Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
Vom Netzwerk:
Die Zeichnungen sind sehr gut gelungen. Ihr solltet mal ihr Buch sehen, es ist …«
            »Verbrannt«, sagte Frieda mit Verzweiflung in der Stimme. »Verbrannt, wie alles andere auch.« Sie brach in Tränen aus, und Jakob legte den Arm um ihre Schultern.
            »Nicht doch, Liebes. Nimm dich zusammen.«
            Rolf sah Lukas an. »Ich muss jetzt gehen. Les Jolly will mich sprechen.« An Frieda gewandt fuhr er fort: »Ich weiß, du bist unglücklich, weil du jetzt in der Gemeinde leben sollst, Frieda. Ihr könnt gern zu mir zurückkommen, wenn ihr möchtet. Ihr seid immer willkommen.«
            »Danke, Rolf«, sagte Jakob. »Du hast schon genug für uns getan. Wir wollen dir nicht noch länger zur Last fallen. Aber bitte lass mich wissen, wann du einen freien Sonntag hast.«
            »Bald schon, keine Sorge. Wir bauen dir ruck, zuck ein neues Haus. Und du, Lukas, schone dein Bein.«
             
            Rolf war seit einigen Stunden mit Les Jolly, seinem Boss, unterwegs und wusste nach wie vor nicht, ob es sich um eine gesellige oder geschäftliche Verabredung handelte.
            Sie waren schon unten am Anleger gewesen und hatten zugesehen, wie das Holz auf einen Küstendampfer verladen wurde, dann hielten sie sich über eine Stunde in der Sägemühle auf, wo Les Verschiedenes überprüfte und Rolf aufforderte, das gesägte Holz zu identifizieren.
            Danach gingen sie ins Büro, wo Bob, der Geschäftsführer der Sägemühle, eine Flasche Rum hervorholte. Sie tranken einen Schluck und redeten über die finanzielle Lage der Mühle, die, soweit Rolf es beurteilen konnte, einwandfrei war. Er sagte sich, dass Les wohl einfach Lust auf Gesellschaft hatte, ihm seine Sägemühle vorführen und einmal eine Arbeitspause einlegen wollte …
            »Nun, wie findest du die Mühle?«, fragte Les ihn.
            »Sehr gut«, antwortete Rolf und sammelte sich eiligst. »Ja. Sieht wirklich gut aus, auch wenn ich mich in der Materie nicht allzu gut auskenne.«
            »Wer tut das schon? Ich wusste zu Anfang auch nichts über die Holzfällerei«, Les grinste, »bis ich dann ein paar Männer mit Äxten angeheuert und über den Fluss geschickt habe.«
            »Tatsächlich?«, fragte Rolf verwundert.
            »Ja, mein Freund. Das Gleiche gilt für die Sägemühle. Dass ich der Besitzer bin, heißt noch lange nicht, dass ich auch Experte bin, verstehst du?«
            »Ja«, pflichtete Rolf ihm bei, wenngleich er keine Ahnung hatte, warum er in diese Gedankengänge eingeweiht wurde.
            »Und ich will, dass du in dieser Sägemühle arbeitest.«
            »Ich? Wieso?«
            »Weil ich, wenn Bob hier seine Sachen packt und geht, weil seine Frau nach einem Blick auf unsere Stadt das Weite gesucht hat, einen Geschäftsführer für die Sägemühle brauche. Richtig, Bob?«
            »Ja«, sagte Bob.
            »Und du lernst Rolf noch an, bevor du uns verlässt, ja?«
            »Natürlich.«
            »Wozu soll ich angelernt werden?«
            »Die verdammte Sägemühle zu leiten, Rolf. Was denn sonst? Du wirst Geschäftsführer und verdienst das Doppelte von deinem Lohn als Holzfäller.«
            »Ich?«
            »Ja. Falls du die Stelle willst.«
            »In der Sägemühle?«
            Rolf war völlig überrumpelt. Nach raschem Überlegen kam er zu dem Schluss, dass er wohl lernen konnte, eine Sägemühle zu leiten. Und den Papierkram zu bewältigen. Er war immer gut im Rechnen gewesen. Er und Rosie würden in die Stadt ziehen müssen, aber dadurch wurde die Situation in ihrem kleinen Haus entschärft. Hans und Thomas planten eigene Häuser, doch das konnte warten, und dann hätten sie Zeit für den bedeutend dringenderen Bau von Meissners Haus.
            »Nun?«, fragte Les.
            »Hm. Ja. Es ist mir eine Ehre, Sir. Wirklich eine Ehre. Ich danke Ihnen.«
            »Mach deine Arbeit gut, dann danke ich dir, mein Freund. Aber du musst dann jederzeit erreichbar sein und ziehst mit deiner Frau in das Haus des Geschäftsführers. Bob wird noch etwa eine Woche bei euch bleiben, doch danach habt ihr das Haus für euch allein. Die Miete wird dir vom Gehalt abgezogen. Ist dir das recht so?«
            »Ja«, stammelte Rolf. »Aber ja, Sir.«
            »Sag du zu mir – ich

Weitere Kostenlose Bücher