Im Land der tausend Sonnen
heiße Les.«
Als Rolf gegangen war, musste Bob seinen Boss erinnern: »Was wird aus den anderen Mietern? Den Zimmermanns?«
»Verdammt noch mal! Die hatte ich ganz vergessen. Theo hat sich in die Büsche geschlagen, und Mrs Zimmermann bringt die Miete nicht auf. Ich hatte mir das Haus wirklich als Wohnung für den Geschäftsführer gewünscht, nicht als Pension. Rolf hat viel vorzuweisen, er hat ein Recht auf Respekt …«
»Ja. Mir tut's Leid, dass ich nicht bleiben kann, Les. Ich hatte die Arbeit hier als gute, feste Anstellung betrachtet, aber du siehst ja selbst … Der Mann denkt, die Frau lenkt.«
Les lachte.
»Dann tu mir bitte einen Gefallen. Ich weiß, das ist schwer, aber sagst du Mrs Zimmermann, dass sie ausziehen muss? Dass neue Mieter einziehen? Ich will sie raus haben, bevor Rolf zurück in die Stadt kommt, damit ihm niemand einen Vorwurf machen kann. Wahrscheinlich sind sie befreundet, und ich will nicht, dass er mit ihren Problemen belastet wird. Das gäbe ein schönes Chaos, wenn ich die Zimmermanns rauswerfen müsste, nachdem Rolf und seine Frau eingezogen sind.«
»Ich mache einen glatten Schnitt«, sagte Bob. »Es ist ja nicht so, dass sie niemanden hätte, an den sie sich wenden kann. Der lutherische Pastor hat mal reingeschaut. Guter alter Bursche. Er sagt, seine Gemeinde macht sich heraus, und er will, dass ihre Kinder dorthin zurückkommen, wenn er seine Missionsschule eröffnet.«
»Na also«, stimmte Les ihm zu. »Du machst das schon, Bob.«
12. Kapitel
Was wollen Sie?« Constable Clem Colley rang nach Luft. »Was denn für eine Anzeige?«
»Wegen eines Verbrechens, würde ich sagen«, antwortete Lukas. »So würden wir es jedenfalls in unserer Heimat nennen.«
»Ja? Nun, hier ist das aber verdammt anders, mein Freund. Sie können nicht einfach so daherkommen und derartige Verdächtigungen gegen Leute erheben. Und lassen Sie sich eines sagen: schon gar nicht gegen anständige Leute wie die Dixons.«
»Ich habe nicht die Dixons gemeint«, erwiderte Lukas ruhig. »Ich habe Keith Dixon genannt. Das absichtliche Legen eines Buschfeuers ist doch wohl gesetzwidrig, nicht wahr?«
»Mag sein«, gab Colley zu.
»Und Buschfeuer, die absichtlich gelegt werden, um Land und Hab und Gut eines Nachbarn abzubrennen?«
»Hängt davon ab, was ›absichtlich‹ bedeutet. Das Abbrennen von Gras ist kein Verbrechen, Mister. Falls jemand zum Schutz seines Landes Gras abbrennt und das Feuer außer Kontrolle gerät, ist das auch kein Verbrechen, also seien Sie lieber vorsichtig. In diesem Fall haben wir es sicher mit einem so genannten Gegenfeuer zu tun. Das Land wird abgeflammt, um einem Buschfeuer keine Nahrung zu geben. So wird es wohl gewesen sein.«
»Nein, so war es nicht. Ich habe gesehen, wie er absichtlich so Feuer legte, dass der Wind es auf das Nachbarland treiben musste, und wir mussten ihm helfen. Sam, Pike und ich …«
Ihm war klar, dass Colley diese Aussage aufgreifen würde, doch es ließ sich nicht vermeiden.
Lukas war der Meinung, dass zur Aufklärung der Angelegenheit die absolute Wahrheit notwendig war. Doch, wie nicht anders erwartet, lachte Colley nur.
»Sie erzählen mir, dass sie geholfen haben, einen Brand zu legen, und gleichzeitig wollen Sie einen unbescholtenen Mann der Brandstiftung bezichtigen? Das ist nämlich der Fachausdruck. Nein, Mister, nicht mit mir. In diesem Fall schon gar nicht. Ich habe den Eindruck, dass Sie einen Groll gegen den jungen Keith hegen, weil er Sie gefeuert hat, und es ihm auf diese Weise zurückzahlen wollen.«
»Und ich habe den Eindruck, dass Sie sich weigern, Ihre Aufgaben ernst zu nehmen. Ich möchte Anzeige gegen Keith Dixon erstatten, und es ist Ihre Pflicht, sie aufzunehmen.«
»Das geht nicht einfach mündlich. Dazu müssen Sie Protokolle unterzeichnen.«
»Das verstehe ich. Schreiben Sie die notwendigen Protokolle, und legen Sie sie mir vor. Ich unterschreibe sie.«
»Nette Art, seine Dankbarkeit zu zeigen«, knurrte Colley. »Ich habe Ihnen und Ihrer Frau zu einer guten Stelle auf Clonmel verholfen, und was tun Sie? Sie beißen die Hand, die Sie füttert. Möchte wetten, dass Keith verdammt gute
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