Im Land der tausend Sonnen
hatte nur das Unabdingbare geliefert: Betten, Küchentisch und Stühle, die Badewanne, ein paar weitere Kleinigkeiten einschließlich Bettleinen, Handtüchern und Decken … und den Herd.
Das machte sie wütend. Ein Glück, dass Jakob nicht zu Hause war. Sie war überzeugt, dass er den Herd als Trostpflaster für sie gedacht hatte, als Puffer gegen den Ärger, den diese magere Lieferung ihm einbringen würde.
Davey und sein Partner bauten die Betten auf, und als sie durch das leere Speisezimmer trampelten und ihre Stiefelschritte auf dem Holzfußboden hallten, da brach Frieda schließlich zusammen. Während ihr die Tränen in die Augen stiegen, konnte sie nicht mehr anders: Sie beschwerte sich bitterlich bei Davey.
»Er hätte mir wenigstens einen Frisiertisch für das Schlafzimmer bewilligen können, und die Anrichte für diesen Raum. Er ist so leer und hässlich, ich habe nicht einmal Gardinen.«
»Aber, aber, Missus. Nicht doch. Weinen nützt doch nichts. Sie haben Schlimmeres gesehen, oder? Noch vor kurzer Zeit hatten Sie nichts außer Ihrem Zelt.«
Sie nickte, ein wenig getröstet, bis sie bemerkte, dass Davey, die Pfeife im Mundwinkel, sie angrinste.
»Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt«, sagte sie bitter.
»Gibt's wohl auch nicht, Missus. Aber es kommt mir schon ein bisschen komisch vor, dass Sie sich eine Anrichte und so weiter wünschen und gar nichts haben, was sie hineinstellen könnten.«
Frieda starrte ihn an, tief gekränkt. Wie konnte er es wagen, sie zu kritisieren? Über sie zu lachen?
»Ihr Haus ist abgebrannt, Missus«, sagte er immer noch grinsend. »Wozu die Eile? Erst das Huhn fangen, dann die Suppe kochen, sagt man, oder so ähnlich.«
Er blickte zum Fenster hinaus.
»Hier kann man nachmittags herrlich sitzen, geschützt vor der Sonne im Westen.«
Dann wandte er sich ihr wieder zu. »Wenn ich das so sagen darf, Missus … Sie sollten die Dinge nicht so ernst nehmen. Im Busch kann so viel schief gehen, wie Sie selbst schon gesehen haben, da ist es sinnlos, sich wegen Kleinigkeiten den Kopf zu zerbrechen … Ich will ja nicht sagen, dass all diese hübschen Möbel Ihnen nichts bedeuten sollen, aber dabei geht es nicht um Leben und Tod, oder? Nur eine kleine Enttäuschung, weil sie erst später kommen. Kein Grund, um zu weinen.«
»Es ist sowieso nicht mehr wichtig«, erwiderte sie. »Ich ziehe in die Stadt, wenn diese Kanaken kommen.«
»Wieso? Sind doch nette Menschen, die Kanaken. Oder halten Sie sie nicht für menschliche Wesen? Sie sollten ein paar von ihnen kennen lernen, bevor Sie so etwas tun. Also, die Kanaken und ihre Frauen … die lachen so gern. Sie nehmen das Leben nicht allzu ernst, sie arbeiten hart, haben aber auch ihren Spaß, wenn sich die Gelegenheit bietet … Moment mal. Das hätte ich ja fast vergessen! Ich habe hier einen Brief für Jakob.«
Er zwinkerte ihr zu. »Soll ich ihn auf die Anrichte legen, Madam?«, fragte er mit einer großen Geste.
»Lieber auf den Schreibtisch des Hausherrn, drüben in der Ecke«, Frieda lachte, »aber erst, wenn ich ihn abgestaubt habe.«
»Na also!«, sagte Davey erfreut. Er reichte ihr den Brief, und sie schob ihn in ihre Schürzentasche.
Als Jakob voller Neuigkeiten über ihre Fortschritte nach Hause kam, begleiteten ihn Mike und zwei Kanaken. Sie waren eher bronzefarben, nicht so metallisch schwarz wie die Aborigines, und beide waren schäbig gekleidet. Wahrscheinlich trugen sie tatsächlich abgelegte Kleidung, dachte Frieda und fragte sich, ob diese demütigende Erfahrung sie überhaupt störte.
»Das ist Henry«, sagte Jakob, »und das sein Sohn Herbert. Sie sind beide erfahrene Arbeiter, und wir können uns glücklich schätzen, sie für uns gewonnen zu haben, Frieda.« In seinem Tonfall schwang die Forderung mit, sie möge freundlich zu ihnen sein, und sie überraschte ihn, indem sie vortrat und den Männern die Hand reichte.
»Wie geht es dir?«, fragte sie Henry, der mit einem breiten Lächeln antwortete und ihr begeistert die Hand schüttelte. Herbert, ein hübscher junger Mann, wie sie feststellte, wollte nicht zurückstehen und ergriff ebenfalls ihre Hand. »Wie geht es dir,
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