen mit dem Postwagen zugestellt, der manchmal Wochen dafür brauchte. Das galt jedoch nicht für Telegramme, die an J. B. Dixon adressiert waren. Er erhielt seine Telegramme von Expressreitern, die bei der Ablieferung ein Pfund erhielten. Ein ganzes Pfund, das sich der Telegrafenbeamte und der von ihm gewählte Reiter teilten.
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