Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
Vom Netzwerk:
halbe Stunde später lag ein kleines
Vermögen in Münzen und Scheinen vor Lord Terence und
Jeffrey Riddleworth. Letzterer war darüber leicht aufgetaut,
auch wenn er immer noch nicht begeistert wirkte. Silkham schenkte
vergnügt Whiskey nach.
    Â»Verlieren Sie nicht das Geld für meine Schafe!«,
warnte er Gerald. »Eben haben Sie schon einen weiteren Wurf
Hunde verspielt!«
    Gerald Warden lächelte. »Wer nicht wagt, der nicht
gewinnt«, sagte er und erhöhte noch einmal den Einsatz.
»Was ist, Riddleworth, ziehen Sie mit?«
    Auch der Oberst war zwar nicht mehr nüchtern, aber von Natur
aus misstrauisch. Gerald Warden wusste, dass er ihn auf Dauer
loswerden musste – möglichst ohne dabei allzu viel Geld zu
verlieren.Als Riddleworth seinen Gewinn jetzt wirklich noch einmal
auf eine Karte setzte, schlug Gerald zu.
    Â»Black Jack, mein Freund!«, sagte er fast bedauernd,
als er das zweite Ass auf den Tisch legte.»Einmal musste meine
Pechsträhne ja enden!Auf ein Neues! Kommen Sie, Riddleworth,
holen Sie sich Ihr Geld doppelt zurück!«
    Riddleworth stand verärgert auf. »Nein, ich steige aus.
Hätte ich eben schon tun sollen. Tja, wie gewonnen, so
zerronnen. Noch mehr werfe ich Ihnen jedenfalls nicht in den Rachen.
Und du solltest auch aufhören, Schwiegervater. Dann hast du
zumindest noch einen kleinen Gewinn gemacht.«
    Â»Du redest wie meine Frau«, bemerkte Silkham, wobei
seine Stimme schon unsicher klang. »Und was heißt
›kleiner Gewinn‹? Ich hab vorhin nicht mitgezogen. Ich
hab noch all mein Geld. Und mein Glück hält an! Heute ist
überhaupt mein Glückstag, nicht, Warden? Heute hab ich mal
richtig Glück!«
    Â»Dann wünsche ich weiterhin viel Spaß«,
sagte Riddleworth eisig.
    Gerald Warden atmete auf, als er aus dem Zimmer ging. Jetzt hatte
er freie Bahn.
    Â»Dann verdoppeln Sie doch mal Ihren Gewinn, Silkham!«,
ermunterte er den Lord. »Wie viel sind das jetzt?
Fünfzehntausend insgesamt? Donnerwetter, Sie haben mich bislang
um mehr als zehntausend Pfund erleichtert! Wenn Sie das mal zwei
nehmen, haben Sie glatt noch mal den Preis für Ihre Schafe!«
    Â»Aber ... aber wenn ich verliere, ist alles weg«,
kamen dem Lord nun doch Bedenken.
    Gerald Warden zuckte die Schultern. »Das ist das Risiko.Aber
wir können es ja klein halten. Sehen Sie, ich gebe Ihnen jetzt
eine Karte und mir ebenfalls. Sie schauen drunter, ich decke auf –
und dann entscheiden Sie. Wenn Sie das Spiel nicht machen wollen,
gut.Aber ich kann natürlich auch ablehnen, nachdem ich meine
erste Karte gesehen habe!« Er lächelte.
    Silkham nahm die Karte unsicher in Empfang. Verstieß diese
Möglichkeit nicht gegen die Regeln? Ein Gentleman sollte keine
Auswege suchen und keine Risiken scheuen. Fast verstohlen warf er
dann aber trotzdem einen Blick auf die Karte.
    Eine Zehn!Abgesehen von einem Ass hätte es nicht besser sein
können.
    Gerald, der die Bank hielt, deckte seine Karte auf. Eine Dame. Die
zählte drei Punkte. Ein eher ungünstiger Start. Der
Neuseeländer runzelte die Stirn und schien zu zweifeln.
    Â»Mein Glück scheint wirklich nicht anzuhalten«,
seufzte er. »Und wie ist es bei Ihnen? Spielen wir, oder lassen
wir es?«
    Silkham war plötzlich äußerst begierig,
weiterzuspielen.
    Â»Ich hätte gern noch eine Karte!«, erklärte
er.
    Gerald Warden schaute resigniert auf seine Dame. Er schien mit
sich zu ringen, gab dann aber doch eine weitere Karte aus.
    Die Pik-Acht. Insgesamt 18 Punkte. Ob das reichte? Silkham brach
der Schweiß aus.Aber wenn er jetzt noch eine Karte nahm,
bestand die Gefahr, dass er sich überkaufte.Also Bluff. Der Lord
bemühte sich um ein ausdrucksloses Gesicht.
    Â»Ich bin fertig«, erklärte er kurz.
    Gerald deckte eine weitere Karte auf. Eine Acht. Bislang also elf
Zähler. Der Neuseeländer griff erneut zu den Karten.
    Silkham hoffte inständig auf ein Ass. Dann hätte Gerald
sich überkauft. Aber auch sonst standen die Chancen nicht
schlecht. Nur eine Acht oder eine Zehn konnten den Schaf-Baron
retten.
    Gerald zog – einen weiteren König.
    Er stieß scharf die Luft aus.
    Â»Wenn ich jetzt hellsehen könnte ...«, seufzte
er. »Aber egal, weniger als fünfzehn werden Sie nicht
haben, das kann ich mir nicht vorstellen.Also Risiko!«
    Silkham zitterte, als Gerald die letzte Karte nahm. Die

Weitere Kostenlose Bücher