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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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ihn. »Ich bevorzuge eher das Praktische«, fügte sie hinzu. »Haben Sie etwas in der Art? Wenn nicht, wasche ich die Sachen, die Hank mir geborgt hat. Morgen früh dürften Sie trocken sein.«
    »Da sind noch ... noch Kleidungsstücke, die meiner ... meiner ...« Er brachte es nicht fertig, seine Frau zu erwähnen. Nola bereute auf der Stelle, ihn an diesen Verlust erinnert zu haben.
    »Verzeihen Sie. Ich wollte Sie nicht verletzen.«
    »Haben Sie auch nicht.« Das klang weniger wütend als traurig, was Nola verwundert registrierte.
    Sie durchquerte die Waschküche und fand draußen vor der Tür das Toilettenhäuschen. Das Mondlicht zeigte ihr in der Dunkelheit den Weg.
    Galen hielt sich in seinem Schlafzimmer auf, als er einen gellenden Schrei hörte. Hastig lief er durch die Hütte in den Anbau.
    »Was ist los?« fragte er, als Nola schwer atmend hereinkam.
    »Da ist etwas ... da draußen!« Sie zeigte in Richtung des Aborts.
    »Was denn? Eine Schlange?«
    »Nein, ich – ich glaube nicht ...«
    Als sie den Schrei hörten, kamen auch Heath und Keegan in die Waschküche gestürzt.
    »Was zum Teufel soll’s denn sein?« rief Galen ungeduldig. »Muß ich mein Gewehr holen?«
    Nola sah verwirrt drein.
    »Um Himmels willen, gehen Sie beiseite!« Galen eilte nach draußen und kam nach wenigen Sekunden wieder.
    »Soll ich dein Gewehr holen, Papa?« bot Keegan an.
    »Für einen Ochsenfrosch verschwende ich keine Kugel, mein Sohn.«
    »Einen ›Frosch‹ nennen Sie das?« erkundigte sie sich ungläubig. »In England sind Frösche kleine, harmlose Geschöpfe. Dieses Biest kann doch kein Frosch gewesen sein!«
    Galen drehte sich zu seinen Söhnen um, die verständnislos die Köpfe schüttelten. »Ich erkenne wohl noch einen Frosch im Dunkeln, Miss Grayson. Hier ist alles viel größer. Müssen wir damit rechnen, daß Sie jetzt jedesmal, wenn Sie eine Spinne, eine Schlange oder Eidechse sehen, das Haus zusammenbrüllen?«
    »Nein, natürlich nicht«, empörte sich Nola. »Ich war nur nicht darauf vorbereitet. Das ist alles.«
    Mit einem zynischen Blick, der dem seiner Söhne glich, reichte Galen ihr einen Besen. »Wenn Sie Mumm genug haben, läßt er sich damit verjagen.«
    Sekundenlang verschlug es ihr regelrecht die Sprache. »Sie sind mir ja ein schöner Gentleman, Mr. Hartford«, brummte sie schließlich, als er sich mit den Kindern zurückzog.
    Nola blieb längere Zeit in der Wanne. Trotz des wenigen Wassers, das ihr zur Verfügung stand, war es die erste richtige Erfrischung seit Tagen. Immer wieder kamen ihr Langford Reinhart und Galen Hartford in den Sinn. Irgendwie steckte mehr hinter ihrer Abneigung gegen Frauen, als sie von sich aus preisgeben wollten. Daß Frauen im Outback nichts zu suchen hatten, war doch nur ein Vorwand. Was war hier zuvor wirklich geschehen? Sie mochte nicht glauben, daß es nur die Dürrezeit war, unter der die Reinhart-Farm so schwer zu leiden hatte. Langford war merkwürdig verbittert, und Galen wirkte gleichfalls reserviert und teilnahmslos. Was war hier passiert, daß sie sich so verhielten? Sie nahm sich vor, es herauszufinden, bevor man sie zur Abreise zwang.
    Während sie badete, wurde es still in der Hütte. Offenbar hatten sich Galen und die Jungs schlafen gelegt. Als sie die Tür zur Küche aufstieß, lag alles in tiefster Finsternis, vom schwachen Widerschein der Glut im erlöschenden Kaminfeuer abgesehen. Auf dem Tisch fand sie drei verschiedene Bekleidungsstücke: ein langes Kleid, ein Nachthemd und ein Tageskostüm. Außerdem eine Kerze.
    Shannon schlief schon in seinem kleinen Bettchen am anderen Ende des Schlafzimmers. Nola zog das Bett näher an ihr eigenes heran, für den Fall, daß der Kleine in der Nacht wach wurde. Wenig später spürte sie Shannon neben sich in ihr Bett kriechen. Er fühlte sich eiskalt an,obwohl die Nacht schwül war, und Nola zog ihn an sich. Es dauerte nicht lange, bis er sich aufgewärmt hatte und sie beide friedlich einschliefen.
    Im Morgengrauen, schreckte Nola hoch; ihr war merkwürdig unbehaglich zumute. Bald merkte sie auch, warum. Shannon hatte ins Bett gemacht, und er schämte sich furchtbar dafür. Nola stand auf, zündete die Kerze an und suchte in den Kinderkleidern nach einem frischen Nachthemd. Dann hob sie ihn aus dem Bett.
    »Nicht weinen, Shannon. Ich packe dich ganz warm ein und bring dich in dein Bettchen zurück!« Dicke Tränen kullerten ihm über die Wangen. Nola wischte sie ab.
    »Ich bin dir nicht böse, Shannon. So was kann

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