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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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genommen hättest. Ganz einfach, Jakob. Wir folgen dem Fluss bis zur Küste, das ist bei Hervey's Bay. Dann halten wir uns in nördliche Richtung und folgen der Küste bis zur Mündung des Burnett River. Dem folgen wir landeinwärts, und ehe du dich's versiehst, sind wir zu Hause. Stimmt doch, oder, Billy?«
            »Stimmt schon«, bestätigte Billy.
            Der Vorschlag erschien Jakob großartig. Seine Mission in Maryborough hatte er erfolgreich abgeschlossen, und gleichzeitig bot sich ihm auch noch die Gelegenheit, die Gegend ein wenig besser kennen zu lernen. Er blickte zurück auf das Blau der Berge, als sie die Pferde auf eine Straße längs des Mary River lenkten, und dachte daran, dass Davey von diesen Bergen gesprochen hatte.
            »Stimmt es, dass es da oben Gold gibt?«, fragte er Mike.
            »Eimerweise, mein Freund. Dort will ich mir den Zaster zur Finanzierung meiner Zuckerrohrplantage holen.«
            »Und warum reitest du jetzt heim?« Er sagte heim, weil ihm ein besseres Wort nicht einfiel, doch Quinlans Land war eben nichts als Land. Es gab kein Haus, weit und breit nichts zu sehen außer Gestrüpp, das inzwischen fast vom hohen Gras überragt wurde, und jede Menge Baumstümpfe die Überreste wertvoller Bäume, die die Dixons gestohlen hatten.
            »Ich muss, Kumpel. Die verdammten Inspektoren lassen einen Gefängnisaufenthalt nicht als Entschuldigung gelten. Du weißt selbst, was in diesen Pachtverträgen steht. Wir müssen Fortschritte auf unserem Land belegen, Häuser und Zäune und so weiter, sonst schmeißen sie uns raus. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, auch nur einen Quadratmeter zu roden. Ich muss endlich anfangen.«
            »Wird das Abholzen als Fortschritt anerkannt?«
            »Nein. Es geht ja eben darum, Spekulanten fern zu halten. Verstehst du, die Regierung will das Land bevölkern. Da können sie nicht zulassen, dass Klugscheißer billige Pachtverträge kriegen und auf dem Land sitzen, bis sie ein gutes Angebot bekommen. Dann lösen sie nämlich die Pachtsumme ab, verkaufen das Land mit Gewinn und machen sich aus dem Staub. So werden Jahre vergeudet, ohne die Landwirtschaft voranzutreiben. Ich muss nicht nur Fortschritte nachweisen können, ich muss auch beweisen, dass ich auf meinem Land lebe. Also baue ich am besten wohl zuerst ein Haus, was meinst du?«
            »Ist vermutlich richtig.«
            »Na ja, es wäre doch sinnlos, Weiden einzuzäunen, wenn ich kein Vieh dafür habe.«
            »Stimmt.«
            »Hey, Billy! Hast du nicht Lust, für mich zu arbeiten?«
            »Ich bin Viehtreiber.« Billy grinste. »Du hast kein Vieh.«
            »Ich sehe hier aber auch kein Vieh. Wie kommt's, dass du Jakob durch die Gegend führst?«
            »Tibbaling hat mich geschickt.«
            Mike lehnte sich zurück und zügelte sein Pferd. »Oho! Du bewegst dich ja in der vornehmsten Gesellschaft, Jakob. Tibbaling, schau an. Wie bist du mit ihm verwandt, Billy?«
            »Er ist der Vater meines Vaters.«
            »So. Dann bezahle ich dich natürlich, wenn du für mich arbeitest. Anfangs muss ich dir den Lohn schuldig bleiben, aber ich geb's dir schriftlich, wenn du mir beim Hausbau hilfst.«
            »Dein Versprechen reicht.«
             
            Jakob sollte bald herausfinden, dass ein Ritt mit Mike Quinlan niemals langweilig war. Er war ein Mann voller Enthusiasmus und Überraschungen, von denen nicht alle angenehm waren. Jakob ritt dahin und hörte mit halbem Ohr zu, wie die beiden anderen über die Größe des geplanten Hauses stritten, wobei der Ire für ein anständiges Farmhaus plädierte und sein »Geselle« darauf hinwies, dass es zu lange dauern würde, zumal ohne Bezahlung. In Gedanken war Jakob meistens bei seinem eigenen kleinen Farmhaus, das er abhängig vom Erlös aus dem Verkauf des Bauholzes würde vergrößern können. Mein Bauholz, freute er sich.
            Was sie wohl sagten, wenn sie das hörten. Er würde Les Jolly eine Nachricht schicken, sobald sie in Bundaberg waren. Und wenn er schon mal dort war, sollte er auch zur Feier des Tages ein Geschenk für Frieda kaufen.
            Bevor sie die Flussmündung erreicht hatten, schlug Billy vor, dass sie sich nach Norden wandten, doch Mike war anderer Meinung.
            »Das geht nicht, Billy. Wir erforschen die

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