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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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herrlicher Vollmond tauchte die Landschaft in silbriges Licht und leuchtete auf ihrem Pfad. Galen hatte angekündigt, daß sie in zwei Tagen nach Maryborough aufbrechen würden, mit einer tausendköpfigen Rinderherde und elf Männern, die sie trieben.
    »Sind Heath und Keegan mit dabei?« hatte sich Nola erkundigt, als sie mit ihnen zur Pferdekoppel ging. Sie fürchtete, es könne gefährlich werden.
    »Möglicherweise kämen wir auch ohne sie aus. Aber je mehr Hilfe wir haben, desto besser. Tausend Stück Vieh sind keine Kleinigkeit, und die Tiere neigen dazu, auszubrechen. Abgesehen davon kann ich es ihnen jetzt nicht mehr verbieten. Sie wären viel zu enttäuscht.«
    Nola wußte, wie recht er hatte. Von etwas anderem als dem Viehtrieb war gar nicht mehr die Rede. Die beidenJungs hatten draußen im Freien übernachtete, mit Jimmy und Jack und einigen von MacDonalds Männern und seinen beiden Söhnen, die ungefähr im gleichen Alter waren. Bestimmt waren sie schon im siebten Himmel, wie Galen meinte.
    Nola fiel auf, daß Hank merkwürdig still war. Kaum, daß er sie anschaute, als sie sich verabschiedeten. Galen seinerseits war liebevoll und zärtlich. Nola freute sich zwar, daß die Schranken zwischen ihnen endlich gefallen waren, aber was aus der Beziehung werden würde, war ungewiß. Mit der Aussicht auf ein Baby, das sie vielleicht erwartete, war plötzlich alles so unsicher geworden.

16
    N ola wurde durch Lizzie aus dem Tiefschlaf gerissen, die nahezu hysterisch schien. Sie war sich sicher höchstens ein paar Stunden geschlafen zu haben. Sie setzte sich auf, rieb sich die Augen und tastete dann vergeblich nach ihrer Armbanduhr, bevor ihr einfiel, daß sie sie schon seit einiger Zeit vermißte.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte sie schläfrig und hatte für einen Moment vergessen, daß Lizzie sie nicht verstehen konnte. Im Hintergrund sah Nola die Silhouette von Mary, die ihr Baby umklammert hielt, während ihr Tilly am Bein hing. Beide Frauen wirkten zutiefst verängstigt.
    »Dubi Deringa!« beschwor Lizzie wieder und wieder. »Dubi Deringa!«
    »Deringa?«
    Lizzie deutete durch die Balkongitter und rasselte etwas in ihrer Sprache herunter.
    Nola glaubte zu verstehen, was sie sagen wollte. »Draußen? Das muß ein Irrtum sein.« Doch trotz ihrer Schläfrigkeit hörte Nola Sandy wütend bellen. Als sie zu Bett gegangen waren, hatte er noch friedlich auf der Veranda gelegen.
    »Ich werde schon herausbekommen, was da los ist«, murmelte sie. »Ihr bleibt jedenfalls hier!« Sie gestikulierte den Frauen, bis diese begriffen hatten. Sie hockten sicheng umschlungen in eine Ecke, die dunklen Augen geweitet vor Angst.
    Shannon war wach geworden, war aber noch ganz verschlafen. »Du bleibst hier bei Tilly und den Frauen, verstanden?« mahnte Nola. »Versprich mir, das Zimmer nicht zu verlassen!«
    Das Kind nickte schläfrig und kuschelte sich wieder ins Bett, bevor es nach Tilly rief. Als Nola das Zimmer verließ, hatten sich die Frauen und Tilly hinter Shannons Bett verkrochen.
    Nola schlich die Treppe hinunter und öffnete leise die Vordertür. Helles Mondlicht ließ sie Sandys hochgestellten Schweif am hinteren Ende der Veranda erkennen; mit der Schnauze schnüffelte er hinter der Hausecke. Sein Fell war gesträubt, und er knurrte bedrohlich. Nola überlief eine Gänsehaut. Hastig zog sie sich ins Innere des Hauses zurück und eilte in Langfords Schlafzimmer. Sie war überrascht, den alten Mann am Fenster stehend vorzufinden. Das Mondlicht fiel durch die zurückgezogenen Gardinen und erhellte das Zimmer.
    Alarmiert zuckte Langford zusammen, als er jemanden hinter sich hörte.
    »Tut mir leid, Sie erschreckt zu haben«, wisperte Nola. Sie wollte nicht, daß Shannon sie hörte. »Irgendwas stimmt da nicht. Der Hund bellt, die Frauen sind fast verrückt vor Angst. Lizzie behauptet, der Hexendoktor sei hier.«
    »Mir war gerade, als hätte ich zwei Männer über das Grundstück zum Schulhaus laufen sehen«, zischte Langford. »Jetzt sehe ich nur noch einen. Der ist unterwegs zum Mannschaftshaus. Holen Sie die Gewehre.«
    Nola trat vor die Kommode und zog die Schublade auf. »Glauben Sie, daß sie recht haben? Daß Dubi Deringa gekommen ist, Mary zu holen?«
    »Aborigines tragen keine Reithosen, Stiefel oder Hüte.«
    Nola fand die Gewehre und lud rasch alle drei mit Munition. »Ich gehe ’runter und wecke Wade«, erklärte sie und nahm zwei Gewehre mit.
    »Seien Sie vorsichtig! Ich bleibe hier und beobachte, wohin sie

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