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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Missus!«
            Mike Quinlan lachte.
            »Du hast dir Freunde fürs Leben geschaffen, Frieda. Sie haben nicht oft Gelegenheit, jemandem die Hand zu schütteln.«
            »Sie ist eine nette Lady, nicht wahr?«, fragte er die Männer, und beide nickten wild und fröhlich lächelnd.
            Schließlich gingen sie mit Mike ihrer Wege, und Frieda folgte Jakob in die Küche. »Ich koche Kaffee«, sagte sie. »Und hier ist ein Brief für dich. Wer ist Eduard Berger?«
            Sie sah, wie er mit offenem Mund, sprachlos auf einen Küchenstuhl sank.
            »Ich wusste nicht, dass es eine Privatangelegenheit ist«, sagte sie, obwohl es nicht ganz der Wahrheit entsprach. Als sie tagelang allein zu Hause war und der Brief auf dem Küchentisch lag, hatte die Neugier sie überwältigt. Gewöhnlich pflegte sie die Briefe ihres Mannes nicht zu öffnen, aber dann war er ja auch meistens in der Nähe …
            Mittlerweile kannte sie den Brief auswendig. Sie beobachtete Jakob, als er ihn überflog.
              Lieber Herr Meissner,
            es ist meine traurige Pflicht, Sie zu informieren, dass meine Mutter, Traudi Berger, letzte Woche verstorben ist. Sie ist in meinem Haus gestorben, und ich danke Gott, dass ich an ihren letzten Tagen bei ihr sein konnte. Sie ist nach einer schweren Lungenentzündung friedlich eingeschlafen und bat mich, Sie über ihren Tod in Kenntnis zu setzen. Sie bat mich außerdem, Sie an ihre Bitte zu erinnern. Um was für eine Bitte es sich handelt, hat sie mir nicht erzählt, und deshalb nehme ich an, dass Sie wissen, was gemeint ist.
            Gehen Sie mit Gott, mein Herr,
            Eduard Berger
     
     
     
            »Also, wer ist Traudi Berger?«, bedrängte Frieda ihn.
            »Eine Freundin. Sie war eine sehr gute Freundin«, antwortete er traurig.
            »Was wollte sie? Was war das für eine Bitte?«
            »Darüber muss ich nachdenken!« Er schob seinen Stuhl zurück und stürmte aus dem Haus. Frieda war verärgert. Habe ich nicht versucht, ihm zu helfen, indem ich freundlich zu den Kanaken war?, dachte sie verstimmt. Und mich bemüht, mich nicht wegen der ausstehenden Möbel zu beklagen? Und dafür muss ich diese Grobheit in Kauf nehmen. Diese plötzliche Geheimniskrämerei!
            »Das will ich nicht«, sagte sie laut und ging ihm nach.
            »Ich möchte meinen, du hast reichlich Zeit gehabt, darüber nachzudenken, Jakob. Und ich habe tagelang niemanden zum Reden gehabt, außer diesem großen alten Leguan, der jetzt unter der Veranda lebt. Ich wäre maßlos dankbar für ein Gespräch. Was hat sie von dir gewollt?«
            »Sie wollte, dass ich ihren Sohn nach Australien mitnehme.«
            »Dass du ihn mitnimmst? Sie hat dich schon vor unserer Abreise darum gebeten?«
            »Ja.«
            »Wann war das?«
            »Um Gottes willen, Frieda, vor unserer Abreise! Ist es so wichtig, den genauen Tag zu wissen? Ich habe ihr gesagt, dass es unmöglich ist, und mehr gab es dazu nicht zu sagen.« Er setzte sich auf die Küchentreppe und zog seine Stiefel aus. »Wie gefällt dir dein neuer Herd?«
            »Er ist wunderschön. Davey und sein Partner haben ihn aufgestellt und sogar Feuer gemacht, um sicherzugehen, dass der Abzug richtig funktioniert. Wie alt ist dieser Eduard?«
            »Ich weiß es nicht. Vielleicht einundzwanzig, zweiundzwanzig. Ich kenne ihn nicht.«
            »Du hast nicht einmal den Versuch gemacht, deiner alten Freundin diesen Gefallen zu tun?«, fragte sie, sich des Misstrauens in ihrem Tonfall wohl bewusst. »Er schreibt aus Hamburg, dort wird er dann wohl wohnen. Du musst es doch gewusst haben. Warum hast du ihn nicht an Pastor Beitz verwiesen? Der wäre ihm bei der Auswanderung behilflich gewesen. Er hätte sich über den Neuzugang gefreut …«
            »Es geht dich nichts an, Frieda. Du hast nichts mit der Sache zu tun.«
            »Ich glaube doch, sonst wäre diese Heimlichtuerei nicht nötig. Würdest du dich nicht so angegriffen fühlen. Was darf ich nicht wissen?«
            »Hör bitte auf, ja? Ich will diese Steine im Garten ausgraben, solange es noch hell ist.«
             
            Da er neu war, gab der schwere eiserne Herd in der Küche noch unangenehme Dämpfe ab, und Frieda überlegte, ob sie das

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